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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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zu.
    Wieso weinte sie? Was hatte er falsch gemacht? Wieso schmiegte sie sich nicht wie sonst warm und vertraut in seine Arme?
    Ihre Worte hallten mit einem Mal in seinem Kopf. Weil sie Nein gesagt hatte! Er presste sich die Hände aufs Gesicht.
    Plötzlich wurde ihm bewusst, was er getan hatte. Er hatte sich ihr aufgedrängt wie ein grausamer, unbarmherziger Verbrecher. Die Sehnsucht der vergangenen Tage, endlich mit ihr alleine zu sein und sich in ihr zu versenken, hatte ihn taub und blind gemacht. Schuldgefühle ließen seine Wangen vor Abscheu erglühen. Er hatte sie mit seiner Leidenschaft von sich fortgetrieben statt Nähe aufzubauen. Diese Tatsache würde ihm seine Aufgabe, sie zurück zu erobern, nicht einfacher machen.
    „Es tut mir so leid, Erin“, wiederholte er immer wieder. „Verzeih mir, meine Liebste.“
    Während von Vada und einer anderen Frau heißes Wasser für ein Bad in die Badewanne in Erins altes Zimmer schütteten, beobachtete er schweigend seine Frau, die zusammengesunken und immer noch in die Decke gehüllt auf dem Bett kauerte.
    „Ich habe nicht nachgedacht“, begann Liam neuerlich, sobald sie alleine waren.
    Ein ungläubiges Lachen. Humorlos und trocken wie ein altes Stück Brot. „Nicht nachgedacht? … Du hast mich VERGEWALTIGT!“
    „Bitte, Erin …“
    „Kein Wort mehr!“ Tränen begannen über ihre Wangen zu laufen. Sie konnte sie nicht zurückhalten. „Ich kann kein Wort mehr aus deinem Mund ertragen.“
    Das Bedauern um seine Tat ließ sein Herz bluten. Doch er war nicht in der Lage, sie mit ihrem offensichtlichen Entsetzen allein zu lassen. Sie hatte das Wort Vergewaltigung in den Mund genommen. Und vermutlich hatte sie sogar Recht! Hölle! Es war ein Albtraum. Für sie musste es das sein.
    Erin ließ die Decke fallen und stieg in die Wanne. Augenblicklich war ihr sogar egal, wenn er sie in ihrer Nacktheit beobachtete. Heißer Wasserdampf stieg immer noch zur Decke. Normalerweise hätte sie mindestens einen Kübel kaltes dazu gelehrt, um die Temperatur zu regulieren. Sie nahm einen Schwamm zur Hand und schrubbte ihre Haut, bis sie rot leuchtete.
    „Hör sofort auf damit“, befahl Liam. „Du verletzt dich noch.“
    „Das hast du bereits erledigt.“
    Ein Knurren löste sich von seinen Lippen. „Komm heraus, bevor das heiße Wasser dem Kind schadet.“
    Diese Möglichkeit brachte sie zum Einlenken. Sie stieg aus der Wanne und ließ sich von Liam in ein Badetuch hüllen. Dann trat sie zurück.
    „Es tut mir unendlich leid. Ich habe nicht auf dich gehört. … Egal, wie schrecklich du es findest, was ich getan habe … dass ich dich verführt habe … Es war keine Vergewaltigung. … Bitte sag mir, dass du das genauso siehst.“
    „Du hast mich allerdings entgegen meinem ausdrücklichen Willen verführt“, machte Erin ihren Standpunkt klar. „Du hast meine Schwäche ausgenutzt. Und das …“ Sie starrte ihm mit einem hasserfüllten Blick in die Augen. „… Das werde ich nicht noch einmal zulassen.“
    Die Kälte in ihrem Gesichtsausdruck ließ sein Herz erstarren.
    „Du bleibst mir fern. Du wirst mich nicht berühren … nie mehr!“

 
    29. Kapitel
    „Ein Königreich für Eure Gedanken!“
    „Vom Ergebnis dieses Handels wärt Ihr sicherlich enttäuscht“, antwortete Erin missmutig. „Vorgestern noch war meine Welt in Ordnung. Lillith hat mir erlaubt, ihrem Sohn die Handaufzulegen, als er unter schrecklichen Bauchschmerzen litt. Dem Kleinen ging es nach meiner Behandlung gleich viel besser.“
    „Es ist sehr freundlich von Euch, den Menschen hier zu helfen. … Was hat sich in Eurer Welt seit vorgestern geändert?“ erkundigte sich Scott vorsichtig.
    „Seit meine Verwandtschaft mit Edwolf die Runde gemacht hat, ist alles anders. Die Frauen meiden mich und flüstern Beleidigungen hinter mir her“, gestand sie schließlich.
    Scott runzelte die Stirn. „Ihr solltet dem Laird davon erzählen. Er würde die betreffenden Personen bestrafen.“
    „Das stellt doch nicht die Lösung des Problems dar“, widersprach Erin. „Solange ich hier bin, wird keine Ruhe einkehren.“
    „Ihr könnt nicht schon wieder davonlaufen.“
    „Das ist mir bewusst.“ Beschützend legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Morgens war ihr immer noch schlecht, obwohl sie versuchte, Liam diese Tatsache nicht merken zu lassen. Er würde darauf bestehen, sich ständig in ihrer Nähe aufzuhalten, und das hätte sie nicht ertragen.
    Scott stellte die Zacken der Mistgabel auf den Boden und

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