Im Zeichen Des Vollmonds - Vom Schicksal Vereint
Aber dann ….. dann hat er mich ausgetauscht gegen ein neueres Modell und jeden Cent behalten, den er bekommen hat. Ich bin dann weggezogen, weil ich die Tratscherei nicht mehr ausgehalten habe. Du siehst so schnell kann man vor dem Nichts stehen. Ich habe gar nichts wie diese Leute, wenn du also denkst, arm zu sein ist ein Zeichen von Abschaum, dann bin ich auch Abschaum“, sie verstummte und sah ihn beinahe herausfordernd an. Lukas schwieg betroffen und kam sich wie der größte Feigling auf Gottes Erden vor. Sie erzählte ganz freiwillig von ihrem Elend, und er tischte ihr eine faustdicke Lüge auf, weil er zu viel Angst vor ihrer Verachtung hatte. „Jessica bitte du bist kein bischen wie die Leute hier, zumindest nicht wie die meisten. Bitte glaub mir ich würde nie denken, dass jemand der so hart arbeitet und so pflichtbewusst ist wie du, auch nur im entferntesten, wie die Leute hier ist. Glaub mir bis auf wenige Ausnahmen haben die Meisten hier nur den Ehrgeiz für ihren Schnaps oder ihre Drogen aufkommen zu können, ganz anders als du“. Er schaffte es jetzt nicht mehr sich zurückzuhalten und griff zumindest nach ihren Händen und drückte sie zärtlich. Er setzte mit kratziger Stimme hinzu: „Du bist unglaublich tapfer mir etwas so Schlimmes einfach so zu erzählen, ohne Angst, was ich oder jemand anders darüber denken könnte. Ich bewundere dich, die meisten würden es vorziehen zu lügen“. „Oh ja die meisten, wie er“, dachte er sarkastisch, denn jetzt brachte er es erst recht nicht fertig, ihr die Wahrheit zu sagen. Die Liste der Dinge, für die sie ihn verabscheuen könnte, wurde immer länger.
Jessica wurde einfach nicht schlau aus ihm, sie hatte ihn mit ihrer Offenbarung dazu herausfordern wollen, sie zu verachten wie die armen Leute hier. Das hätte sie dann hoffentlich endlich von ihrer Schwärmerei kuriert, aber was tat er? Er bewunderte sie dafür, und die Art, wie er sie dabei angesehen hatte, Lukas hatte ein dickes fettes Geheimnis das stand für sie inzwischen fest, aber wenn er es nicht mit ihr teilen wollte, sollte er doch zum Teufel gehen, das war sowieso besser für ihr angeknackstes Seelenheil.
Während ihr Blick durch die Bar schweifte, war Jessica heilfroh Lukas dabeizuhaben. Nicht dass sie das vor ihm zugegeben hätte, aber die Gäste bescherten ihr eine Gänsehaut. Wie von ihm angekündigt waren die meisten alkoholisiert, aber davon abgesehen, reichten schon deren Blicke um sie fast in die Flucht zu schlagen. Lukas ging auf die Ausschank zu und stellte sich neben einen verlottert wirkenden Mann. Sie musterte ihn verstohlen, seine Kleidung war zerknittert, als ob er darin geschlafen hätte, aber im Gegensatz zu den Anderen wirkte er wenigstens halbwegs nüchtern. Sie schrak zusammen, als er mit erhobener Stimme in die Runde brüllte: „Seht mal Leute, der Ranger, gibt uns die Ehre und er hat sogar seine Freundin mitgebracht“, den letzen Teil des Satzes unterstrich er mit einem anzüglichen Grinsen und einen lies seinen Blick betont über Jessica gleiten. Sie schluckte, zwang sich aber vorzutreten und mit fester Stimme klarzustellen: „Ich bin nicht seine Freundin, ich komme vom Rathaus und wir brauchen ihre Hilfe“. Das Grinsen ihres Gegenübers vertiefte sich, „vom Rathaus und sie will unsere Hilfe, ist das nicht niedlich. Was meint ihr Männer wollen wir dem Rathaus helfen?“ Die Antwort der anderen bestand aus abfälligen Pfeiflauten. Jessica presste wütend die Lippen aufeinander, nicht alle Armen waren Abschaum, aber die Exemplare hier waren Paradebeispiele dafür. Aber sie würde sich nicht verscheuchen lassen, auch wenn ihr Herz inzwischen bis in ihre Kniekehlen gerutscht war. Bevor sie aber Gelegenheit hatte etwas zu unternehmen, trat Lukas provokant zwischen sie und den Rädelführer und knurrte: „Du hast deine Unterhaltung gehabt Jim, jetzt reicht es, wir untersuchen einen Mordfall. Ihr könnt der Lady und mir sagen, was ihr wisst oder der Sheriff wird für alle Anwesenden einen Haftbefehl ausschreiben, und ihr könnt in der Zelle weiter pfeifen“. Da er mit dem Rücken zu ihr stand, konnte Jessica seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber die Art wie der großmäulige Jim plötzlich blass wurde, sagte ihr mehr als jeder Anblick. Es war ihr früher schon aufgefallen, manchmal hatte Lukas etwas von einem Raubtier, aber noch nie war es so deutlich gewesen. Jim blickte kurz zu seinen Kumpels, aber als er dort keine Hilfe bekam, brummte er nur:
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