Im Zauber der Gefuehle
seitdem ...« Nick hielt einen langen Moment inne. Noch nie hatte er jemandem von seiner Vergangenheit erzählt, die ihn immer noch heimsuchte; es war nicht leicht, seine Ängste in Worte zu lassen. »Ich kann es nicht ertragen, von jemandem berührt zu werden«, erklärte er langsam. »Egal, von wem und in welcher Weise. Ich wollte ...« Wieder stockte er. »Manchmal sehne ich mich so sehr nach einer Frau, dass ich beinahe den Verstand verliere, aber ich kann einfach nicht ...« Er verfiel in hilfloses Schweigen. Es schien unmöglich zu sein zu erklären, dass für ihn Sex und Schmerz und Schuld untrennbar miteinander verstrickt waren, und dass ihm der Gedanke, mit jemandem intim zu sein, so unmöglich erschien, wie sich von einer Klippe zu stürzen. Sobald ihn jemand berührte, egal, wie harmlos die Geste sein mochte, stieg in ihm das gefährliche Verlangen auf, sich zur Wehr zu setzen.
Hätte Gemma mit großem Entsetzen oder Mitleid reagiert, wäre Nick auf der Stelle gegangen, doch sie betrachtete ihn nur nachdenklich. Dann schwang sie graziös die Beine über die Bettkante und ließ sich zu Boden gleiten. Als sie vor ihm stand, begann sie, seine Weste aufzuknöpfen. Nick versteifte sich, wich aber nicht vor ihr zurück. »Du musst Phantasien haben«, sagte Gemma. »Bilder und Gedanken, die dich erregen.«
Nick atmete flach und schnell, als er die Weste abstreifte und ihm die Überbleibsel flüchtiger Träume durch den Kopf schwirrten ... lüsterne Gedanken, die seinen Körper voll schmerzvollen Verlangens in der Dunkelheit zurückgelassen hatten. Ja, Phantasien waren in ihm aufgestiegen, Visionen von Frauen, die gefesselt waren und lustvoll unter ihm stöhnten, während er zwischen ihre weit gespreizten Beine stieß. Solch beschämenden
Dinge konnte er unmöglich laut aussprechen. Doch die braunen Augen von Gemma Bradshaw enthielten eine Einladung, die ganz und gar unwiderstehlich war. »Ich erzähle dir erst die meinen«, bot sie an. »Würde dir das gefallen?«
Er nickte vorsichtig und spürte, wie sich lodernde Hitze in seinen Lenden ausbreitete.
»Ich träume davon, nackt vor einem Publikum aus zahlreichen Männern zu stehen.« Gemmas Stimme klang tief und warm. »Einen, der meine Aufmerksamkeit erregt, wähle ich aus, und er kommt auf die Bühne und vollzieht dort mit mir jeden sexuellen Akt, den ich nur möchte. Danach wähle ich noch einen, und noch einen, bis mein Appetit gestillt ist und ich völlig befriedigt bin.«
Sie zupfte ihm den Hemdsaum aus der Hose. Nick zog sich das Hemd über den Kopf und schleuderte das feuchte Kleidungsstück von sich. Schmerzlich konnte er das Pulsieren seines Schaftes spüren, während sie den Blick über seinen nackten Oberkörper gleiten ließ. Sie berührte die Haare auf seiner Brust, die viel dunkler waren als sein brauner Haarschopf, wobei ihrer Kehle ein anerkennendes Geräusch entstieg. »Du bist sehr muskulös. Das gefällt mir.« Ihre Fingerspitzen strichen durch die kleinen Löckchen und streichelten die glühende Haut darunter, doch Nick machte instinktiv einen Schritt zurück. »Wenn du mit jemandem schlafen willst, mein Lieber, dann wird es sich leider nicht vermeiden lassen, dass man dich berührt. Halt still.« Sie griff nach dem obersten Knopf an seiner Hose. »Und nun erzähl mir deine Phantasie.«
Nick starrte die Decke an, die Wand, die samtverhangenen Fenster, alles, um nur ja nicht auf ihre Hände zu blicken, die sich an seinem Schritt zu schaffen machten. »Ich ... möchte die Kontrolle haben«, meinte er heiser.
»Ich stelle mir vor, wie ich eine Frau ans Bett fessele. Sie kann sich nicht bewegen oder mich berühren ... und sie kann mich nicht davon abhalten, alles mit ihr zu tun, was ich möchte.«
»Viele Männer hegen diese Phantasie.« Gemmas Handrücken striff über die steife Unterseite seines Gliedes, als sie die letzten Knöpfe öffnete. Nick stockte der Atem. Die Madame lehnte sich näher an ihn, sodass ihr Atem über das Lockengewirr auf seiner Brust strich. »Und was möchtest du mit der Frau machen, nachdem du sie gefesselt hast?«
Eine Mischung aus sexueller Erregung und Scham ließ ihm die Röte in die Wangen steigen. »Ich berühre sie überall. Mit dem Mund und den Fingern ... bis sie mich anfleht, sie zu nehmen. Ich lasse sie vor Lust schreien.« Obwohl er die Zähne zusammenbiss, stöhnte er laut auf, als ihre langen, kühlen Finger nach seinem Penis griffen.
»Verflucht ...«
»Nun«, gurrte sie, wobei ihre geschickten
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