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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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auf diese Weise von der Existenz ihres neuen eher ami erführe, doch zu bekümmern schien es sie wiederum auch nicht.
    In sanftem Tonfall wandte sie sich an den blonden Mann. »Warte im Schlafzimmer auf mich.«
    Er gehorchte auf der Stelle, wobei er ihr einen schmachtenden Blick zuwarf.
    Nick musste an sich selbst vor drei Jahren denken, als er den Mann im Nebenzimmer verschwinden sah — unerfahren, in Leidenschaft entflammt und völlig geblendet von Gemmas sinnlichem Spiel.
    Gemma strich ihm mit ihrer schlanken Hand über das dunkle Haar. »Ich hatte nicht erwartet, dass du so bald von deinen Ermittlungen zurück sein würdest«, sagte sie ohne den leisesten Anflug von Verdruss. »Wie du siehst, habe ich gerade meinen neuen Protege zu Besuch.«
    »Meinen Ersatz«, stellte Nick mehr fest, als dass er fragte, wobei ihn ein kaltes Gefühl der Verlassenheit durchlief.
    »Ja«, erwiderte Gemma leise. »Du brauchst meine Lektionen nicht länger. Nun, da du alles gelernt hast, was ich dir beibringen kann, ist es nur eine Frage der Zeit, bis unsere Freundschaft an Reiz verliert. Ich würde es vorziehen, unsere Beziehung zu beenden, bevor sie schal wird.«
    Es fiel ihm überraschend schwer zu sprechen. »Ich will dich noch immer.«
    »Nur, weil ich dir ein Gefühl der Sicherheit gebe und vertraut bin.« Mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen beugte sie sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. »Sei kein Feigling, mein Lieber. Es wird Zeit, dass du dir eine andere suchst.«
    »Niemand kann dich ersetzen«, entgegnete er schroff.
    Seine Bemerkung brachte ihm ein heiteres Lachen und einen weiteren Kuss ein. »Das zeigt, wie viel du noch zu lernen hast.« ln ihren klaren, braunen Augen saß der Schalk. »Geh und such dir eine andere Frau, die deiner Talente würdig ist. Geh mit ihr ins Bett und sieh zu, dass sie sich in dich verliebt. Jeder sollte zumindest einmal im Leben eine Liebesgeschichte erleben.«
    Nick warf ihr einen verdrießlichen Blick zu. »Das ist wirklich das Letzte, was ich brauche«, erklärte er ihr und brachte sie erneut zum Lachen.
    Während Gemma einen Schritt zurücktrat, löste sie mit einer lässigen Bewegung ihr Haar. »Sagen wir nicht Lebewohl«, meinte sie, wobei sie die Haarnadeln auf den Tisch vor der Chaiselongue legte. »Ich ziehe au revoir vor.
    Wenn du mich nun entschuldigen würdest, mein Schüler erwartet mich. Nimm dir einen Drink, bevor du gehst, wenn du möchtest.«
    Verblüfft stand Nick da und beobachtete, wie sie ins Schlafzimmer ging und die Tür mit einem festen Klicken hinter sich schloss. »Himmelherrgott«, murmelte er. Seiner Kehle entrang sich ein ungläubiges Lachen angesichts der Tatsache, dass sie ihn nach allem, was sie gemeinsam erlebt hatten, so ohne weiteres abgefertigt hatte. Trotzdem konnte er ihr nicht böse sein, dazu war Gemma zu großzügig und zu gütig gewesen. Alles, was er in diesem Augenblick empfand, war Dankbarkeit.
    Geh und such dir eine andere Frau, dachte er benommen. Eine unmögliche Herausforderung. Ja, Frauen gab es überall - kultivierte und einfache Frauen, dicke und dünne, dunkelhaarige, blonde, große und kleine; und er fand an allen etwas, das ihm gefiel. Doch Gemma war die Einzige gewesen, bei der er es je gewagt hatte, seiner Sexualität freien Lauf zu lassen. Er konnte sich nicht vorstellen, dies bei einer anderen zu tun.
    Jemanden dazu bringen, sich in ihn zu verlieben? Mit einem bitteren Lächeln dachte er zum ersten Mal, dass Gemma nicht die leiseste Ahnung hatte, wovon sie sprach. Keine Frau konnte ihn lieben ... und wenn es doch einmal eine täte, wäre sie die größte Närrin auf der ganzen Welt.

Zweites Kapitel
    Sie war hier, da war er sich ganz sicher.
    Aufmerksam ließ Nick seinen Blick über die Festgäste schweifen, die sich an diesem Abend in den Gärten hinter Stony Cross Park tummelten. Seine Hand glitt in die Jackentasche und fand die kleine Schatulle, die Charlotte Howards Miniaturporträt enthielt. Langsam strich sein Daumen über die glatte Emailleschicht des kunstvollen Behälters, während er die Menschenmenge musterte.
    Seine zweimonatigen Nachforschungen hatten ihn nach Hampshire geführt, eine Gegend mit Hügeln, über die sich Heidekrautteppiche zogen, uralten Wäldern, die seit jeher zu Jagdzwecken gedient hatten, und Tälern mit gefährlichen Sümpfen. Unter den renommiertesten Anwesen in Hampshire war Stony Cross Park das vornehmste. Das Herrenhaus und der dazugehörige See waren in einem fruchtbaren Flusstal

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