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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zu spät. Der Torpedo traf die Backbordschraube des U-Bootes und explodierte.
    »Treffer!« rief ein Mann des Sonar-Temas. »Sprengkopf detoniert.«
    »Treffer, Detonation«, bestätigte die Crew eines Hubschraubers. »Achtung, Maschinen des Ziels noch nicht zum Stillstand gekommen. . . zusätzliche Antriebsgeräusche ... Rasseln. Preßluftgeräusche, er bläst an. Ziel taucht auf. Luftblasen an der Oberfläche. Verdammt, da ist er!«
    Der Bug des Charlie durchbrach sechs Meilen von der Fregatte entfernt die Oberfläche. Drei Hubschrauber umkreisten das verwundete Boot wie Wölfe; die Pharris ging auf Nordkurs, hielt auf ihr Ziel zu und richtete den Fünfzöller darauf. Das war überflüssig. Vorn ging ein Luk auf, Männer begannen hastig herauszuklettern. Andere erschienen auf dem Turm und sprangen ins Wasser, als der Maschinenraum des Bootes vollzulaufen begann. Zehn kamen frei, ehe das U-Boot über das Heck versank. Wenige Sekunden später kam ein weiterer Mann an die Oberfläche, aber das war auch alles.
    Die Hubschrauber warfen Schwimmwesten ab, zwei Überlebende wurden mit der Rettungswinde an Bord gehievt. Morris überwachte die Operation von der Brücke aus. Rasch wurde das Rettungsboot zu Wasser gelassen. Die russischen Seeleute waren benommen und leisteten keinen Widerstand. Bald hing das Boot wieder an den Davits und wurde hochgehievt.
    Mit dieser Möglichkeit hatte niemand ernsthaft gerechnet. Ein Torpedovolltreffer sollte zur sofortigen Versenkung eines U-Bootes führen. Was fange ich mit Gefangenen an? dachte Morris. Er mußte entscheiden, wo er sie unterbringen, wie er sie behandeln sollte. Und war jemand an Bord, der das Russische beherrschte, um sie zu vernehmen? Morris übergab an seinen Ersten Offizier und eilte nach achtern.
    Dort standen bereits Matrosen, die ungeschickt ihre Gewehre M-14 hielten und das Rettungsboot neugierig anstarrten. Besonders beeindruckend sahen die Sowjets nicht aus. Morris zählte drei Offiziere. Einer war vermutlich der Kommandant. Er flüsterte Bootsmann Clarke einen Befehl zu. Clarke holte die Pfeife aus der Tasche und grüßte den sowjetischen Kommandanten wie einen Würdenträger.
    Morris trat vor und half dem erstaunten Russen aus dem Rettungsboot.
    »Willkommen an Bord, Captain. Ich bin Commander Morris, US-Navy.«
    Morris schaute sich rasch nach den verblüfften Gesichtern seiner Mannschaft um. Doch sein Trick wirkte nicht. Der Russe verstand entweder kein Englisch oder hatte die Geistesgegenwart, so zu tun. Er sagte etwas in seiner Muttersprache, und Morris, der erkannte, daß ein anderer die Vernehmung würde durchführen müssen, ließ seinen Bootsmann abtreten. Die Russen kamen unter Deck ins Lazarett.
    Morris kehrte zurück auf die Brücke und ließ Entwarnung geben. Dann rief er den Kommandanten des Geleitzugs an und meldete, daß er Gefangene gemacht hatte.
    »Pharris «, erwiderte der Commodore, »malen Sie ein goldenes U-Boot auf Ihren ASROC-Starter. Ausgezeichnet, Ed. Richten Sie das der ganzen Mannschaft aus. Was die Gefangenen betrifft, melde ich mich wieder. Out.«

Kiew, Ukraine
    Alexejew schaute sich die nachrichtendienstlichen Meldungen auf seinem Schreibtisch an. Sein Chef war zu einer Lagebesprechung nach Moskau gefahren.
    »Geht es in Deutschland denn nicht gut voran?« fragte Hauptmann Sergetow.
    »Nein. Den Stadtrand von Hamburg hätten wir sechsunddreißig Stunden nach Beginn der Offensive erreichen sollen. Wir stehen aber noch längst nicht dort, und Nato-Flugzeuge haben der dritten Stoßarmee mörderische Verluste zugefügt.« Er machte eine Pause und starrte auf die Landkarte. »Wenn ich der Befehlshaber der Nato wäre, würde ich hier noch einen Gegenangriff starten.«
    »Vielleicht sind sie dazu nicht in der Lage. Ihr erster Gegenangriff wurde zurückgeschlagen.«
    »Gewiß, aber um den Preis einer dezimierten Division und sechzig Flugzeugen. Auf solche Siege können wir verzichten. Im Süden sieht es kaum besser aus. Die Nato tauscht geschickt Gelände gegen Zeit und kämpft dort, wo sie seit dreißig Jahren geübt hat. Unsere Verluste sind fast doppelt so hoch wie erwartet. Auf die Dauer halten wir das nicht durch.« Alexejew lehnte sich deprimiert zurück und wünschte sich, seine Truppen selber führen zu können.
    »Und die Verluste der Nato?«
    »Sind vermutlich schwer, und man geht erstaunlich verschwenderisch mit den Waffen um. Die Deutschen haben zu viel in die Verteidigung von Hamburg investiert und teuer dafür bezahlen

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