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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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in dem, in dem er mit dir … abgestiegen war. Auch mein Vater hat dort ein Zimmer genommen. Später sind die beiden ausgegangen und haben sich betrunken. Ihre Unterhaltung wurde mitgeschnitten, genau wie die Gespräche in den folgenden drei Tagen, in denen sie zusammen gewesen sind. Sie beide haben furchtbar voreinander angegeben, aber hin und wieder flossen in die Unterhaltungen auch Spekulationen über einen Einsatz in Atlanta ein.«
    »Den Coup in dem Munitionsdepot.«
    »Ja. Mein Vater sollte nach Atlanta fliegen, und das hat er auch vier Tage nach seiner Ankunft in Dallas getan. Es gab Spekulationen, dass er sich von den Cops als V-Mann in Rickers Organisation bezahlen lassen hat. Angeblich hat er das Geld der Cops und Rickers Geld
genommen, beide Seiten hintergangen und ist dann in Dublin abgetaucht.«
    »Das bestätigt unsere Theorie über den Fehlschlag der Operation Skinner. Wenn das alles wirklich so gelaufen ist, haben die Typen von der HSO, die ihn überwacht haben, unglaublich geschlampt. Sie hätten nur eins und eins zusammenzählen und die Kollegen warnen müssen. Aber sie haben keinen Ton über das falsche Spiel von Patrick Roarke verlauten lassen, weshalb die dreizehn Cops, die bei dem Einsatz umgekommen sind, nicht nur auf Rickers Konto, sondern auch auf das von dieser Truppe gehen.«
    »Ich würde sagen, dass die Cops der HSO vollkommen egal gewesen sind.«
    »Okay.« Darauf konnte sie sich konzentrieren, es lenkte einen Teil des heißen Zorns, den sie empfand, in eine andere Bahn. »Wahrscheinlich hatten sie ihr Hauptaugenmerk auf Ricker selbst gerichtet. Zwar hat er in Atlanta einen wirklich großen Coup gelandet, aber das hat sie nicht weiter interessiert. Sie waren anscheinend so sehr darauf konzentriert, Ricker zu erwischen, sein Netzwerk zu zerstören und als Sieger dazustehen, dass sie gar nicht darauf gekommen sind, dass ein kleiner Fisch wie Patrick Roarke sie alle leimen könnte. Aber es ist unverantwortlich, dass sie diese Polizisten einfach so ins Messer haben laufen lassen, ohne etwas zu tun.«
    »Sie wussten auch über dich Bescheid.«
    »Was?«
    »Sie wussten, dass dein Vater ein Kind in seinem Zimmer hatte. Ein kleines Mädchen. Diese Schweinehunde haben es gewusst.«
    Als ihre Augen glasig wurden, schob er fluchend das
Tischchen an die Seite und drückte ihren Kopf zwischen ihre Knie. »Tief einatmen. Ja, so. Mein Gott. Mein Gott, es tut mir leid.«
    Sie hörte nur noch ein lautes Rauschen. Seine wunderschöne Stimme, die, als er selber um Beherrschung rang, etwas auf Gälisch murmelte, drang nur noch wie ein lautes Rauschen an ihr Ohr. Trotzdem merkte sie, dass seine Stimme bebte, und spürte auch das Zittern seiner Hand, als er ihr über die Haare strich. Er hatte sich neben sie gekniet. Und er litt mindestens so wie sie.
    War das nicht wirklich seltsam? War das nicht wunderbar?
    »Ich bin wieder okay.«
    »Bleib trotzdem noch einen Moment so sitzen, ja? Du zitterst nämlich noch. Ich will diese Kerle tot sehen. Die Typen, die tatenlos mit angesehen haben, wie er dich gefangen hielt. Wenn ich sie in die Finger kriege, bringe ich sie eigenhändig um.«
    Sie drehte ihren Kopf, bis ihre linke Wange auf ihren Knien lag, und sah ihm ins Gesicht. In diesem Augenblick sah sie ihm deutlich an, dass er in der Lage wäre, einem anderen Menschen eigenhändig die Gurgel umzudrehen. »Ich bin wieder okay«, sagte sie noch einmal. »Es ist nicht mehr wichtig, Roarke. Es ist nicht mehr wichtig, denn im Gegensatz zu ihm habe ich überlebt. Ich muss die Akte lesen.«
    Nach einem kurzen Nicken presste er seine Stirn an ihren Kopf.
    »Wenn du mir das hier vorenthalten hättest«, sie hatte eine raue Stimme, räusperte sich aber nicht, »hätte mich das zurückgeworfen. Hätte uns das zurückgeworfen.
Ich weiß, dass es auch für dich nicht einfach ist, aber dass du es mir gesagt hast … dass du darauf vertraut hast, dass wir es überstehen, macht es bereits besser. Ich muss mir einen Teil der Akte ansehen.«
    »Ich werde sie dir holen.«
    »Nein. Ich komme mit. Am besten sehen wir sie uns zusammen an.«
    Sie kehrten an den nicht angemeldeten Computer zurück und lasen dort gemeinsam, was von ihm auf den Bildschirm aufgerufen worden war.
    Sie setzte sich nicht hin. Sie ließe nicht noch einmal zu, dass ihre Beine ihren Dienst versagten. Nicht einmal, als sie den Bericht über sich selber las.
    DAS MINDERJÄHRIGE MÄDCHEN, DAS ANSCHEINEND SEINE TOCHTER IST, WIRD VON IHM SEXUELL MISSBRAUCHT UND

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