Im Tod vereint - Divided in Death (18)
weiß, dass er es nicht wert ist. Also trauert sie um die Illusion. Und das macht einen vielleicht sogar noch fertiger, als wenn man um einen Menschen trauert, der einem und dem man wirklich wichtig war.«
»Wenn du tot im Bett von einer anderen aufgefunden würdest, würde ich noch Rumba auf deiner Leiche tanzen.«
»Du weißt doch gar nicht, wie man Rumba tanzt.«
»Ich würde schnell noch ein paar Stunden nehmen.«
Lachend glitt er mit der Hand über ihr Bein. »Das traue ich dir sogar zu, auch wenn du niemals die Gelegenheit dazu bekommen wirst. Aber trauern würdest du auf jeden Fall.«
»Das könnte dir so passen«, murmelte sie im Halbschlaf. »Du elender, betrügerischer Hurensohn.«
»Du würdest im Dunkeln um mich weinen und meinen Namen rufen.«
»Ich würde wahrscheinlich wirklich nach dir rufen. ›He, wie stehen die Dinge in der Hölle, du schwanzloser Bastard?‹, würde ich dich fragen und dann würde ich lachen, bis ich nicht mehr kann.«
»Himmel, Eve, ich liebe dich.«
»Ja, ja.« Sie fing an zu grinsen. »Dann würde ich all deine tollen Schuhe in den Recycler stopfen, ein Freudenfeuer mit deinen schicken Anzügen entfachen und Summerset mit einem Tritt in seinen Knochenarsch vor
die Tür des Hauses setzen, das dann mir alleine gehört. Danach würde ich eine Party feiern und wir würden deinen ganzen teuren Wein und Whiskey trinken. Und danach würde ich zwei, nein besser drei der teuersten Gesellschafter der Stadt bestellen und mich von ihnen verwöhnen lassen, bis ich nicht mehr kann.«
Als sie merkte, dass der Wagen nicht mehr fuhr, klappte sie die Augen blinzelnd wieder auf. »Was ist?«
»Du scheinst ja schon recht gründlich darüber nachgedacht zu haben.«
»Eigentlich nicht.« Sie ließ die steifen Schultern kreisen und riss den Mund zu einem Gähnen auf. »Das ist mir alles eben eingefallen. Wo war ich stehen geblieben?«
»Bei den drei Gesellschaftern. Ich nehme an, du bräuchtest wirklich drei, um dich so stilvoll verwöhnen zu lassen, wie du es von mir gewöhnt bist.«
»Ich hätte mir denken sollen, dass du das so siehst. Okay, und nach der Orgie würde ich mit deinem Spielzeug weitermachen. Erst würde ich …« Sie brach ab und blickte mit zusammengekniffenen Augen aus dem Fenster. »Seltsam, das hier sieht gar nicht wie die Wache aus.«
»Du kannst auch zu Hause weiterarbeiten und die Zerstörung meines Spielzeugs planen. Nachdem du ein paar Stunden geschlafen hast.« Er stieg aus, kam um den Wagen herum und öffnete ihre Tür.
»Ich habe meinen Bericht noch nicht geschrieben und noch nicht mit dem Commander gesprochen.«
»Auch das kannst du von hier aus tun.« Er beugte sich zu ihr herunter, zog sie in seine Arme und warf sie sich wie einen Mehlsack über die rechte Schulter.
»Das hältst du jetzt für machomäßig und für sexy, richtig?«
»Ich halte es für effizient.«
Sie kam zu dem Ergebnis, dass sie sich am besten schlafend stellte, wenn er mit ihr das Haus betrat. Auf diese Weise bräuchte sie zumindest kein Wort mit Summerset zu wechseln, überlegte sie und wünschte sich, sie könnte ihre Ohren ebenso zusammenkneifen wie die Augen, als seine nervtötende Stimme fragte: »Ist sie verletzt?«
»Nein.« Roarke verlagerte ein wenig ihr Gewicht auf seiner Schulter und wandte sich der Treppe zu. »Nur müde.«
»Sie sehen selber ziemlich müde aus.«
»Das bin ich auch. Stellen Sie bitte in den nächsten Stunden nur die allerwichtigsten Anrufe durch.«
»Kein Problem.«
»Ich muss nachher noch mit Ihnen reden. Schalten Sie bitte die Alarmanlage ein und bleiben selbst im Haus, bis wir gesprochen haben, ja?«
»Sehr wohl.«
Da sie ein Auge geöffnet hatte, konnte sie Summersets besorgte Miene sehen.
»Weiß er über das Projekt Bescheid?«
»Er weiß über sehr vieles Bescheid. Wenn es jemand auf mich abgesehen hätte, wäre er das ideale Ziel.« Er trat die Tür des Schlafzimmers hinter sich zu, marschierte Richtung Bett und legte sie auf der Matratze ab.
»Du siehst wirklich müde aus.« Sie sah ihm ins Gesicht. »Das ist bei dir sehr selten.«
»Es war eben ein langer Tag. Stiefel aus.«
»Ich kann mich auch allein ausziehen.« Sie schob seine Hände fort. »Zieh du dich selber aus.«
»Ah ja, meine tollen Schuhe, die bald im Recycler landen.«
Sie musste zugeben, dass ihm das breite Grinsen ausgezeichnet stand. »Wenn du dich nicht vorsiehst …«
Sie zog ihre Stiefel, die Jacke und das Waffenhalfter aus und krabbelte ins Bett.
»Du
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