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Im Totengarten (German Edition)

Im Totengarten (German Edition)

Titel: Im Totengarten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Rhodes
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Mein Blick fiel auf die Couch im Wohnzimmer, ich dachte daran zurück, wie er mich angesehen hatte, als er seinen Ehering von seinem Finger zog, und mir verschwamm die Sicht. Ich konnte einfach nicht mehr sagen, was real war und was meiner Einbildung entsprang, doch als wir nach draußen kamen, lag Lola auf einer Trage neben mir und wirkte ganz eindeutig echt.
    Als sie uns in den Krankenwagen schoben, lag sie auf dem Bauch, und aus ihren Augen tropften Tränen wie aus einem lecken Wasserhahn. Ein Sanitäter tupfte Schmutz und Blut von ihrem Rücken und sah sich den Schaden an. Drei zackige Kreuze waren in Höhe ihres Steißbeins in die Haut geritzt, und ich streckte einen Arm aus und nahm ihre Hand.
    Schließlich kamen wir ins Krankenhaus, aber ich ließ aus irgendeinem Grund nicht zu, dass man mich trug.
    »Fassen Sie mich nicht an«, fuhr ich den Sanitäter, der mich von der Trage heben wollte, an. »Nehmen Sie Ihre verdammten Pfoten weg.«
    »Schon gut, Schätzchen. Sie sind in Sicherheit.« Sein Gesicht wurde erst klein und dehnte sich dann wieder aus, als sähe ich ihn durch ein kaputtes Teleskop.
    Ich kann mich nicht erinnern, wie es weiterging, aber offensichtlich wurde ich geröntgt, und dann wurde mein Nacken mit zehn sauberen Stichen ordentlich genäht. Das Blut wurde aus meinem verfilzten Haar gewaschen, und ein Neurologe, dem ich irgendwo schon mal begegnet war, leuchtete mir mit einer Taschenlampe in die Augen und sagte etwas von einer Gehirnerschütterung. Er berührte meinen Kopf so sanft, als er mich untersuchte, dass ich vor lauter Dankbarkeit beinahe in Tränen ausgebrochen wäre, dann aber stellte mein Körper kurzfristig die Arbeit ein. Immer wieder kamen irgendwelche Leute in den Raum, doch ich war zu erschöpft, um meine Augen offen zu halten, und schlief immer wieder ein. Hari stahl sich in mein Zimmer, legte eine Schachtel mit Pralinen auf den Tisch an meinem Bett und schlich sich, sein strahlendes Lächeln auf den Lippen, auf Zehenspitzen wieder weg. Er war mir noch eine Erklärung schuldig. Und noch jemand anders musste zu Besuch gekommen sein, weil plötzlich ein Strauß prächtiger Tigerlilien auf dem Sims vor meinem Fenster stand.
    Burns erschien in dem Moment, in dem ich wieder zu mir kam. Sein Mondgesicht hing über mir, und die Matratze wackelte gefährlich, als er sich schwerfällig auf die Bettkante sinken ließ. Seine Haut war noch ein bisschen grauer als normal, und ich hätte ihm gerne empfohlen, nach Hause zu fahren, einen Betablocker einzuwerfen und darauf zu warten, dass sein Blutdruck sich normalisierte, doch er weigerte sich rundheraus, mich auch nur anzusehen.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Alice«, setzte er stotternd an. »Ich weiß einfach nicht, wie ich Sie um Verzeihung bitten soll.« Seine kleinen Augen glänzten pink, als hätte er den Vormittag heulend hinter der verschlossenen Tür seines Büros verbracht. »Er hat nicht einen Tag im Dienst gefehlt. Nur Angie hat etwas geahnt. Sie fand, dass sich Ben irgendwie seltsam verhielt, und vor allem hatten Sie zu ihm als Einzigem die ganze Zeit Kontakt.«
    Jetzt hatte sie ihre Beförderung auf jeden Fall verdient. »Aber wie ist sie darauf gekommen, dass er der Täter war?«
    »Sie hat gesehen, wie Sie ihm im Hotel einen Brief gegeben haben, nur dass dieser Brief nie als Beweisstück bei uns angekommen ist. Weil er ihn wahrscheinlich einfach weggeworfen hat. Außerdem hat sie gemerkt, dass Ihr Bruder jedes Mal in Panik ausgebrochen ist, wenn Ben ins Zimmer kam. Aber vor allem die Fahrten nach Rampton haben sie argwöhnisch gemacht.«
    »Was für Fahrten nach Rampton?«, fragte ich mit einer Stimme, die in meinen Ohren seltsam schleppend und so gar nicht wie meine klang.
    Burns nahm seine Brille ab und putzte sie an seinem Hemd. »Als Angie dort anrief, um Ihren Besuch bei Marie anzumelden, haben sie gefragt, ob Ben auch mal wiederkommt. Es stellte sich heraus, dass er im letzten Jahr mindestens einmal im Monat bei ihr war. Angeblich im Rahmen polizeilicher Ermittlungen.«
    Ich schloss meine Augen wieder. Das erklärte Marie Bensons Überzeugung, dass sie Alvarez noch einmal sehen würde. Schließlich hatte sie gewusst, dass er wie eine Motte vom Licht geradezu magnetisch von ihr angezogen worden war. Ich hatte gesehen, wie sie sich mit ihren Händen durch das Haar gefahren war und blind mit ihm geflirtet hatte, als ich bei ihr zu Besuch gewesen war.
    Mit einem Mal wurde mir schlecht. Wobei ich nicht hätte sagen

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