Im Zeichen Des Vollmonds - Vom Schicksal Vereint
Annas Mutter hatte dem noch eine kleine Imbissecke hinzugefügt in der es exotische Sachen, wie Wiener Schnitzel, Gulasch und Ähnliches gab. Als Jessica den Laden betrat, stieg ihr der Duft von frischer Bäckerei in die Nase. Sie lächelte ihre Freundin die hinter der Theke stand an und fragte: "Hm was hat Deine Mutter denn da gebacken?" Anna hätte mit ihrem langen strohblonden Haar und den blauen Augen Werbung für eine Trachtenreklame machen können, so sie denn jemals welche getragen hätte. Wie immer trug sie, sehr zum Leidwesen ihrer traditionsbewussten Familie Jeans und T-Shirt. Sie erwiderte neckend: "Sie ist schon am Testen, welche Weihnachtskekse sie in ein paar Monaten verkaufen könnte. Diesmal hat sie Vanillekipferl probiert. Aber du kommst doch nicht wegen der Kekse, ist etwas passiert? Sonst lässt dein feiner Stadtrat dich doch bis zur Dämmerung schuften". Jessica sog noch mal genussvoll den köstliche Duft ein, ehe sie antwortete: "Ist eine lange Geschichte, und wenn du deine Mom überreden, kannst dir eine Pause zu geben erzähle ich sie gerne. Ehrlich gesagt ich brauche deinen Rat". Annas hübsches Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an, sie rief in Richtung Hinterzimmer: "Mama kannst du mal für mich übernehmen ich müsste dringend etwas erledigen?" Frau Steiner rief zurück: "Aber sicher Schatz, schalt doch die Glocke ein, wenn du gehst, damit ich höre, wenn jemand kommt.“ Anna verdrehte bei dem Wort Schatz gequält das Gesicht und winkte Jessica nach hinten durch.
Sie machten es sich in Annas Zimmer bequem, obwohl ihre ehemalige Schulkameradin ebenfalls 30 war, wohnte sie noch im Haus ihrer Eltern. Nur damit ihr Vater keinen Herzinfarkt bekam, wie sie immerzu erklärte. Jessica hatte allerdings den Verdacht, dass es eher an der guten Küche ihrer Mutter lag, denn an Fast Food mochte sich keiner aus der Familie recht gewöhnen. Aber es waren gerade Annas Eigenheiten, die sie ihr sofort sympathisch gemacht hatten. Selbst nach der Highschool waren sie befreundet geblieben und hatten per E-Mail Kontakt gehalten. Anna sah sie nun ernst an und drängte: "Jetzt sag schon Jess, was ist los mit dir? Du bist ja völlig durch den Wind". Jessica senkte betreten den Kopf und begann zu sprechen: "Zum Ersten mein feiner Stadtrat hat mir einen Sonderauftrag aufs Auge gedrückt. Was an sich gar nicht so schlecht wäre, weil ich dafür, wenn es klappt, 5000 Dollar kassieren könnte. Aber ich muss dazu mit dem Ranger zusammenarbeiten". Anna unterbrach sie erstaunt: "Was ist denn das für ein merkwürdiger Auftrag, bei dem du den Ranger brauchst?" Jessica fasste in knappen Worten die Ereignisse seit dem letzen Abend zusammen und ließ auch ihre Reaktion auf Lukas nicht aus. „Er reizt mich ehrlich, aber ich habe schon mal totalen Mist gebaut und da standen die Vorzeichen weit nicht so schlecht. Was mache ich denn, wenn er so weitermacht und ich schwach werde? Ich bin noch nicht mal auf den Beinen, ich kann es mir nicht leisten, schon wieder auf den Allerwerteste zu fallen". Sie sah Anna flehend an, als ob diese ihr die Entscheidung abnehmen könnte. Anna erwiderte leicht ironisch: "Also sieh es mal positiv, auf dein Geld kann er es jedenfalls nicht abgesehen haben, du hast ja keines mehr. Allerdings ist er ein echter Bad Boy der gute Lukas, der hat schon jede Menge Unsinn angestellt und naja auch jede Menge Frauen gehabt. Für gewöhnlich reißt er bei den Touristen Tussis, die er auf den Führungen kennenlernt, jemand auf, hat seinen Spaß und weg sind sie. Aber er hatte auch in der Stadt schon Affairen, nicht das eine gehalten hätte er ist halt ein echtes Reizthema für jedes Elternpaar. Man erzählt sich er ist echt heiß aber würde die Frauen wie Dreck behandeln, na, wer draufsteht, bitte. Jessica lief ein kalter Schauer über den Rücken, "Oh nein, das tu ich mir sicher nicht an, der soll bei seinen Touristinnen bleiben", dachte sie, laut sagte sie: "Danke Anna du hast mir sehr geholfen."
Lukas schlüpfte durch die stets nur angelehnte Tür in den Schuppen seines Freundes, dort hatte er immer einen Satz Kleidung deponiert, die er jetzt anzog. Noch während er damit beschäftigt war betrat Ben den Schuppen. Er hatte ihn wohl mit seinen feinen Wolfssinnen gewittert, jetzt sah er ihn besorgt an und fragte: "Ist etwas passiert? Was machst Du hier? Du solltest Jessica doch in die Stadt zurückfahren". "Sie wollte lieber laufen", antwortete er schulterzuckend. Ben verdrehte die Augen und
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