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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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legte sein Kinn auf dem Stiel ab. „Ich bin erleichtert, dass Ihr den Laird nicht mehr offen provoziert. Obwohl ich befürchte, dass er herausfinden wird, dass Ihr mir bei den Pferden helft. Und dann reißt er mir wirklich den Kopf ab.“
    „Da er Euch ohne Murren wieder auf Sigleß aufgenommen hat, nachdem Ihr mich ins Waisenhaus gebracht hattet, wird er auch jetzt Gnade vor Recht ergehen lassen.“ Nein, sie forderte Liam nicht offen heraus. Sie erfüllte allerdings auch seine Forderungen nicht.
    Als sie sich geweigert hatte, die Nächte bei ihm in seinem Schlafzimmer zu verbringen, hatte er sie in ihrem alten Zimmer aufgesucht und sich einfach neben sie in das schmale Bett gelegt. Stocksteif werdend hatte sie zugelassen, dass er sie an seine Seite zog. Sie hatte die Berührung seines Oberkörpers an ihrem Rücken geduldet. Doch sie hatte NICHT erlaubt, dass er sie neuerlich geliebt hatte. Es fühlte sich lediglich nach einem kleinen Sieg an.
    Heute vor dem Morgengrauen war sie aufgewacht. Zuerst hatte sie verwirrt Liams streichelnde Hand auf ihrem Bauch gespürt. Dann war leises Flüstern an ihr Ohr gedrungen. Mit verwirrt gerunzelter Stirn hatte sie sich bei ihrem Mann erkundigen wollen, ob alles in Ordnung wäre. Doch plötzlich hatte sie die gemurmelten Worte verstanden. Liam sprach mit ihrem ungeborenen Kind!
    Tränen waren in ihre Augen getreten, doch sie hatte sich schlafend gestellt und seinen Versprechungen gelauscht.
    „Dein Vater wird auf dich aufpassen und dafür sorgen, dass du und deine Mutter ein zufriedenes Leben führen könnt. Es ist mir egal, ob du ein Mädchen oder ein Junge wirst. Solange du den Mut und die Stärke deiner Mama erbst. Deine Geburt wird mich zum glücklichsten Mann der Welt machen.“ Weitere liebevolle Worte waren gefolgt.
    Die Liebe zu ihrem Mann und ihrem ungeborenen Kind drohte ihr Herz zu sprengen. Noch war sie allerdings nicht bereit, Liam ihre Gefühle zu gestehen.
    Alles, was sie gerne von Liam gehört hätte, war eine Entschuldigung. Nein, eine Bestätigung, dass er nicht so abgebrüht war, wie es den Anschein hatte. Dass er sich nicht an sie herangemacht hatte, um sich über sie an ihrem Bruder zu rächen. Im Gegenzug wäre sie bereit, die gewissenlose Verführung zu vergessen.
    „Euer Wort in Gottes Ohr“, murmelte Scott. Er wollte anscheinend etwas hinzufügen, doch da erschien Walter.
    „Bin ich froh, Euch endlich zu finden, Lady Erin“, keuchte er außer Atem. Er erwähnte mit keinem Wort seine offensichtliche Irritation, seine Herrin mit Stroh im Haar und Arbeitsgerät in Händen bei den Ställen zu entdecken. „Ihr müsst sofort in die große Halle. Der Rat verlangt Euch zu sehen.“
    „Der Rat? Ich wusste gar nicht, dass er noch existiert. Ich dachte, er wurde vor langer Zeit von Liam aufgelassen.“
    „Das wurde er auch“, bestätigte Walter. „Doch er hat ihn wieder einberufen.“
    „Aus welchem Grund“, erkundigte Erin sich mit verwirrt gerunzelter Stirn.
    Walter steigerte fünf Sekunden lang die Spannung. „Euretwegen.“
    „Ich verstehe nicht.“
    „Die Menschen sind nicht begeistert, dass er die Schwester seines Feindes geheiratet hat. Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, wer Ihr seid.“
    „Nicht wusste, wer ich bin?“ echote Erin.
    Walter nickte.
    „Seid Ihr Euch dessen sicher?“
    „Das sagte ich doch gerade.“
    „Es ist sehr wichtig für mich“, erklärte Erin. „Ich muss es noch einmal hören.“
    „Wenn er die Wahrheit gekannt hätte und es ihm nur um Rache an Landsgron gegangen wäre, dann hätte er Euch den Kopf abgeschlagen und ihn vor Landsgrons Tür gelegt“, meinte Walter mit einem Seufzen.
    Eine beängstigende Vorstellung, deren Wahrheitsgehalt sie stark anzweifelte. Dennoch hatte sie endlich die Bestätigung, auf die sie gehofft hatte. „Ist es üblich, dass der Rat verlangt, wegen einer Heirat direkt mit der Frau des Lairds zu sprechen? … Ihr habt erwähnt, Liam hätte den Rat einberufen?“
    Noch einmal nickte Walter. „Er wollte die Genehmigung des Rates einholen, damit Euer Stand im Clan gefestigt ist. Frauen dürfen allerdings üblicherweise nicht vor dem Rat erscheinen. … Aber jetzt müssen wir wirklich gehen.“
    Entsetzt über ihren Aufzug begann Erin an ihrem Kleid herumzuzupfen. Sie fühlte sich nicht bereit, dem prüfenden Blick der Männer entgegenzutreten, die allem Anschein nach über ihr Schicksal entscheiden würden. „Und wenn sie die Genehmigung verweigern?“ erkundigte sie sich

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