Im Tod vereint - Divided in Death (18)
würdest besser ohne Kleider schlafen.«
»Wenn ich nackt bin, kommst du nur auf komische Ideen.«
»Meine geliebte Eve, ich komme sogar auf komische Ideen, wenn du in voller Kampfmontur irgendwo stehst. Aber ich verspreche dir, dass ich selber nur noch schlafen will.«
Sie wand sich hüftwackelnd aus ihrer Jeans, schulterwackelnd aus dem Hemd und runzelte die Stirn, als er neben ihr unter die Decke glitt und sie eng an sich zog. »Denk am besten gar nicht erst daran.«
»Ruhe.« Er küsste sie zärtlich auf den Kopf. »Schlaf.«
Da es unter der Decke warm und gemütlich war und ihr Kopf perfekt an seiner Schulter lag, nickte sie tatsächlich auf der Stelle ein. Und einen Augenblick, nachdem er merkte, dass sie eingeschlafen war, tat er es ihr gleich.
Wie konnte nur alles so schieflaufen? Er hatte doch alles perfekt geplant und ausgeführt, erinnerte er sich, während er im Dunkeln kauerte.
Er hatte alles richtig gemacht. Einfach alles. Und jetzt versteckte er sich hinter verschlossenen Türen
und nicht einsehbaren Fenstern und fürchtete um sein Leben. Sein Leben.
Irgendetwas musste schiefgelaufen sein. Auch wenn er es beim besten Willen nicht verstand.
Er beruhigte sich mit kleinen Schlucken Whiskey.
Er hatte nichts falsch gemacht. Er war genau zum richtigen Zeitpunkt in das Haus gegangen. Hatte seine Haut versiegelt, seine Kleider unter dem dünnen, durchsichtigen Overall geschützt und seine Haare unter einer Plastikhaube versteckt, sodass es in dem Haus ganz sicher keine Spuren von ihm gab.
Er hatte den Hausdroiden überprüft und wusste, dass er ausgeschaltet gewesen war. Dann war er die Treppe hinaufgeschlichen. Gott, wie hatte sein Herz vor Aufregung geklopft. Beinahe hatte er befürchtet, dass sein wildes Klopfen über die Musik und das laute Stöhnen hinweg zu hören war.
Er hatte den Stunner in der Hand und das Messer im Gürtel. Es hatte ihn erregt zu sehen, wie die Scheide gegen seine Oberschenkel schlug.
Er hatte schnell gehandelt, wie geplant. So hatte er es auch geübt. Mit einem Schuss zwischen die Schulterblätter hatte er die erste Zielperson erledigt. Vielleicht, ja vielleicht hatte er danach den Bruchteil einer Sekunde gezögert. Vielleicht, ja vielleicht hatte er Felicity in die Augen geblickt und den Schock darin gesehen, bevor er ihr den Stunner zwischen die wundervollen Brüste gerammt hatte.
Aber danach hatte er nicht mehr gezögert. Danach nicht mehr, nein.
Er hatte das Messer mit einem verführerischen leisen Zischen aus der Scheide gezogen.
Dann hatte er sie ermordet. Seine ersten Morde überhaupt.
Es hatte ihm tatsächlich Spaß gemacht. Viel mehr Spaß, als er vermutet hätte. Das Gefühl des in das Fleisch eindringenden Messers und dann das warm spritzende Blut.
So ursprünglich. So elementar.
Und so unglaublich einfach, überlegte er, während der Whiskey seine Wirkung tat. Wenn man erst einmal angefangen hatte, war es unglaublich leicht.
Dann hatte er alles mit größter Sorgfalt arrangiert. So sorgfältig und so präzise, dass er es kaum geschafft hatte, bis Reva angekommen war und das leise Piepsen seines Alarmgeräts das Signal dafür gegeben hatte, dass jemand an der Haustür stand.
Aber er war cool geblieben. Lautlos wie ein Schatten, dachte er mit einem gewissen Stolz, hatte er darauf gewartet, dass sie ins Zimmer kam.
Hatte er gegrinst, als sie zornbebend an das Bett getreten war? Vielleicht, aber das hatte seine Leistung nicht beeinträchtigt.
Ein schneller Druck auf die Sprühflasche mit dem Betäubungsmittel, und sie war ohnmächtig gewesen.
Dann hatte er noch ein paar zusätzliche, geniale Vorkehrungen getroffen. Hatte sie ins Bad gezerrt, um ihre Fingerabdrücke auf das Waschbecken zu bekommen, hatte ein bisschen Blut auf ihrem Hemd verschmiert. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatte er das Messer in die Matratze gesteckt.
Das wäre schließlich typisch Reva, hatte er gedacht.
Dann hatte er die Haustür wie geplant weit offen stehen lassen und sich aus dem Staub gemacht. Sie hätte
lange genug ohnmächtig sein sollen, damit der Wachdienst sie bei der Routineüberprüfung fand. Na gut, okay, vielleicht hatte er sich dabei etwas verrechnet. Vielleicht hatte er zu wenig Spray verwendet oder anschließend ein bisschen Zeit vergeudet.
Aber auch das sollte nicht weiter von Bedeutung sein. Sie würde unter Anklage gestellt. Sie war die einzige Verdächtige in dem brutalen Doppelmord an Blair Bissel und Felicity Kade.
Er sollte längst schon
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