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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sich irgendwo verstecken.«
    »Einverstanden«, sagte Pitt. »Kanai geht höchstwahrscheinlich davon aus, dass Sie die Formel irgendwo anders verbergen. Aber finden kann er sie nach wie vor nur durch Sie beide.«
    »Ich könnte doch mit Ihnen und Al nach Washington kommen«, sagte Kelly mit verschmitztem Blick. »Bei Ihnen wäre ich in Sicherheit.«
    »Ich weiß noch nicht genau, ob wir nach Washington zurückkehren.« Pitt stellte sein leeres Glas ab. »Könnten Sie uns bitte Dr. Egans Labor zeigen?«
    »Da gibt’s nicht viel zu sehen«, sagte Thomas. Er führte sie zur Scheune, in der drei Arbeitstische aufgebaut waren, auf denen die üblichen Apparaturen und Laborgeräte standen.
    »Sehr spannend sieht das nicht aus, aber hier haben wir die Formel für Slick Sechsundsechzig gefunden.«
    Pitt ging in dem Raum herum. »Nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte.«
    Thomas warf ihm einen eigenartigen Blick zu. »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Hier kann Dr. Egan auf keinen Fall seine magnetohydrodynamischen Maschinen konstruiert haben«, erwiderte Pitt entschieden.
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Thomas vorsichtig.
    »Das hier ist ein chemisches Labor, mehr nicht. Dr. Egan war ein genialer Techniker. Ich sehe aber nirgendwo ein Reißbrett oder einen Computer, an dem sich dreidimensionale Planzeichnungen erstellen ließen, keinerlei Geräte oder Maschinen, mit denen man Arbeitsmodelle bauen kann. Tut mir Leid, aber hier kann garantiert kein großer Erfinder gesessen und eine völlig neue Antriebstechnologie entwickelt haben.« Pitt hielt inne und schaute sowohl Kelly als auch Thomas an, die auf den fleckigen Holzboden starrten. »Mir ist bloß nicht klar, warum ihr beide mich austricksen wollt.«
    »Kelly und ich wollen nichts vor Ihnen verbergen, Mister Pitt«, sagte Thomas mit ernstem Tonfall. »Aber wir wissen nicht, wo Elmore seine Forschungen durchgeführt hat. Er war ein feiner Kerl und ein guter Freund, aber seine Geheimniskrämerei grenzte manchmal geradezu an Besessenheit. Elmore verschwand mitunter tage-, manchmal auch wochenlang in einem geheimen Forschungslabor, ohne dass außer ihm jemand wusste, wo sich das befand. Kelly und ich versuchten mehrmals, ihm zu folgen, aber irgendwie bemerkte er es immer und schüttelte uns ab. Manchmal kam es mir fast so vor, als könnte er sich einfach in Luft auflösen.«
    »Glauben Sie, das geheime Labor befindet sich hier auf der Farm?«, fragte Pitt.
    »Wir wissen es nicht«, erwiderte Kelly. »Josh und ich haben überall danach gesucht, wenn wir wussten, dass Papa auf Geschäfts- oder Forschungsreise war, aber wir haben nie auch nur den geringsten Hinweis darauf gefunden.«
    »Woran hat Dr. Egan geforscht, bevor er ums Leben kam?«
    Thomas zuckte die Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Er wollte mich nicht ins Vertrauen ziehen. Er sagte nur, dass er damit die ganze Wissenschaft und Technik revolutionieren könnte.«
    »Sie waren doch sein bester Freund«, sagte Giordino. »Schon komisch, dass er sich nicht einmal Ihnen anvertraut hat.«
    »Sie hätten Elmore kennen müssen. Manchmal hatte man das Gefühl, man hätte es mit zwei verschiedenen Menschen zu tun.
    Eben noch war er der etwas zerstreute, aber liebenswerte Vater und Freund, und im nächsten Moment benahm er sich wie ein unter Verfolgungswahn leidendes Technikgenie, das niemandem traute, nicht einmal den Menschen, die ihm am Nächsten standen.«
    »Hat er sich auch mal ein bisschen Freizeit gegönnt?«, fragte Pitt.
    Josh und Kelly schauten einander an.
    »Er hat sich leidenschaftlich gern mit Wikingerforschung beschäftigt«, sagte Thomas.
    »Außerdem war er ein großer Verehrer von Jules Verne«, fügte Kelly hinzu. »Er hat seine Bücher ein ums andere Mal gelesen.«
    Pitt deutete auf die Laborgeräte. »Davon ist hier aber nicht das Geringste zu sehen.«
    Kelly lachte. »Wir haben Ihnen seine Bibliothek noch nicht gezeigt.«
    »Die möchte ich sehen.«
    »Sie befindet sich in einem anderen Gebäude hinter dem Haus, mit Blick über den Fluss. Papa hat es vor fast zwanzig Jahren bauen lassen. Es war sein eigentliches Zuhause, sein Zufluchtsort, in dem er von den Strapazen der Arbeit ausspannen konnte.«
    Das Gebäude, in dem sich Egans Arbeitszimmer befand, war aus Feldsteinen gebaut und allem Anschein nach einer Mühle aus dem achtzehnten Jahrhundert nachempfunden. Das mit Efeu überwucherte Gemäuer wurde von einem Schieferdach gekrönt, in das mehrere große Oberlichter eingelassen waren –

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