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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sonoboje –, tauchte er tief und begann, auf verwirrende Weise zu spurten und sich dann wieder treiben zu lassen, die Termokline zu durchbrechen und wieder unter sie einzutauchen wie ein springender Tümmler – in Richtung Konvoi. Der Kommandant dieses Bootes dachte nicht an Flucht. Sein Boot tauchte auf dem taktischen Display auf und verschwand wieder, näherte sich, verwischte seine Position aber so geschickt, daß kein Torpedoschuß möglich war.
    »Und weg ist er«, meinte ein ASW-Offizier nachdenklich. Eine vor zehn Minuten abgeworfene Sonoboje hatte ein schwaches Signal empfangen, zwei Minuten lang gehalten und dann wieder verloren. »Der Typ ist Klasse.«
    »Und viel zu nahe«, bemerkte Morris. Wenn das U-Boot seinen Südkurs beibehielt, mußte es nun in Reichweite des Aktiv-Sonars der Fregatte kommen. Bislang hatte die Pharris ihre Anwesenheit nicht verraten. Angesichts der Hubschrauber mußte der Kommandant des U-Bootes wissen, daß Überwasserschiffe zur Stelle waren, doch mit einer nur zehn Meilen von seiner Position entfernten Fregatte rechnete er wohl kaum.
    Morris warf dem ASW-Offizier einen Blick zu. »Bringen wir unser Temperaturprofil auf den neuesten Stand.«
    Dreißig Sekunden später wurde eine bathythermographische Sonde über Bord geworfen. Das Instrument maß die Wassertemperatur und ließ die Werte auf einem Display im Sonar-Raum erscheinen. Die Wassertemperatur war der wichtigste, die Sonarleistung beeinflussende Umweltfaktor. Überwasserschiffe maßen sie periodisch, Unterseeboote aber kontinuierlich – wieder ein Vorteil für den Feind unter Wasser.
    »Na bitte!« Morris wies aufs Display. »Die Gradiente ist nun viel steiler. Dieser Kerl nutzt sie aus, bleibt dem tiefen Kanal fern und spurtet wahrscheinlich über der Schicht, wo wir nicht mit ihm rechnen. Fein...«
    Weitere von den Hubschraubern abgeworfene Sonobojen meldeten ein Ziel, das sich nach Süden bewegte, auf die Pharris zu. Morris beschloß, zehn Minuten zu warten.
    »Brücke, hier GZ. Neuer Kurs null-eins-eins«, befahl er dann und ließ sein Schiff auf die vermutete Positon des U-Boots zuhalten. Die Pharris glitt mit nur fünf Knoten leise durch die ruhige See.
    Das taktische Display war nutzlos. Verwirrt von zahlreichen kurzen, wahrscheinlich auch teils falschen Meldungen der Sonobojen, stellte der Computer ein Ziel dar, das hundert Quadratmeilen groß war. Morris ging hinüber an den Kartentisch. »Kommentare?«
    »Fährt er vielleicht in geringer Tiefe? Das widerspräche der sowjetischen Doktrin.«
    »Stellen wir das einmal fest. Yankee-Suche.«
    Der ASW-Offizier gab den Befehl sofort weiter. Yankee-Suche bedeutete den Einsatz des Aktiv-Sonars. Morris ließ sich auf ein Risiko ein. Befand sich das U-Boot näher, als er vermutete, verriet er die Position seines Schiffes und provozierte einen Angriff, dem er wenig entgegenzusetzen hatte. Der Sonar-Operator schaute aufmerksam auf seinen Bildschirm. Die ersten fünf Impulse blieben ohne Echo. Nach dem sechsten erschien ein heller Fleck auf dem Schirm.
    »Kontakt — positiver Sonar-Kontakt, als U-Boot evaluiert.«
    »Drauf!« befahl Morris.
    Der Feststofftreibsatz eines ADROC zündete und jagte das Projektil gen Himmel. Drei Minuten später war Brennschluß; die Rakete folgte nun einer ballistischen Bahn, bis sich dreihundert Meter über Wasser der Torpedo löste und an einem Fallschirm niederging.
    »Er hat den Kurs geändert«, warnte der Sonar-Operator. »Ziel dreht ab und macht größere Fahrt. Ah, Torpedo ist nun im Wasser und pingt. Schlug nahe beim Ziel ein.«
    Der TAO ignorierte diese Meldung. Drei Hubschrauber hielten nun auf den Bezugspunkt zu, um den Kontakt festzunageln, falls der Torpedo das Ziel verfehlte. Er ließ hart nach Steuerbord abdrehen, um das Passiv-Sonar auf das U-Boot zu richten, das nun mit großer Geschwindigkeit versuchte, dem Torpedo auszuweichen, und dabei viel Lärm machte. Der erste Hubschrauber war zur Stelle und warf eine Boje ab.
    »Doppelschrauben und Kavitationslärm. Klingt wie ein Charlie mit AK«, meldete der Deckoffizier. »Der Torpedo hat es wahrscheinlich erfaßt.«
    Der Torpedo schaltete vom Aktiv-Passiv-Modus auf ein kontinuierliches Peilsignal um und stieß in die Tiefe. Die Waffe verlor kurz die Spur des U-Bootes, als es die Thermokline durchbrach, erfaßte es aber wieder, als auch sie in das kältere Wasser der Tiefe eindrang. Das U-Boot stieß ein Lärminstrument ab, das aber versagte. Ein zweites wurde nachgeladen, doch

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