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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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begannen mit der Explosion eines großen Sprengkopfes hoch über dem Zielland und weitreichenden Schäden am Fernmeldenetz durch elektromagnetischen Impuls. Für eine solche Aufgabe war das FOBS-System SS-9 genau zugeschnitten.
    »Zweite Stufe abgetrennt... und da zündet die dritte. NORAD, haben Sie unsere Positionsmeldung erhalten?«
    »Roger«, bestätigte der General im Cheyenne Mountain. Das Signal des Frühwarnsatelliten ging an NORAD, wo eine dreißigköpfige Wachmannschaft atemlos den Kurs der Trägerrakete auf der Weltkarte an der Wand verfolgte.
    Bodenradar in Australien erfaßte nun das Raumfahrzeug. Die dritte Stufe stieg weiter, die ausgebrannte zweite stürzte in den Indischen Ozean. Auch diese Informationen wurden über Satellit an Sunnyvale und NORAD weitergegeben.
    »Sieht nach Fairing-Abwurf aus«, meinte der Mann in Sunnyvale. Das Radarbild stellte vier neue Objekte dar, die sich flatternd von der dritten Stufe entfernten. Wahrscheinlich die beim Flug in der Atomsphäre erforderliche schützende Aluminiumnase, im Raum nur überflüssiger Ballast. Man begann, wieder regelmäßiger zu atmen. Zum Wiedereintritt in die Atmosphäre brauchte eine Bombe Fairings. Dieses Objekt war wohl ein Satellit.
    Auf dem Luftstützpunkt Tinker in Oklahoma startete gerade eine RC-135 der Air Force und ging mit Vollschub auf Gipfelhöhe. In die Decke der umgebauten Boeing 707 war eine Teleskopkamera eingebaut, mit der sowjetische Raumfahrzeuge inspiziert wurden. Techniker aktivierten die komplexen Ortungssysteme, die die Kamera auf ihr fernes Ziel richteten.
    »Brennschluß«, verkündete Sunnyvale. »Das Objekt hat Kreisbahngeschwindigkeit erreicht. Apogäum nach ersten Berechnungen hundertsechsundfünfzig Meilen, Perigäum hundertachtundvierzig.«
    »Ihre Einschätzung?« fragte NORAD.
    »Alle Daten konsistent mit dem Start eines Radar-Seeaufklärungssatelliten.«
    Dreißig Minuten später war man ganz sicher. Die Besatzung der RC-135 hatte scharfe Aufnahmen von dem neuen sowjetischen Satelliten gemacht. Schon nach Vollendung der ersten Umlaufs war er als RORSAT klassifiziert worden, ein Problem für die US-Navy, aber nicht das Ende der Welt. In Sunnyvale und im Cheyenne Mountain blieb man weiterhin wachsam

Island
    Sie folgten einem Fußpfad um den Berg herum. Vigdis sprach von einem beliebten Ausflugsziel. Ein kleiner Gletscher am Nordhang des Berges speiste ein halbes Dutzend Bäche, die sich in einem Tal mit vielen Gehöften zu einem Fluß vereinigten. Von ihrem Standpunkt aus konnten sie alles übersehen, mehrere Straßen eingeschlossen. Edwards war unschlüssig, ob er quer durch das Tal auf sein Ziel zumarschieren oder im rauhen Gelände im Osten bleiben sollte.
    »Was ist das wohl für ein Sender?« fragte Smith. Gut zehn Kilometer westlich von ihnen ragte ein Antennenmast auf.
    Mike schaute Vigdis an und bekam ein Achselzucken zur Antwort.
    »Läßt sich von hier aus schwer beurteilen«, meinte Edwards. »Aber dort gibt es bestimmt Russen.« Er entfaltete seine Karte. In diesem Teil der Insel war das Straßennetz dicht, bestand aber zum größten Teil aus unbefestigten »Schönwetterwegen«. Die sowjetischen Soldaten benutzten kleine Geländewagen und nicht die Mannschaftstransporter auf Ketten, die sie am Tag der Invasion beobachtet hatten. Mit einem Allrader kam ein guter Fahrer praktisch überall hin. Wie gut waren die Russen in diesem zerklüfteten Gelände? Wieder ein Problem mehr, dachte Edwards.
    »Sergeant, was meinen Sie?«
    Smith schnitt eine Grimasse. Sie hatten die Wahl zwischen akuter Gefahr und körperlicher Erschöpfung. Schöne Entscheidung, dachte er. Haben wir für so was nicht Offiziere?
    »Ich würde dort unten Streifen einsetzen, Lieutenant. Viele Straßen; da würde ich Kontrollpunkte einrichten, um die Einheimischen im Auge zu behalten. Der Antennenmast ist bestimmt bewacht. Was produzieren diese Höfe, Miss Vigdis?«
    »Milch, Kartoffeln, Schafe«, antwortete sie.
    »Dann werden die Russen herumziehen, wenn sie dienstfrei haben, und sich frische Lebensmittel besorgen. Täten wir doch auch. Das gefällt mir nicht, Lieutenant.«
    Edwards nickte zustimmend. »Gut, wenden wir uns nach Osten. Unser Proviant ist praktisch alle.«
    »Wir können ja angeln.«

Faslane, Schottland
    Chicago führte die Prozession an. Ein Schlepper der Royal Navy hatte das Boot vom Kai bugsiert, und nun fuhr es mit sechs Knoten hinaus aufs offene Meer. Sie machten sich ein »Fenster« in der sowjetischen

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