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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und wegen Mordes an Egans Wachmännern festgenommen worden. Kelly und Thomas machten gegenüber den Ermittlern von der Mordkommission ihre Aussage; danach waren Pitt und Giordino an der Reihe. Kelly hatte Recht gehabt, als sie behauptet hatte, die Deputys würden Omo Kanai nicht erwischen. Pitt verfolgte die Spur des Killers bis zu den hohen Klippen über dem Hudson, wo er ein Seil entdeckte, das hinab zum Fluss führte.
    »Sie müssen mit einem bereitstehenden Boot entkommen sein«, stellte Giordino fest.
    Pitt stand mit seinem Freund in einer Gartenlaube am Rande der Klippen und starrte hinunter aufs Wasser. Dann blickte er über den Fluss hinweg auf die grünen Hügel und Wälder.
    Vereinzelte Dörfer lagen entlang des Ufers in diesem zum Staat New York gehörenden Teil des Hudson Valley, das durch Washington Irving berühmt geworden war. »Schon erstaunlich, dass Kanai an alles denkt, sämtliche Möglichkeiten in Betracht zieht.«
    »Meinst du, die Vipern reden, wenn sie verhört werden?«
    »Im Grund genommen kommt es gar nicht darauf an«, erwiderte Pitt bedächtig. »Vermutlich sind die Vipern in kleinen Zellen organisiert, die alle unter dem Befehl von Kanai stehen, ohne dass die eine etwas von der anderen weiß. Die gehen davon aus, dass er ihr oberster Dienstherr ist. Von denen hat garantiert keiner eine Ahnung, dass ihre eigentlichen Bosse in der Chefetage der Cerberus Corporation sitzen.«
    »Ich gehe jede Wette ein, dass die zu schlau sind, um eine Spur zu hinterlassen, die zu ihnen führt.«
    Pitt nickte. »Die Strafverfolgungsbehörden der Regierung werden jedenfalls keinerlei Beweise finden, um sie zu überführen. Wenn sie jemals bestraft werden, dann mit Sicherheit nicht von Rechts wegen.«
    Kelly kam aus dem Haus und lief quer über den Rasen zu der Laube. »Seid ihr hungrig?«
    »Ich bin immer hungrig«, erwiderte Giordino lächelnd.
    »Ich habe uns ein leichtes Abendessen zubereitet, während Josh die Drinks gemixt hat. Er machte Margaritas, die es in sich haben.«
    »Meine Liebe« – Pitt schlang ihr den Arm um die Taille –, »Sie haben soeben das Zauberwort gesprochen.«
    Dr. Elmore Egans Geschmack in Sachen Innenausstattung als abwechslungsreich zu bezeichnen, wäre die reinste Untertreibung gewesen. Das Wohnzimmer war im frühen Kolonialstil eingerichtet, die Küche war offensichtlich von einem High-Tech-Ingenieur ausgestattet worden, der mehr Wert auf absonderliche Geräte legte als auf das Zubereiten einer anständigen Mahlzeit, und das Esszimmer mit den aus schwerer Eiche gezimmerten Tischen und Stühlen, die mit kunstvollen geschnitzten Mustern und Ornamenten verziert waren, sah aus, als stammte es von einem Wikingerhof.
    Während Pitt, Giordino und Thomas an ihren Margaritas nippten, die einen Toten hätten zum Leben erwecken können, tischte Kelly einen Tunfischauflauf mit Kohlsalat auf. Trotz der furchtbaren Ereignisse, die sich an diesem Tag zugetragen hatten, ließen sie es sich schmecken.
    Hinterher zogen sie sich ins Wohnzimmer zurück und stellten die umgestürzten Möbel wieder auf, während Thomas jedem ein Glas mit vierzig Jahre altem Portwein eingoss.
    Pitt wandte sich an Kelly. »Sie haben zu Kanai gesagt, die Formel Ihres Vaters wäre in der Bibliothek versteckt.«
    Sie warf Thomas einen kurzen Blick zu, so als wollte sie ihn um Erlaubnis bitten. Er lächelte leicht und nickte dann. »Papas Formel steckt in einem Aktenordner, der in ein Geheimfach auf der Rückseite der Tür passt.«
    Giordino ließ den Portwein in seinem Glas langsam kreisen.
    »Darauf wäre ich nicht gekommen. In einer Tür hätte ich nie und nimmer danach gesucht.«
    »Ihr Papa war ein schlauer Mann.«
    »Und Josh ist ein tapferer Mann«, sagte Giordino voller Hochachtung. »Er hat Kanai nichts verraten, obwohl sie ihn scheußlich zugerichtet haben.«
    Thomas schüttelte den Kopf. »Glauben Sie mir, wenn Dirk nicht in dem Moment ins Zimmer gekommen wäre, hätte ich verraten, wo die Formel versteckt ist, um Kelly weitere Qualen zu ersparen.«
    »Mag sein«, sagte Pitt. »Aber Kelly haben sie sich erst vorgenommen, als sie einsahen, dass sie es nicht aus Ihnen rausprügeln können.«
    »Sie könnten zurückkommen, vielleicht schon heute Nacht«, sagte Kelly beklommen.
    »Nein«, beruhigte Pitt sie. »Kanai muss erst ein neues Team aufstellen. So schnell versucht er’s nicht noch mal.«
    »Wir sollten trotzdem alle Sicherheitsvorkehrungen treffen«, sagte Thomas ernst. »Kelly muss aus dem Haus weg und

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