Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
dass du Jagd auf einen Geheimagenten machst, der vor über zwanzig Jahren auf meinen Vater angesetzt war.«
    »Du brauchst ja nicht daran zu denken.«
    Der bittere Geschmack von Panik stieg in ihrer Kehle auf. »Ich brauche es, dass du dich weiter auf deine Arbeit konzentrierst - dass du weiter das tust, was du mir versprochen hast.«
    Jetzt trat er auf sie zu, legte eine Hand unter ihr Kinn und sah sie aus eisblauen Augen reglos an. »Glaubst du etwa allen Ernstes, dass ich diese Sache einfach auf sich beruhen lassen kann?«
    »Nein. Aber glaubst du etwa allen Ernstes, dass ich tatenlos mit ansehen kann, wie du Jagd auf einen Menschen machst, um dein persönliches Gerechtigkeitsempfinden zu befriedigen?«
    »Nein. Also haben wir beide ein Problem. Deshalb werde ich mich erst mal weiter auf die Arbeit konzentrieren. Ich werde mich bestimmt nicht wegen dieser Sache mit dir streiten, Eve«, fuhr er, bevor sie etwas sagen konnte, mit ruhiger Stimme fort. »Und ich erwarte auch nicht, dass du deine Prinzipien meinetwegen über Bord wirfst. Ich bitte dich lediglich darum, mir gegenüber genauso tolerant zu sein.«

    »Ich möchte, dass du eines nicht vergisst.« Am liebsten hätte ihre Stimme ebenso gezittert, wie es ihre Seele bereits tat. »Bevor du irgendetwas unternimmst, ruf dir bitte ins Gedächtnis, dass man manche Dinge nicht mehr ungeschehen machen kann.«
    »Ich werde tun, was ich tun muss«, erklärte er ihr tonlos. »Und das wirst du auch.«
    »Roarke.« Sie packte seine Arme und hatte dabei die Befürchtung, dass er ihr bereits entglitt. »Was auch immer damals in Dallas mit mir passiert ist, hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Vielleicht hat es mir auch all die Dinge beschert, die ich heute habe, darunter auch dich. Wenn das so ist, würde ich das ganze Elend freiwillig noch einmal auf mich nehmen. Ich würde noch einmal jede Minute in dieser Hölle durchleben, wenn ich dafür dich, meinen Job und dieses Leben behalten kann. Das ist genug ausgleichende Gerechtigkeit für mich. Versuch bitte, es ebenso zu sehen.«
    »Okay.«
    »Und jetzt muss ich mich auf die Teambesprechung vorbereiten.« Sie musste einfach an etwas anderes denken - egal was. »Und du dich auch. Wir müssen diese Angelegenheit vorläufig vergessen. Wenn du das nicht kannst, wirst du weder mir noch deiner Freundin Reva eine Hilfe sein.«
    »Eve«, sagte er mit sanfter Stimme, tupfte ihr die Träne, die sie unbewusst vergossen hatte, von der Wange und nahm sie zärtlich in den Arm.
    Sie schmiegte ihren Kopf an seine Schulter und brach in leises Schluchzen aus.

8
    Bis ihre Leute zum morgendlichen Briefing in ihrem Arbeitszimmer standen, war sie wieder in Form. Sämtliche Gedanken an das Grauen, das sie in Dallas hatte erleiden müssen, würde sie solange verdrängen, bis sie alleine wäre, bis sie die Erinnerung ertrüge, bis sie sich in aller Ruhe überlegen könnte, was sie am besten unternahm.
    Er würde diese Menschen töten, darüber machte sie sich keine Illusionen. Wenn sie ihn sich selber überließe, würde Roarke die Kerle, die damals nicht eingegriffen hatten, jagen und eliminieren.
    Das sähe er als ausgleichende Gerechtigkeit.
    Er würde diese Kerle jagen, wenn sie nicht herausfand, wie sich sein Zorn, sein Gerechtigkeitsgefühl, sein Verlangen zu bestrafen kanalisieren ließ. Er müsste das Blut derjenigen vergießen, von denen sie vor Jahren als verzweifeltes, gequältes Kind schändlich im Stich gelassen worden war.
    Es musste ihr gelingen einen Weg zu finden, um ihn davon abzubringen. Und während sie noch auf der Suche danach war, legte sie sich gleichzeitig mit einer der mächtigsten und autonomsten Organisationen des Universums an. Ihre Pläne, das Team um eine Reihe handverlesener elektronischer Ermittler zu erweitern, konnte sie vergessen, denn sie hielt eine Bombe in der Hand. Wenn sie zu viel damit jonglierte, sprengte sie sich wahrscheinlich selber damit in die Luft.

    Sie bräuchte eine kleine, eingeschworene Truppe. Feeney. Ohne Feeney käme sie nicht zurecht. Augenblicklich kaute er an einem seiner Lieblingsteilchen und stritt sich mit McNab über irgendeinen Baseballspieler namens Snooks.
    Ian McNab, ein Ass als elektronischer Ermittler, sah nicht wie jemand aus, der sich für Baseball oder irgendeinen anderen Mannschaftssport begeisterte. Aber in seiner violetten kunstledernen Hose, die eng um seine Knöchel lag, damit man seine violetten Gel-Turnschuhe sah, wirkte er auch nicht gerade wie ein

Weitere Kostenlose Bücher