Im Zeichen Des Vollmonds - Vom Schicksal Vereint
stehen. Lukas war offensichtlich so in seiner schlechten Laune versunken dass er einige Meter brauchte bis er merkte dass sie nicht mehr direkt hinter ihm war und ebenfalls stehenblieb. Er drehte sich um und schnauzte sie an: „Was ist los, wir haben es eilig“. Jessica blieb demonstrativ stehen und stemmte die Hände in die Hüften ehe sie ihn anpfauchte: „Ich habe keine Ahnung was zum Teufel plötzlich mit dir los ist, aber ich habe nicht vor heute noch einen Herzinfarkt zu bekommen. Wenn du meinst ich bin dir zu langsam dann fahr eben alleine und ich laufe in meinem Tempo raus und suche selbst nach dem Mann ganz wie du willst“. Sie war sich nicht ganz sicher was für eine Reaktion sie erwartet hatte, aber sicher nicht den betroffenen Gesichtsausdruck der jetzt über seine kantigen Züge glitt. Er schien einen Moment mit sich zu ringen dann hob er entschuldigend die Hände und brachte verlegen heraus: „Jessica es tut mir leid, bitte geh nicht alleine das ist viel zu gefährlich“, dabei sah er sie so hilflos an, sie konnte einfach nicht anders, sie seufzte, „wenn du es schaffst ein paar Takte langsamer zu gehen liebend gerne“. Sie ging weiter in Richtung seines Autos und diesmal passte er sich ihrem Tempo an. „Du mußt die Finger von ihm lassen Jess, der Kerl bringt dich nicht nur um dein Geld sondern auch noch um den Verstand“, dachte sie müde.
15.Kapitel
Jessicas Kommentar, sie würde auch alleine nach dem anderen Wolf suchen, hatte ihm einen Schock versetzt. Das Schicksal wollte ihm offenbar eine volle Breitseite verpassen, also war das Einzige was er tun konnte sie wenigstens zu beschützen. Sie war widerspruchslos in seinen Wagen gestiegen, hatte aber während der ganzen Fahrt kein Wort mit ihm gesprochen. Da er immer noch nicht wusste, wie er ihr die Wahrheit sagen sollte, ohne sie gleich zu verkraueln, hatte auch er geschwiegen. Seine Haut wurde ihm schier zu eng, der Wolf kratzte von innen an ihm und wollte heraus, wie immer wenn er Probleme hatte, überkam ihn auch jetzt der Drang zu laufen, aber er musste bei Jesus bleiben, und sie schützen. Er sah aus dem Augenwinkel zu ihr hinüber, ihr hübsches Gesicht wirkte immer noch ungehalten. Er musste ihr eine halbwegs brauchbare Erklärung liefern, denn sobald sie in seinem Alten zu Hause ankamen würde ihr die Reaktion der Bewohner mehr als deutlich machen, dass sie ihn als einen von ihnen sahen. Diese ganze Gefährten Sache war aber wirklich lächerlich, nur weil sein Wolf sich eben grad eine bestimmte Frau in den Kopf setzte. Zugegeben Jess war nicht die verwöhnte Tussi, für die er sie am Anfang gehalten hatte, sie war willensstark und setze sich für Dinge ein die ihr wichtig waren. Er unterdrückte ein Seufzen, wem wollte er etwas vormachen, er betete sie inzwischen an, aber ob sie jemand wie ihn akzeptieren konnte, war mehr als fragwürdig. Es fiel Lukas schwer zu glauben, dass es auch für ihn eine Frau wie Bella geben könnte, die ihn ganz annehmen würde, da kam ihm eine brillante Idee. Er räusperte sich, ehe er verlegen sagte: „Jessica ich kann nur noch mal sagen, es tut mir leid, ich hätte meine schlechte Laune nicht an dir auslassen sollen. Das mit dem Elendsviertel, ich hatte schon früher dort zu tun, und es könnte der Eindruck entstehen, ich würde zu ihnen gehören, die Leutchen dort sind halt etwas eigen. Ich weiß, wie die meisten Leute über das Elendsviertel denken, und ich will nicht, dass deine Meinung von mir noch schlechter wird, als sie schon ist“. Die Erklärung war fadenscheinig, und wenn sie zu genau nachfragte, könnte sie ihn entlarven, aber Teufel auch was sollte er sonst tun, er konnte ihr die Wahrheit nicht sagen.
Jessica hatte übelste Laune, und das dieser Verrückte so anziehend auf sie wirkte machte es auch nicht gerade besser. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm, so war sie auch völlig von seiner mit verlegener Stimme gestammelten Erklärung verblüfft. Sie drehte sich zur Seite um ihn anzusehen, wobei er ihr aber nur sein Profil zeigte, das nebenbei bemerkt wie aus Stein gemeißelten wirkte, so angespannt war er. „Lukas, du bist ja ein Snob“, brach es aus ihr heraus, hatte er es bisher tunlichst vermieden sie anzusehen, seit sie in den Wagen gestiegen waren, ruckte sein Kopf jetzt blitzschnell zu ihr herum, ehe er ungläubig schnappte: „Wie bitte? Wie kommst du denn darauf?“ „Wie ich darauf komme? Na hör mal, du musst ja eine total miese Meinung von den
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