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Im Tal der Giganten

Im Tal der Giganten

Titel: Im Tal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hier?«
Erneut machte Trautman eine abwehrende Handbewegung. Er wandte sich an Singh, ehe er Bens Frage beantwortete. »Bleib bitte am Funkgerät«, sagte er. »Vielleicht melden sie sich noch einmal. « Singh setzte mit
einem wortlosen Nicken die Kopfhörer wieder auf, und
Trautman trat vom Instrumentenpult herunter und gab den
anderen mit einer Handbewegung zu verstehen, daß sie
ihm folgen sollten, während er zum Tisch ging. Die Reste
des Abendessens waren mittlerweile entfernt worden, und
auf der Platte breitete sich jetzt wieder das gewohnte
Durcheinander von Karten und nautischen Papieren aus.
Sie hatten während der letzten beiden Tage alle nur möglichen Seekarten und Atlanten zu Rate gezogen, um ihre
genaue Lage herauszufinden, aber auf keiner einzigen
davon war dort, wo die NAUTILUS lag, eine Insel eingezeichnet. Allerdings hatte dies nach Mikes Meinung
nicht allzuviel zu bedeuten
- sie befanden sich so weit
nördlich aller bekannten Schiffahrtslinien, daß die meisten
Karten dieser Gegend ohnehin nur auf bloßen
Vermutungen beruhten. Es war gut möglich, daß sie die
ersten Menschen waren, die diese Insel zu Gesicht
bekamen, ohne auf den Riffen aufzulaufen. Trautman
setzte sich und wartete, bis auch alle anderen Platz
genommen hatten. »Der Gedanke gefällt mir nicht«, sagte
er, »aber ich fürchte, jetzt haben wir keine andere Wahl
mehr, als hinüberzurudern und nach den Überlebenden zu
suchen. «
»Aber so eine Expedition will gut überlegt sein und noch
besser vorbereitet. « Er legte die flache Hand auf die
Seekarten, die vor ihm auf dem Tisch ausgebreitet waren.
»Es scheint euch immer noch nicht klar zu sein, aber wir
befinden uns hier in einer der unwirklichsten Gegenden
der Welt. Und so ganz nebenbei
- in einer der
gefährlichsten. Dort drüben herrschen Temperaturen, bei
denen euch die Tränen in den Augen gefrieren werden.
Ein winziger Fehler, eine einzige Nachlässigkeit können
dort den Tod bedeuten. Und damit meine ich nicht einmal
das, was den Leuten dort zugestoßen ist, sondern nur die
Kälte. «
»Wir passen schon auf uns auf«, versicherte Ben. »Falls
du dabei bist«, fügte Trautman hinzu. »Also: Wer meldet
sich freiwillig -«
Alle Hände hoben sich geradezu blitzartig, und Trautman fuhr unbeeindruckt fort: »- dazu, hierzubleiben?«
Die Hände senkten sich ebenso rasch wieder, wie sie in
die Höhe gestreckt worden waren, und Trautman seufzte
erneut. »Das habe ich mir gedacht«, murmelte er. »Kinder
- ihr scheint das immer noch als großes Abenteuer zu
betrachten, wie? Ich rede von einem lebensgefahrlichen
Unternehmen! Ich bin nicht einmal sicher, daß wir es bis
zur Küste schaffen!« »Unser Beiboot ist viel kleiner als all
die anderen Schiffe«, widersprach Ben. »Wir kommen
schon zwischen den Riffen hindurch. «
»Trotzdem - es wäre Unsinn, wenn mehr als zwei von
uns gingen« sagte Trautman. »Außerdem brauche ich die
anderen hier an Bord der NAUTILUS, damit das Schiff
manövrierfähig bleibt. Und um euch möglicherweise zu
Hilfe zu eilen. Ich würde gerne selbst mitkommen, aber
ich fürchte, ich bin den Anstrengungen nicht mehr
gewachsen. Ich schlage vor, daß Singh und einer von euch
gehen. Juan oder Mike oder Ben. « »Und was ist mit
mir?« fragte Chris. »Und mir?« fügte Serena hinzu.
»Chris. « Trautman lächelte milde. »Bitte nimm es mir
nicht übel, aber für dich gilt dasselbe wie für mich, wenn
auch aus anderen Gründen. Du wärst nur eine Belastung
für den anderen. Ihr müßt die Steilküste hinaufklettern und
vielleicht Meilen über das Eis marschieren, bis ihr sie
findet. Und du, Serena, bist ein Mädchen, und -«
»- und so etwas ist Männersache, wie?« fiel ihm Serena
ins Wort. Ihre Augen blitzten kampflustig. »Was für ein
Unsinn! Ich bin genauso stark wie die anderen, und ich
kenne mich hier aus. « »Wie?« fragte Trautman.
Serena nickte so heftig, daß ihre blonden Locken flogen.
»Der Winterpalast meiner Eltern lag in einer Gegend wie
dieser. Ich weiß, wie man sich in einer Eiswelt bewegt.
Wahrscheinlich besser als jeder andere hier!«
Sie sagt die Wahrheit, meldete sich Astaroth. Er war
ihnen nachgekommen, hatte der Unterhaltung bisher aber
schweigend zugehört. Er lag sogar noch weiter nördlich.
Ich glaube, ihr nennt die Gegend heute den Pol.
Mike übersetzte rasch, was der Kater ihm mitgeteilt
hatte, und Trautman sah Serena einige Sekunden lang
nachdenklich an. Aber schließlich schüttelte er doch
wieder den Kopf.
»Nein«, sagte

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