Im Zauber der Gefuehle
sie ihn sanft in den Nacken. »Nachdem ich mit dir fertig bin, wird dir keine Frau auf der ganzen Welt mehr widerstehen können. Was sagst du dazu?«
Nick drehte sich um und starrte ihr in das lächelnde Gesicht, während er sie auf der Matratze niederhielt. »Ich bin bereit für die erste Lektion«, sagte er und bedeckte ihren Mund mit dem seinen.
Erstes Kapitel
Drei Jahre später
Wie immer betrat Nick Gemmas private Zimmerflucht ohne anzuklopfen. Es war Sonntagnachmittag, eine Zeit, zu der sie sich regelmäßig trafen. Mittlerweile musste er nur den vertrauten Geruch des Ortes riechen - Leder, Likör und eine Spur frischer Schnittblumen —, um die ersten Anzeichen seiner Erregung zu spüren. Sein Verlangen war ungewöhnlich stark am heutigen Tage, da er Gemma aufgrund seiner Arbeit zwei Wochen lang hatte fernbleiben müssen.
Seit dem Abend, an dem sie einander das erste Mal begegnet waren, hatte Nick jegliche ihrer Regeln ohne Widerrede befolgt. Eine andere Wahl hatte es nicht gegeben, wenn er sie weiterhin sehen wollte. Auf gewisse Weise waren sie Freunde geworden, doch ihr Umgang beschränkte sich strikt auf das Körperliche. Gemma hatte nicht das geringste Interesse daran gezeigt, was in seinem Herzen vor sich gehen mochte oder ob er überhaupt eines hatte. Obwohl sie eine gütige Frau war, hatte sie jedes Mal sanft abgelenkt, wenn er vorsichtig versucht hatte, über persönliche Dinge zu sprechen. Schließlich hatte er sich damit abgefunden und war sogar zu dem Schluss gekommen, dass es so besser war. Er wollte sie weder mit den hässlichen Dingen aus seiner Vergangenheit belasten noch mit dem komplizierten Wirrwarr an Gefühlen, die er in seinem Herzen verschlossen mit sich herumtrug.
So kam es, dass sie einander einmal wöchentlich im Bett begegneten, ohne an den Geheimnissen des anderen zu rühren ... die Lehrerin und ihr eifriger Schüler. Im luxuriösen Kokon von Gemmas golden tapeziertem Schlafzimmer hatte Nick mehr über das Liebesspiel gelernt, als er je für möglich gehalten hatte. Er hatte einen Einblick in die weibliche Sexualität gewonnen, den nur wenige Männer besaßen ... die Komplexität der weiblichen Libido sowie Wege, um nicht nur den Körper der Frau, sondern auch ihren Geist zu erregen. Er lernte, seine Finger, Zunge, Zähne, Lippen und seinen Penis mit zartfühlender Kraft einzusetzen. Am meisten lernte er jedoch Disziplin, und wie Geduld und Kreativität dazu führen konnten, dass sogar die erfahrene Mrs. Bradshaw schrie, bis sie heiser war. Er konnte eine Frau stundenlang auf der Schwelle zur Ekstase verharren lassen, gleichzeitig wusste er aber auch, wie er eine Frau nur mit der Zunge an ihrer Brustknospe oder dem leichtesten Streicheln seiner Fingerspitzen zum Höhepunkt bringen konnte.
Bei ihrem letzten Treffen hatte Gemma ihn herausgefordert, ihr einen Orgasmus zu bereiten, ohne sie auch nur zu berühren. Zehn Minuten lang hatte er ihr ins Ohr geflüstert und sexuelle Bilder vor ihr geistiges Auge gezaubert, die immer exquisiter und lüsterner wurden, bis sich ihre Wangen rot gefärbt hatten und sie neben ihm erschauert war.
Als Nick an ihren üppigen Körper dachte, durchzuckte ihn ein warmes Gefühl der Vorfreude, und er betrat beschwingten Schrittes ihr Empfangszimmer. Dort blieb er wie angewurzelt stehen, da er einen jungen blonden Mann gewahrte, der auf der mit Samt bezogenen Chaiselongue saß und nur einen Morgenmantel aus weinroter Seide trug. Benommen stellte Nick fest, dass es sich um eben den Morgenmantel bandelte, den er immer trug, wenn er Gemma besuchte.
Nie hatte sie ihm die Treue geschworen, und Nick hatte sich nicht vorgemacht, während der letzten drei Jahre ihr einziger Liebhaber gewesen zu sein. Dennoch überraschte ihn der Anblick eines anderen Mannes in ihrem Empfangszimmer und der untrügliche Geruch nach Sex, der in der Luft lag.
Der Fremde errötete heftig und setzte sich kerzengerade auf, als er Nick bemerkte. Es war ein stämmiger, blasser Bursche, der sich noch genug Unschuld bewahrt hatte, um von der Situation peinlich berührt zu sein. Gemma, die in diesem Augenblick aus ihrem Schlafzimmer kam, trug ein durchsichtiges, grünes Neglige, das kaum ihre spitzen, rosabraunen Brustknospen bedeckte. Als sie Nick sah, lächelte sie, ohne sich im Geringsten von seinem unerwarteten Eintreffen beunruhigt zu zeigen. »Oh, hallo, mein Lieber.« Ihre Stimme klang so entspannt und freundlich wie eh und je. Vielleicht war es nicht in ihrem Sinn, dass er just
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