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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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YORK.
    »Serenity Lane, Gasse der Heiterkeit.« Eve schüttelte kauend den Kopf. »Was für ein Idiot hat sich das bloß ausgedacht?«

    »Ich nehme an, dir wäre eine Gasse der Arschtritte lieber.«
    »Wem denn wohl bitte nicht?«
    Da er wirklich tief gegraben hatte, wurde sie auch über Bissels schulischen Werdegang von der Spielgruppe, in der er als Dreijähriger gewesen war, bis hin zu seinem zweijährigen Aufenthalt an der Pariser Akademie der Künste aufgeklärt.
    Mit zwölf hatte er einen Schienbeinbruch gehabt, mit fünfzehn, zwanzig, fünfundzwanzig und so weiter hatte er die vorgeschriebenen Sehtests machen und ein paar kleine Schönheitsoperationen an Hintern, Kinn und Nase vornehmen lassen, weiter nichts.
    Er hatte den Republikanern angehört und ungefähr eine Million achthunderttausend Dollar auf der Bank gehabt.
    Er war niemals straffällig geworden und hatte selbst als Teenager anscheinend niemals Ärger mit der Polizei gehabt.
    Er hatte seine Steuern immer rechtzeitig bezahlt, und zwar gut, aber nicht über seine Verhältnisse gelebt.
    Reva war seine erste und einzige Ehefrau gewesen.
    Seine Eltern lebten noch. Sein Vater lebte mit der zweiten Ehefrau immer noch in Cleveland, während seine Mutter mit ihrem dritten Ehemann nach Boca Raton gezogen war. Sein Bruder - unverheiratet und kinderlos - hatte als Beruf Unternehmer angegeben, was eine höfliche Umschreibung für ohne einträgliche Arbeit war. Er hatte sich von einem Job zum anderen gehangelt und nie besonders lange an einem Ort gelebt. Augenblicklich lebte er anscheinend in Jamaica, als Mitbesitzer einer Tiki-Bar.

    Auch sein Strafregister war recht bunt. Lauter Kleinigkeiten, merkte Eve. Hier eine kleine Bestechung, da eine kleine Brandstiftung, dort ein kleiner Betrug. Wegen des Verkaufs nicht existenter Anteile an irgendwelchen Firmen hatte er achtzehn Monate in Ohio im Gefängnis zugebracht.
    Sein Vermögen betrug knapp über zwölftausend Dollar, was seinem Anteil an der Tiki-Bar entsprach.
    »Vielleicht hat der kleine seinem großen Bruder ja den Reichtum und den Ruhm missgönnt. Zwar ist er bisher nicht mit Gewaltdelikten auffällig geworden, aber Streitereien in der Familie sind immer etwas anderes als Streit mit Fremden. Und angesichts der Kohle, die mit im Spiel gewesen ist, könnte er tatsächlich ausgerastet sein.«
    »Dann ist also der kleine Bruder aus Jamaica nach New York gekommen, hat den großen Bruder umgebracht und dafür gesorgt, dass es so aussieht, als ob die Schwägerin die Mörderin ist.«
    »Ziemlich weit hergeholt«, räumte sie ein. »Aber so weit auch nicht, wenn man davon ausgeht, dass Carter Bissel über das Projekt Bescheid wusste. Vielleicht ist man an ihn herangetreten und hat ihm Geld dafür geboten, dass er Informationen weitergibt. Vielleicht hat er wirklich ein paar Infos bekommen, vielleicht aber auch nicht. Auf alle Fälle ist er schlau genug gewesen, um herauszufinden, dass sein Bruder seine Frau betrügt. Vielleicht hat er ihn erpresst, vielleicht gab es deshalb einen Streit. Vielleicht hat sein Bruder ihn deswegen bedroht.« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ja, verstehe.« Roarke schnitt ein Stück von seinem Steak und dachte kurz darüber nach. »Vielleicht ist er
das Bindeglied. Der Verbindungsmann. Vielleicht ist die Rivalität unter den beiden Brüdern schließlich derart groß geworden, dass er und der oder diejenigen, von dem oder denen er angeheuert worden ist, beschlossen haben, die losen Enden zu eliminieren.«
    »Das ergibt bisher am ehesten Sinn. Vielleicht sollten wir mal mit dem kleinen Bruder Carter reden.«
    »Das trifft sich ausgezeichnet, denn schließlich verbringen wir beide viel zu wenig Zeit in irgendwelchen Bars.«
    Sie griff nach ihrem Glas mit Cabernet, hob es an ihren Mund und studierte dabei Roarkes Gesicht. »Du denkst auch noch an eine andere Möglichkeit.«
    »Nein, ich denke einfach nach. Sieh dir die Daten von Felicity auf dem zweiten Bildschirm an.«
    Bereits nach ein paar Sätzen wusste sie, dass Felicity die einzige Tochter wohlhabender Eltern gewesen war. Sie hatte eine ausgezeichnete Erziehung genossen und war weit gereist. Häuser in New York City, auf den Hamptons und in der Toskana. Als Mitglied der so genannten besseren Gesellschaft hatte sie sich ein bisschen Taschengeld als Kunsthändlerin dazuverdient. Nicht dass sie es nötig gehabt hätte, dachte Eve, denn sie hatte bereits über fünf Millionen teilweise geerbt und teilweise in Form eines Trustfonds zur

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