Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Rand des Packeises, wo Milliarden von Tonnen Eis in permanenter Bewegung waren, herrschte viel Lärm.
    »HMS Sceptre und Superb haben die Route erkundet und stießen nur auf schwache Patrouillentätigkeit. Zwei Tango wurden entdeckt, aber unsere Männer hatten Befehl, sie nicht anzugreifen.« Nun wurde den Amerikanern klar, wie wichtig dieser Auftrag war.
    »Und wie kommen wir wieder weg?« fragte Todd Simms.
    »So rasch wie möglich. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte mindestens ein weiteres U-Boot zu Ihrer Unterstützung dort sein. Wenn Sie Ihren Auftrag erfüllt haben, wird der Iwan seine ASW-Gruppen auf Sie loslassen. Wir wollen zwar versuchen, südlich der Bäreninsel Druck zu machen und feindliche Kräfte zu binden, aber in diesem Fall ist Tempo Ihre beste Verteidigung.«
    Der Kommandant von USS Boston nickte. Er konnte schneller fahren als die Russen.
    »Weitere Fragen?« meinte der Oberbefehlshaber der U-Boote im Ostatlantik. »Na, dann viel Glück. Wir werden Sie nach Kräften unterstützen.«
    McCafferty blätterte seine Papiere noch einmal durch, sah sich den Einsatzbefehl an, steckte dann die Unterlagen zu Unternehmen Doolittle in die Hüfttasche. Zusammen mit Simms fuhr er zurück zum Hafen. Die zwölf vertikalen Abschußrohre in Chicagos Bug vor dem Druckkörper wurden gerade mit Tomahawk-Marschflugkörpern geladen. Auf Boston , einem älteren Boot, mußte erst durch Löschen von Torpedos Platz geschaffen werden. Kein U-Boot-Kommandant sieht es gerne, wenn sein Torpedovorrat reduziert wird.
    »Keine Sorge, ich unterstütze Sie«, meinte McCafferty.
    »Gut, tun Sie das. Sieht so aus, als wäre man fast fertig. Jetzt hätte ich nichts gegen ein Bier.« Simms lachte. »Wenn wir wieder zurück sind.«

USS Pharris
    Der Sikorsky Sea King paßte kaum auf die Hubschrauberplattform der Fregatte, doch wenn es um Verwundete ging, ließ man fünf gerade sein. Die zehn schwersten Fälle – Verbrennungen und Knochenbrüche  – wurden in den Hubschrauber geladen, der sie dann an Land brachte. Der Kommandant der Überreste der USS Pharris setzte die Mütze wieder auf und steckte sich eine Zigarette an. Wie hatte es der Kommandant des Victor nur fertiggebracht, an zwei Stellen zugleich zu sein? Das verstand Morris immer noch nicht.
    »Immerhin haben wir drei versenkt.« Chief Clarke erschien an Morris’ Seite. »Dieser eine hatte vielleicht nur Glück.«
    »Lesen Sie Gedanken, Chief?«
    »Verzeihung, Sir. ich wollte nur ein paar Meldungen machen. Inzwischen ist so gut wie alles gelenzt. An der unteren Steuerborddecke nehmen wir rund fünfzig Liter pro Stunde über, kaum erwähnenswert. Das Schott hält und wird überwacht. Beide Kessel sind repariert, Nummer 2 ist wieder am Netz. Der Prairie Masker arbeitet. Sea Sparrow operativ für den Fall, daß wir sie brauchen, aber das Radar funktioniert immer noch nicht.«
    Morris nickte. »Gut. Wie sieht’s bei den Männern aus?«
    »Sie sind sehr beschäftigt, still und stinkwütend.«
    Da geht es ihnen besser als mir, dachte Morris. Sie haben wenigstens etwas zu tun.
    »Sie sehen todmüde aus, Skipper.«
    »Bald bekommen wir alle mehr als genug Gelegenheit, uns auszuruhen.«

Sunnyvale, Kalifornien
    »Es hebt ein Vogel ab«, meldete der Wachoffizier NORAD. »Startete vom Kosmodrom Baikonur in Richtung eins-fünf-fünf, was auf eine um fünfundsechzig Grad geneigte Umlaufbahn hinweist. Laut Signatur handelt es sich entweder um eine Interkontinentalrakete SS-11 oder um eine Raumrakete vom Typ F-1.«
    »Nur eine?«
    »Korrekt, nur ein Vogel.«
    Zahlreiche Offiziere der US-Luftwaffe waren plötzlich sehr angespannt. Die Rakete war auf einem Kurs, der sie in vierzig bis fünfzig Minuten mitten über die Vereinigten Staaten tragen würde, und um welches Trägersystem es sich handelte, stand noch nicht fest. Die russische SS-9 war technisch überholt und wurde nur als Satelliten-Trägerrakete benutzt. Anders als ihre amerikanischen Pendants war sie aber ursprünglich als fraktionell orbitales Bombensystem entwickelt worden: FOBS, eine Rakete, die einen Fünfundzwanzig-Megatonnen-Kernsprengkopf in eine Flugbahn bringen konnte, die der eines harmlosen Satelliten glich.
    »Erste Stufe hat Brennschluß – okay, wir sehen Abtrennung und Zündung der zweiten Stufe«, sagte der Colonel am Telefon. »Flugbahn unverändert.«
    NORAD hatte bereits eine Warnung nach Washington geschickt. Falls dies ein nuklearer Schlag sein sollte, war man vorbereitet. Zahlreiche gegenwärtige Szenarien

Weitere Kostenlose Bücher