Im Zauber dieser Nacht
lächelnd an. Sofort überflutete ihn wieder überwältigendes Verlangen. Er wollte sie erkunden, den dünnen Stoff von ihrem Körper reißen und ihre unglaublichen Brüste berühren. Er wollte jeden Zentimeter von ihr spüren, streicheln, küssen.
Nein! ermahnte er sich ärgerlich. Er hatte drei Regeln: keine Angestellten, keine Ehefrauen, keine Jungfrauen. Es gab mehr als genug Frauen auf der Welt, alle viel zu leicht zu haben. Es gab keinen Grund, die Regeln zu brechen. Lilley war eine Angestellte, noch dazu hatte ein Mann ihr gerade das Herz gebrochen. Zu viele Komplikationen. Zu viele Risiken. Lilley kam absolut nicht infrage!
Andererseits …
Alessandro sah auf den roten Stoff, der kaum ihre Brüste verhüllte, ihre rosigen Wangen, die zarte Haut unter dem seidigen Haar. Eine Hitzewelle schoss durch seinen Körper.
Lilley sah ihn kläglich an. Trotz ihrer atemberaubenden Schönheit wirkte sie sehr verletzlich. „Ich sehe albern aus, nicht wahr?“
Wusste sie nicht, wie schön sie war? Warum versteckte sie sich immer hinter ihrer formlosen Kleidung? Warum nutzte sie ihr Aussehen nicht, um Aufmerksamkeit zu erregen und im Berufsleben vorwärtszukommen, wie andere Frauen es tun würden?
War es möglich, dass sie wirklich nicht wusste, wie bezaubernd sie war? „Sie sind wunderschön, Lilley.“
Ärgerlich runzelte sie ihre Brauen. „Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen mich nicht so …“
„Sie sind wunderschön“, unterbrach er sie schroff. Er legte die Hand an ihre Wange. „Sie wissen, was für ein Mann ich bin. Ein Mann, der niemals ein einfaches Mädchen mit auf einen Ball nehmen würde. Also, warum sollte ich lügen? Sie sind wunderschön.“
Ihre Miene entspannte sich. Plötzlich wirkte sie verwirrt und unschuldig und fast schmerzhaft schüchtern. Alessandro zuckte erschrocken zurück. Sie spielte ihm etwas vor – oder etwa nicht? Es musste so sein. Sie konnte unmöglich so jung sein.
Auch er war einmal offen und unbekümmert gewesen, vor sehr langer Zeit. Die Erinnerung kam ihm wie ein längst vergessener Traum vor. Vielleicht wollte er Lilley darum plötzlich beschützen.
Das Gefühl passte ihm überhaupt nicht.
„Denken Sie wirklich …“ Lilley brach ab und biss sich auf die Lippe. „Denken Sie wirklich, dass ich hübsch bin?“
„Hübsch?“, wiederholte er verblüfft. Er hob ihr Kinn, sodass das Licht der Kronleuchter auf ihr Gesicht fiel. „Sie sind eine Schönheit, kleine Maus.“
„So nennen Sie mich schon die ganze Zeit! Können Sie nicht Lilley zu mir sagen?“
„Entschuldigen Sie.“ Seine Mundwinkel zuckten. „Eine dumme Angewohnheit. Das war mein Name für Sie, als ich noch blind war.“
Lilleys braune Augen funkelten, als sie ihn anlächelte. „Sie sagen mir also in einem Atemzug, dass ich schön bin und Sie blind sind?“
Ihr Lächeln ließ seinen Atem stocken. „Beim Anblick Ihrer Schönheit wird jeder Mann blind, cara “, sagte er rau. „Ich hatte Ihnen gesagt, dass man Sie beneiden würde, wenn Sie in meiner Begleitung sind. Aber ich habe mich geirrt. Ich bin derjenige, den man heute Abend beneiden wird.“
Ihre Augen wurden groß. „Sie sind gar nicht schlecht im Komplimenteverteilen.“ Sie grinste ihn übermütig an. „Hat man Ihnen das schon mal gesagt?“
Gegen seinen Willen erwiderte er ihr Lächeln. Als sich ihre Blicke trafen, setzte sein Herz einen Schlag aus. Wie war es möglich, dass er Lilley jemals für eine unscheinbare graue Maus gehalten hatte?
Er begehrte sie so sehr, als würde er sie nicht nur mit seinem Körper wollen, sondern auch mit seiner ganzen Seele.
Seele? Bei dem Wort musste er schmunzeln. Eine lächerliche Idee! Was die Lust nicht alles mit dem Verstand eines Mannes anstellen konnte!
Und er wollte sie. Oh ja!
Aber er würde sich beherrschen. Schließlich war er kein Sklave seiner Leidenschaft! Er war ein erwachsener Mann, Vorstand eines globalen Konzerns, und es war Zeit, dass er aufhörte, flüchtigen Sexabenteuern hinterherzujagen. Olivia Bianchi würde die perfekte Prinzessin sein. Ihr Vater besaß eine große Firma für Designerkleidung. Durch eine Zusammenlegung der beiden Firmen würde sich der Einfluss von Caetani Worldwide in Europa verdoppeln.
Er liebte Olivia nicht, nicht mehr, als sie ihn liebte, aber ihre Verbindung war sinnvoll. Bevor sie ihre kleine Szene gemacht hatte, war er fast so weit gewesen, um ihre Hand anzuhalten.
Wieso war Olivias Ultimatum eine Überraschung für ihn gewesen? Er hätte
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