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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ausgespielt hat, denken, dass er nicht mehr lebt. Weil niemand nach einem Toten sucht.«
    »Das ist völlig irre. Ich sage Ihnen, Dallas, das ist völlig irre.« Während die anderen wieder aus der Küche kamen, sprang Reva hektisch auf. »Blair war ein Lügner und Betrüger. Er hat mich benutzt und ich tue alles, was in meiner Macht steht, um das zu akzeptieren. Ich werde damit leben, weil ich damit leben muss. Aber er war ganz bestimmt kein Killer, er hätte ganz bestimmt nicht kaltblütig zwei Menschen mit einem Messer zu Tode gehackt.«
    »Wer hätte von seinem Tod profitiert?«
    »Ich - Sie meinen finanziell?«
    »Unter anderem.«
    »Wahrscheinlich ich. Er hatte Geld. Er hat mit seiner Arbeit wirklich gut verdient. Das ist Ihnen bekannt.«

    »Sie verdienen ebenfalls sehr gut«, antwortete Eve. »Wahrscheinlich hat er irgendwo versteckte Konten, und wenn wir die erst finden -«
    »Sie sind alle auf deinem Computer aufgelistet«, meinte Roarke, als er hereingeschlendert kam.
    »Wie viel ist auf diesen Konten drauf?«
    »Etwas über vier Millionen.«
    »Das ist nicht genug.«
    Roarke legte seinen Kopf ein wenig schräg. »Vielleicht nicht, aber du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass das alles ist. Er war weder besonders sparsam, noch hat er allzu großes Glück mit seinen Aktiengeschäften gehabt. Seit er die Konten eröffnet hat, ist seine Kohle langsam, aber sicher immer weniger geworden. Er hat das Geld mit vollen Händen ausgegeben und sich hin und wieder kräftig an der Börse verspekuliert.«
    »Könnte passen.« Sie dachte eilig nach. »Ja, das könnte passen. Um nicht irgendwann mit leeren Händen dazustehen, braucht er neues Geld. Und zwar möglichst viel.«
    »Also bringt er Felicity und seinen eigenen Bruder um und schiebt mir die Taten in die Schuhe? Dann wäre er ein Monster. Aber ich war nicht mit einem Monster verheiratet.«
    »Sie waren mit einer Illusion verheiratet.«
    Reva riss den Kopf zurück, denn dieser Treffer saß. »Sie stochern im Trüben, weil es bisher keine handfesten Beweise gibt. Aber ob er eine Illusion war oder nicht, ich habe diesen Mann geliebt. Wissen Sie, was Liebe ist?«
    »Ich kenne den Begriff.«
    »Sie wollen, dass ich glaube, ich hätte jemanden
geliebt, der fähig war, mehrere Morde zu begehen. Kaltblütige Morde.«
    Eve brauchte ihre gesamte Willenskraft, um nicht in Richtung ihres eigenen Ehemanns zu sehen. Um ihr Herz und ihr Gehirn daran zu hindern, sich zu fragen, ob es ihr vielleicht genauso ging.
    »Sie müssen selbst entscheiden, was Sie glauben oder nicht, und wie Sie mit dieser ganzen Sache umgehen. Aber wenn Sie es nicht ertragen, dass meine Ermittlungen in diese Richtung gehen, nützen Sie mir nichts.«
    »Sie sprechen von kaltblütigen Morden. Dabei ist es Ihre eigene Kaltblütigkeit, die durch nichts mehr übertroffen werden kann. Allmählich habe ich genug davon, die nützliche Idiotin für Sie zu sein.«
    Als sie hoch erhobenen Hauptes aus dem Raum marschierte, löste sich Tokimoto von der Wand, an der er lehnte, und lief ihr unauffällig hinterher.
    »Na, das hat sie ja wirklich super weggesteckt.« Eve blickte die anderen nacheinander an. »Würde irgendjemand die Besprechung gern zu Ende führen, oder sollten wir lieber eine Pause machen und darüber reden, dass es mir an Einfühlungsvermögen fehlt?«
    »Das war ein schwerer Schlag für sie«, erklärte Feeney. »Aber es hätte nichts genützt, es ihr schonend beizubringen. Sie muss sich beruhigen. Dann kommt sie bestimmt zurück.«
    »Bis dahin werden wir ohne sie weitermachen. Bissel hat Konten an verschiedenen Orten, und er hat bestimmt auch mehrere hübsche Verstecke, in denen er es sich gemütlich machen kann. Er ist noch in der Stadt, um hinter sich aufzuräumen, also hat er auch hier einen
wahrscheinlich durchaus komfortablen Unterschlupf. Den müssen wir finden.«
    »Ich habe zwei Wohnungen gefunden«, erklärte Roarke, »eine auf den Kanarischen Inseln und eine in Singapur. Keine der beiden war allzu gut versteckt, das heißt, ich habe sie so schnell gefunden, dass auch jeder andere sie problemlos ausfindig machen kann.«
    »Dann sind das wahrscheinlich Tarnadressen, weiter nichts. Schließlich ist er kein völliger Narr. Lasst uns nach Häusern und Apartments unter dem Namen seines Bruders, unter dem Namen Kade oder dem Namen Ewing gucken. Vielleicht hat er ja einen davon als Decknamen benutzt, und wenn … Nein, nein. Verdammt! McCoy. Chloe McCoy. Er muss noch eine andere Verwendung

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