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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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am nächsten stand. »Ziehen Sie es bitte nicht unnötig in die Länge. Ich bekomme lieber sofort einen Kinnhaken als erst noch ein paar vorsichtige Teststöße verpasst. Ich bin hundemüde. Und mit jeder Stunde, die vergeht, komme ich mir wie eine größere Närrin vor, weil ich für die Dinge, die zwei Jahre lang tagtäglich direkt vor meiner Nase abgelaufen sind, vollkommen blind gewesen bin.«
    »Sie waren nicht blind, sondern haben einen Mann gesehen, der sich so benommen hat, als ob er Sie lieben würde, und der Ihnen von einem Menschen Ihres Vertrauens vorgestellt worden war.«

    »Was nicht gerade für meine Menschenkenntnis spricht.«
    »Die beiden waren Profis, und sie haben alles darangesetzt, glaubwürdig zu erscheinen. Hätten Sie vielleicht beim Anblick dieses Mannes denken sollen: ›He, vielleicht ist er ja ein Geheimagent?‹«
    »Nein.« Reva verzog den Mund zu einem unglücklichen Lächeln. »Aber man sollte meinen, ich hätte ein Gespür für Lügen und Verrat.«
    »Sie haben Sie gründlich unter die Lupe genommen und sich eingehend mit Ihnen befasst. Bereits bevor Sie den beiden zum ersten Mal begegnet sind, wussten sie alles, was es über Sie zu wissen gab. Sie kannten das Bild, das die Öffentlichkeit von Ihnen hatte, und kannten Sie privat. Sie haben Monate im Krankenhaus verbracht, weil Sie sich im Rahmen Ihrer damaligen Arbeit bei einem Anschlag als lebender Schutzschild vor die Präsidentin geworfen haben. Vielleicht hatten die beiden deswegen die Hoffnung, dass Sie einen Groll gegen die Regierung hegen oder dass Sie als ehemaliges Mitglied des Geheimdienstes auch für eine Zusammenarbeit mit Homeland offen sind.«
    »Nie im Leben.«
    »Als sie das begriffen haben, haben sie sich an Sie persönlich herangemacht. Er wusste, was Sie gerne essen, welches Ihre Lieblingsblumen sind, was Sie für Hobbys haben, wie es um Ihre Finanzen steht, mit wem Sie geschlafen haben oder welche Menschen Ihnen wichtig sind. Sie waren für die beiden nichts weiter als ein Werkzeug, und sie haben Sie zwei Jahre lang benutzt.«
    »An dem ersten Abend auf der Vernissage hat er
mich gefragt, ob ich etwas mit ihm trinken würde. Er sah fantastisch aus, war nett und unterhaltsam, also habe ich mir gesagt, warum eigentlich nicht. Wir saßen stundenlang zusammen und haben geredet. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich ihn mein Leben lang gekannt. Oder eher, als hätte ich mein Leben lang auf ihn gewartet.«
    Sie blickte auf ihre verschränkten Hände. »Ich hatte auch vorher schon Beziehungen, darunter eine wirklich ernste, die allerdings nach meiner Verletzung auseinandergegangen ist. Aber nie zuvor habe ich etwas Ähnliches empfunden wie für Blair. Er hat seine Sache wirklich gut gemacht. Unsere Beziehung war ganz sicher nicht perfekt. Er konnte bei der kleinsten Kritik furchtbar beleidigt oder wütend werden, aber ich dachte, das gehört eben dazu. Das wäre Teil der Ehe, und es würde einfach dazu gehören, herrauszufinden, wie man auch mit solchen Dingen umgeht und einander glücklich macht. Ich wollte, dass er glücklich ist. Ich wollte, dass es funktioniert.«
    »Eine Ehe ist niemals perfekt«, sagte Eve mehr zu sich selbst. »Wann immer man sich einbildet, dass sie es ist, taucht irgendetwas auf und bringt einen wieder aus dem Gleichgewicht.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu erzählen. Aber ich bin es einfach leid. Bin es einfach leid, mir wie ein Trottel vorzukommen und mir selber leidzutun. Also sagen Sie mir, weshalb ich mich setzen sollte. Und reden Sie bitte nicht noch lange drum herum.«
    »Okay. Ich glaube, dass Blair Bissel die Morde in Felicity Kades Haus geplant und selbst begangen hat. Ich glaube, dass er sie und seinen Bruder ermordet und es
so aussehen lassen hat, als hätten Sie aus Eifersucht ihn und seine Geliebte umgebracht.«
    »Das ist total verrückt«, stieß Reva zischend aus, als hätte Eve ihr wirklich einen Faustschlag in die Magengrube verpasst. »Er ist tot. Blair ist tot. Ich habe ihn gesehen.«
    »Sie haben gesehen, was Sie sehen sollten, genau wie vor zweieinhalb Jahren, als er Sie angesprochen hat. Dieses Mal standen Sie obendrein noch unter Schock und wurden vor allem beinahe sofort nach Betreten des Schlafzimmers betäubt.«
    »Aber … seine Identität wurde überprüft.«
    »Ich glaube, er hat vorsorglich seine Daten mit denen seines Bruders ausgetauscht. Ich glaube, er hat alles sorgfältig inszeniert, damit Sie, die Polizei und die Organisationen, die er gegeneinander

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