Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)
zu kleiden, erst dann erfüllen, wenn ihr Mann sie um Verzeihung gebeten und ihr seine Liebe gestanden hatte. Wie sollte sie diesen Umstand diesen erfahrenen Kriegern erklären? Sie würden wahrscheinlich ihre Ehefrauen zwingen, ihnen zu gehorchen, und würden ihrer Situation kein Verständnis entgegenbringen.
„Ihrer Weigerung liegen persönliche Überlegungen zugrunde“, verkündete plötzlich eine Stimme, während Erin noch nach Worten rang. Liam war aus dem Nichts neben ihr aufgetaucht. „Ich dachte, ich hatte klargestellt, dass ich keine Einschüchterungsversuche meiner Frau dulden werde.“
„Ihr selbst habt den Rat einberufen und um Genehmigung Eurer Ehe ersucht.“ Finlays Blick zeigte eine Mischung aus Ernst und Besorgnis. „Nun müsst Ihr das Vorgehen des Rates auch hinnehmen. So seltsam es Euch auch erscheinen mag.“
Liam machte einen Schritt vorwärts. „Ich wollte mit Eurer Einbeziehung erreichen, dass Erin nach der Enthüllung ihrer Verwandtschaft mit dem Earl von Landsgron vom Clan nichts zu befürchten hat. Weshalb ihr dazu meine Frau befragen müsst, verstehe ich …“
„Da Ihr uns aber nun einmal einbezogen habt, …“, unterbrach Finlay mit erhobener Stimme. „… müsst Ihr uns vertrauen und mit dem Ergebnis leben. Andernfalls hat er das Recht, Euch abzuberufen.“
„Das könnt Ihr nicht tun!“ rief Erin entsetzt. Liams Lebenswerk durfte nicht ihretwegen zerstört werden. „Es ist alles meine Schuld. Ich habe meinem Mann nicht den Respekt gezollt, zu dem ich verpflichtet gewesen wäre.“
Liams Hand legte sich schwer auf ihre Schulter. Weshalb stellte Finlay solche unhaltbaren Behauptungen auf? „Das musst du nicht tun. …“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich will aber.“ Mit entschlossenem Gesichtsausdruck wandte sie sich dem Rat zu. „Ich gelobe Laird Liam die Treue. Ich werde ihn künftig achten und ehren, wie es sich für eine gute Ehefrau ziemt. Niemand auf Sigleß wird sich meiner schämen müssen. … Zumindest ab jetzt nicht mehr“, murmelte sie leiser.
„So sei es.“
Die Worte und die zufriedenen Gesichter der anwesenden Männer verwirrten sie. „Was meinen sie?“ erkundigte sie sich bei Liam, der ebenso irritiert wirkte wie sie.
„Ich denke, es hat ihnen gefallen, was sie gehört haben.“
Finlay erhob sich und durchquerte den Raum. Er versetzte ihm einen kräftigen Schlag auf die Schulter. „Gratuliere, mein Sohn! Betrachte hiermit die Genehmigung als erteilt.“ Dann trat er zu Erin und ergriff ihre Hand. „Wir wollten sicherstellen, dass Eure Loyalität dem MacNeal-Clan gilt.“
„Ihr habt mich getestet?“
„Wenn Ihr es so ausdrücken wollt“, meinte er mit einem Zwinkern. „Willkommen in Eurer neuen Familie.“
Die anderen Männer des Rates gratulierten dem Paar, als plötzlich ein Junge in die Halle gestolpert kam. „Verzeihung.“ Als niemand auf ihn reagierte, machte er einen Schritt vorwärts. „Verzeihung!“
Sämtliche Anwesenden wandten sich zu ihm um.
„Draußen haben sich Menschen eingefunden, die vom Rat angehört werden möchten.“
Entsetzen krallte sich in Erins Herz. War jemand gekommen, um sie beim Rat anzuschwärzen? Machten die Menschen nun ihrem Misstrauen Luft?
„Das ist äußerst unüblich“, meinte Finlay mit gerunzelter Stirn. „Sie sollen eintreten.“
„Es sind zu viele.“
Nun hoben sich auch Finlays Augenbrauen. „Nun gut. Da wir die Entscheidung bereits getroffen haben, können wir alle gerne nach draußen gehen, um mit ihnen zu reden.“
„Können wir nicht hier bleiben?“ bat Erin und griff nach Liams Hand.
„Egal was passiert, ich werde dir beistehen. … Genauso wie du mir.“ Stolz lag in seinen Augen.
Plötzlich wurde Erin klar, welches Risiko er tatsächlich für sie eingegangen war. Er hatte seine Position im Clan, seine Zukunft aufs Spiel gesetzt. Weil er sie beschützen wollte. Weil er sie glücklich machen wollte. Weil er endlich Rücksichtnahme auf ihre Bedürfnisse zeigte. Sie drückte seine Hand. „Dann lass uns gehen, damit wir nicht verpassen, wie man versucht, mich wieder los zu werden.“
Erin und Liam folgten den Männern des Rates durch die Halle die Stufen zum Eingang hoch. Aufgrund ihrer Größe konnte Erin nichts erkennen. Schließlich gelang es ihr, eine Hand auf Liams Schulter gelegt und auf den Zehenspitzen tänzelnd, einen Blick zwischen den Köpfen der Männer hindurch zu blicken. Zu ihrer Verwunderung bemerkte sie Walter, Scott und Garrick. Außerdem handelte es
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