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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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wissen. In der Tasche findet Ihr noch ein weiteres Kleid zum Wechseln.“ Liams Blick glitt über ihre Gestalt. „Ich bin überrascht, wie gut es Euch steht. Als ich es das erste Mal gesehen habe, hatte ich Zweifel, ob es Euch gefallen würde. Die Farbe betont allerdings den roten Schimmer in Eurem Haar.“
    „Oh, danke! Ich bin Euch wirklich dankbar, dass Ihr Euch so viele Gedanken um mein Wohlergeben gemacht habt.“
    Liam lächelte. „Gerne.“ Ohne dass es sich um eine bewusste Entscheidung handelte, merkte er plötzlich, dass er mit dem Handrücken über ihre Wange strich. „Ihr seid wunderschön. Wie eine zarte Blume zwischen bemoosten Steinen.“
    „Danke.“ Erin errötete. Seine Komplimente entschlüpften ihm stets unverblümt. Sie senkte den Kopf.
    Er schritt nochmals zu der Truhe. Dort hatte Erin das Schmuckstück, das sie immer um ihren Hals trug, nach dem Ablegen liegen lassen. Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck musterte Liam das Geschmeide. Dann streckte er ihr den goldenen, mit einem gehämmerten Wappen verzierten Anhänger mit der Kette entgegen.
    „An dieses Schmuckstück kann ich mich ebenfalls nicht mehr erinnern“, murmelte Erin. „Irgendeine Bedeutung muss es allerdings für mich haben.“
    „Es gehört Euch wohl schon lange. Ihr habt mir bei unserem ersten Zusammentreffen erzählt, dass Ihr den Anhänger als einzige Verbindung zu Eurer Familie besitzt.“
    „Was genau bedeutet das?“
    „Wieder einmal muss ich Euch enttäuschen. Genauere Einzelheiten dieser geheimnisvollen Aussage habt Ihr mir nicht verraten.“
    Neuerlich ein Rätsel, dessen fehlende Lösung sie traurig machte. Trauriger als alle sonstigen ausbleibenden Antworten, weil es die Andeutung einer Zugehörigkeit zu anderen Menschen enthielt.
    Mit langsamen Bewegungen fasste er ihr Haar im Nacken zusammen und ließ es dann über ihre rechte Schulter fallen. Erin genoss die Nähe und half ihm, indem sie es anhob. Liam legte ihr die Kette um ihren Hals. Seine Finger strichen neuerlich über die empfindliche Haut in ihrem Nacken. Viel zu lange, als dass es sich um eine zufällige Berührung handeln könnte.
    Liam bemerkte, dass Erin leicht unter seinen Händen erzitterte. Hölle! Er wusste, wie er sie behandeln musste, damit sie wie Butter in seinen Händen schmolz. Es stimmte, dass er von seinen Fähigkeiten mehr als überzeugt war. Doch diese Selbstsicherheit war verständlich, wenn man die Liste seiner Eroberungen kannte. Nun beabsichtigte er auch Erin in deren Reihe aufzunehmen.
    Erst als Erin so stark erbebte, dass ihre Zähne unkontrolliert aufeinanderschlugen, wandte er seine Aufmerksamkeit von ihr ab.
    Liam legte die Hände auf ihre Schultern und drehte Erin zu sich herum. Er griff nach dem Anhänger und betrachtete die Gravur darauf das erste Mal richtig. Es handelte sich um ein Wappen. Seltsam. Es kam ihm merkwürdig bekannt vor. Wenn er sich nur erinnern könnte, wo er es bereits einmal gesehen hatte.
    „Wollt Ihr jetzt frühstücken?“ fragte er schließlich. Als sie nickte, ging er nach draußen, um ihnen einige Leckerbissen zusammenzusuchen.
    Kurz darauf kehrte er mit einem Tablett voller Köstlichkeiten zurück.
    „Wartet einen Augenblick“, bat er und trat noch einmal nach draußen.
    Er stellte einen Tisch neben Erins Bett und forderte sie auf, auf dem Sessel Platz zu nehmen. Danach holte er noch einen Stuhl und setzte sich Erin gegenüber. Dann endlich konnten sie mit dem Essen beginnen.
    Zuerst wusste anscheinend keiner von beiden, wie er ein Gespräch beginnen sollte. Es gäbe so viel zu besprechen. So viel zu klären. So viel Information einzuholen. Liam war jedoch nicht der richtige Ansprechpartner für ihre Fragen. Sie musste sich an jemand anderen wenden, der sie in ihrer Vergangenheit gekannt hatte. Jemand aus dem Waisenhaus. Schließlich ergriff Erin das Wort.
    „Ich bin Euch sehr dankbar für alles, das Ihr für mich getan habt. Aber ich möchte so schnell wie möglich zurück ins Waisenhaus kehren.“
    Überraschung verschlug ihm den Atem. Sie konnte nicht so einfach gehen! Sie konnte ihn nicht so übereilt verlassen. „Nay, Ihr seid noch nicht reisebereit. Ihr seid noch zu geschwächt. Ich kann nicht zulassen, dass Ihr so kurz nach Eurem Unfall eine anstrengende Reise unternehmt. … Außerdem … Eure Gesellschaft muntert mich auf. Wartet ein paar Tage, bevor Ihr mich verlasst.“ Er wünschte wirklich, sie würde bleiben.
    Langsam nickte sie. „Vermutlich habt Ihr Recht, was meine

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