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Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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die anderen. Sag ihnen, daß unser König verletzt ist. Daire soll Brita ausfindig machen. « Sie wandte sich wieder Rowan zu. »Wenn du es für richtig hältst. Ich meine —«
    Rowan beugte sich vor und küßte sie. »Das dachte ich auch, und weil wir eins sind, ist es gleich, wer diesen Gedanken zuerst ausspricht. «
    »Jura, ich —«, begann Geralt.
    »Geh! « herrschte Jura ihn an. »Du hast genug Ärger gemacht. Du kannst dem König morgen für dein Leben danken. «
    Widerstrebend drehte sich Geralt um und lief den Pfad hinauf, um nach den anderen Ausschau zu halten.
    »Jura, ich bin nicht schwer verletzt«, sagte Rowan leise. »Wenn du mir einen Verband anlegst, kann ich weiter gehen. «
    Sie nahm sein Messer und schlitzte seine Tunika auf, um sich die Schulterwunde, die von einer Axt verursacht worden war, genau anzusehen.
    Rowan legte seine Hand auf ihr Gesicht. »Du hast mich König und Lankonier genannt. Willst du mir auf diese Weise sagen, daß du mich liebst? Hoffst du noch immer, daß ich sterbe, damit du Daire heiraten kannst? «
    Sie blickte ihm tief in die Augen. »Thal hat mich so erzogen, daß ich immer zuerst an Krieg denken soll. Ich habe Daire geliebt, weil er mich nie in einen Interessenkonflikt gestürzt hat. Bei Daire hätte ich Lankonien immer über meine Ehe gestellt. Aber du hast mich verwirrt. Du hast mir gezeigt, was wahre Liebe ist — eine Liebe für mein Land, die über den Krieg hinausgeht, und eine Liebe für einen Mann, die… «
    »Die was? «
    »Eine Liebe, die mich ganz durchdringt. « Sie nahm sein Gesicht in beide Hände. »Rowan, mein Mann, wenn du gestorben wärst, dann wäre meine Seele auch gestorben. Für jeden Tropfen Blut, der aus dieser Wunde quillt, vergießt mein Herz die gleiche Menge. Dieser… dieser Schmerz, wenn ich in deiner Nähe bin… Ich wußte lange nicht, daß das Liebe war. «
    Er küßte sie sanft. »Ich glaube, ich habe deine Liebe verdient, Jura. Ich habe gelitten, geblutet und großen Versuchungen widerstanden, um deine Liebe zu erringen. «
    »So ist das nun wieder auch nicht! « protestierte sie. Dann lächelte sie. »Ist es das denn wert gewesen? «
    »Ja«, erwiderte er leise. »Ich glaubte immer, daß ich eine Frau wie diese… diese Ulten wollte. Eine, die mir das Leben erleichtert. Aber du bist für mich mehr als eine Ehefrau. Du hast mir geholfen, Jura. Du hast mir geholfen, die Art der Irial zu verstehen. «
    Sie wich zurück. »Dir geholfen? Ich habe dich davor bewahrt, getötet zu werden! Ohne mich hättest du niemals etwas erreicht. Wenn ich nicht bewußtlos gewesen wäre, hätte ich nie zugelassen, daß du die Stadt der Ulten betrittst. Du bist zu vertrauensselig. Du glaubst, daß jeder voller Güte ist. «
    »Außer dir, Jura. Du bist voller Feuer und Schwefel, und du erhebst Anspruch auf alles. Ich habe Lankonien geeint. Ich bin —«
    »Mit meiner Hilfe! « rief sie laut.
    Plötzlich lächelte Rowan. »Ich glaube, wir ergänzen uns gut. Vielleicht sollten wir gemeinsame Ziele verfolgen. Willst du mich verbluten lassen, oder sollen wir etwa hierbleiben und zulassen, daß dein dummer Bruder hinter Brita herjagt und einen Krieg anzettelt? «
    »Geralt ist auch dein Bruder, und er ist nicht dumm. Er ist… «
    »Ja? « fragte Rowan mit hochgezogenen Brauen.
    »Vielleicht sollten wir ihm ein kleines Gebiet in Lankonien überlassen und ihm sagen, daß es sein Königreich ist. Er könnte uns noch viel Ärger machen, und wir wollen doch nicht, daß er die Zerna erzürnt, wenn wir ihnen die Ultenfrauen überlassen. « Sie riß Streifen von ihrer Tunika ab und verband damit Rowans Schulter.
    »Was? Wir sollen diese süßen kleinen Ulten den Zerna überlassen? «
    »Diese süßen Frauen, wie du sie nennst, haben Cilean und mich fast umgebracht, und eine von ihnen hat mich ausgepeitscht. «
    »Ja, aber —«, protestierte er. Jura küßte ihn. Und wie immer konnte er an nichts anderes mehr denken — weder an Lankonien noch an die Irial oder daran, wo Brita steckte. Er hatte Jura vom ersten Augenblick an geliebt, und er würde sie immer lieben. Und jetzt lagen Jahre vor ihnen, in denen sie Lankonien zu einem friedlichen Land machen, sich lieben und streiten würden. Er lächelte und zog sie an sich. Er war glücklich.
    Daire und Cilean kamen über den Hügel. Sie blieben stehen, als sie Rowans und Juras laute Stimmen hörten.
    Cilean lächelte. »Ich glaube, sie sind unverletzt. «
    »Jura liebt ihn«, sagte Daire. Es lag etwas Endgültiges in

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