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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nicht mehr hier sein. Seine Konten sollten voll mit frischer Kohle sein. Stattdessen trug er jetzt das Kainsmal auf der Stirn.
    Er musste weg von hier. Er musste sich auf irgendeine Weise schützen.
    Hier war er nicht sicher. Doch das könnte er ändern. Das könnte er ändern, wurde ihm bewusst, und als sich der Nebel aus Selbstmitleid und Furcht ein wenig lichtete, setzte er sich eilig auf. Auch aus dem finanziellen Engpass käme er auf diesem Weg heraus.
    Danach würde er sich um die anderen Dinge kümmern.
    Er bräuchte noch ein wenig Zeit, um nachzudenken, aber dann würde er sich um alles kümmern.
    Er stand auf, um sich den nächsten Whiskey einzuschenken, und fing mit der Planung seines weiteren Vorgehens an.

6
    Eve war allein, als sie erwachte, und ein schneller Blick auf ihre Uhr verriet, dass sie eine halbe Stunde länger geschlafen hatte als geplant.
    Zu müde, um zu fluchen, kroch sie aus dem Bett, stolperte zum AutoChef hinüber und bestellte sich einen Becher Kaffee. Dann ging sie mit dem Becher in der Hand ins Bad, stellte sich unter die Dusche, drehte das heiße Wasser auf, ließ es auf ihre Schultern trommeln und trank dabei die ersten Schlucke des dampfenden Gebräus.
    Sie hatte den Becher bereits halb geleert, als ihr endlich auffiel, dass sie noch ihre Unterwäsche trug.
    Jetzt fluchte sie trotz ihrer Müdigkeit. Sie trank den Rest des Kaffees, schälte sich aus Hemd und Hose und ließ beides achtlos fallen.
    Ein toter untreuer Ehemann und seine tote Geliebte, dachte sie. Beide hatten mit der Kunstwelt und vielleicht mit Techno-Terroristen zu tun gehabt. Ein phänomenaler Computerwurm, der an verschiedenen Stellen zum Einsatz gekommen war. Man hatte es so aussehen lassen, als ob die Sicherheitsexpertin, die ein Schutzprogramm gegen den Wurm mit entwickeln sollte, die Täterin war.
    Wem nützte es etwas, wenn sie hinter Gitter wanderte? Jemand anderes würde im Labor an ihre Stelle treten. Niemand war unersetzlich.
    Eve jonglierte mit ihren Gedanken und wendete sie
hin und her, ohne dass ihr eins der Muster, die ihre Bemühungen ergaben, auch nur annähernd gefiel. Wie konnte ein Fall, der auf den ersten Blick so einfach wirkte, nur derart knifflig sein?
    Wer hatte etwas zu gewinnen, wenn diese beiden Morde wie ein Verbrechen aus Leidenschaft aussahen und Reva bis an ihr Lebensende hinter Gitter kam?
    Sie war bereits bei ihrer zweiten Tasse Kaffee und ging die ganze Angelegenheit erneut gedanklich durch, als Roarke ins Schlafzimmer zurückkam.
    »Ist es denkbar, dass dich jemand derart treffen will, dass er dafür zwei andere Menschen umbringt und die Morde einer deiner Angestellten in die Schuhe schiebt?«
    »Es gibt alle möglichen Menschen auf der Welt.«
    »Ja, genau das ist an ihr verkehrt. Dass es Menschen gibt. Aber es gäbe doch bestimmt auch andere, einfachere Wege, dich zu schädigen, als einen Doppelmord. Ich glaube nicht, dass es um dich geht.«
    »Ich bin am Boden zerstört. Ich dachte, es geht dir immer nur um mich.«
    »Aber du könntest auf irgendeine Art mit betroffen sein. Oder vielleicht nicht du, sondern dein Imperium oder genauer gesagt der Computerzweig. Wir sollten überlegen, inwieweit dich die beiden Morde treffen könnten. Aber vorher will ich mir die beiden Opfer noch genauer ansehen.«
    »Ich habe schon mit der Überprüfung angefangen. Ich war eben schon auf«, fügte er entschuldigend hinzu, als sie ihn böse ansah. »Und nun, da wir beide auf sind, sollten wir als Erstes etwas essen.«
    »In meinem Arbeitszimmer.«

    »Selbstverständlich.«
    »Du bist heute Morgen aber ziemlich umgänglich.«
    »Ich habe einfach Hunger.«
    Da er wirklich Hunger hatte, bestellte er zwei Steaks. »Du kannst dir das Leben des Blair Bissel ansehen, während du was isst. Computer, Daten auf Bildschirm eins.«
    »Gibt es irgendwelche versiegelten Akten über ihn?«
    »Bisher habe ich keine gefunden.«
    »Was soll das heißen, bisher hast du keine gefunden?«
    »Dass er geradezu ungewöhnlich sauber ist. Sieh es dir einfach selbst an.«
    Während sie sich einen Bissen ihres Steaks zwischen die Zähne schob, ging sie die Daten auf dem Bildschirm durch.
    BISSEL, BLAIR. WEISS. GRÖSSE: EINEN METER DREIUNDACHTZIG. GEWICHT: NEUNUNDACHTZIG KILO. HAARFARBE: BRAUN. AUGENFARBE: GRÜN. GEBOREN AM 3. MÄRZ 2023 IN CLEVELAND, OHIO. ELTERN MARCUS BISSEL UND RITA HASS, GESCHIEDEN 2030. EIN BRUDER, CARTER, GEBOREN AM 12. DEZEMBER 2025. BERUF: BILDHAUER. WOHNSITZ: 21981 SERENITY LANE, QUEENS, NEW

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