Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
und Mauern ausbessern lassen. Wir wurden wie Pferde benutzt, während ihr Männer versucht habt, sie zu schwängern! «
    »Ich nicht, Jura«, erwiderte Rowan flehend. »Ich schwöre dir — ich habe nicht eine von ihnen angerührt. Ich bin sicher, daß sie uns so lange leben lassen, bis der König eine von ihnen geschwängert hat. «
    Juras Augen quollen vor Wut fast aus den Höhlen. »Welches Opfer hast du uns da nur gebracht! « fauchte sie.
    Rowan versuchte sie zu umarmen, aber sie entwand sich ihm. »Jura, vertrau mir. Bitte. «
    »So wie du den Ulten vertraut hast? Du bist diesen kleinen Frauen gefolgt und hast Cilean, Brita und mich zurückgelassen. «
    »Das ist nicht wahr«, begann er. »Ich —« Jura verwirrte und erfreute Rowan gleichzeitig. Sie fauchte ihn an wie eine eifersüchtige Frau. Ihn griff keine kühle Gardistin an, sondern eine zornige Ehefrau, die dachte, daß ihr Mann mit anderen Frauen schlief. Sie kümmerte sich wirklich mehr um ihn als um Lankonien.
    »Rowan! « drängte Daire. »Wir müssen weg. Wenn wir nicht bald gehen, wird Marek von der Sache erfahren, und wir werden alle umgebracht. «
    Rowan löste sich bedauernd von Jura. Noch nie hatte er sie so begehrt wie jetzt. Er war versucht, zugunsten Geralts abzudanken und Lankonien zu verlassen. Jura würde er mit nach England nehmen. Selbst als er nur daran dachte, wußte er, daß es unmöglich war. »Gib mir zwei Tage Zeit«, flüsterte er. »In zwei Tagen habe ich euch befreit. «
    Er ging. Cilean versuchte, mit Jura zu sprechen, aber sie war zu wütend, um zuzuhören. In der einen Minute fühlte sie sich betrogen, und in der nächsten wußte sie, daß Rowan mit den Ulten gehen mußte. Jura war zu durcheinander, um schlafen zu können. Wenn sie Daire geheiratet hätte, wäre es ihr niemals in den Sinn gekommen, daß ihrer Ehe etwas im Wege stand, das gut für Lankonien war. Also warum machte es sie wütend, daß Rowan Lankonien ihr vorzog?
    Gegen Morgengrauen ging sie zur Tür und blickte auf den Umriß von Mareks prächtigem Palast. Der Gedanke, daß Rowan dort drinnen vielleicht mit einer anderen Frau im Bett lag, machte sie zornig. Jetzt dachte sie schon wie eine Engländerin, nicht wie eine Lankonierin. So sollte es aber nicht sein. Sie sollte zuerst an Lankonien und nicht an sich denken.
    Sie lehnte ihren Kopf an den Türpfosten aus Stein und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Aber es gelang ihr nicht. Sie wußte nur, daß sie Rowan wiederhaben wollte. Sie wollte nicht warten, bis er der Ultenfrauen überdrüssig war oder bis ihr eingebildeter Bruder genug hatte. Sie war bereit zu wetten, daß Geralt keinen Gedanken an Cileans Schicksal oder das ihre verschwendet hatte. Noch viel weniger hatte er sich um Brita, die ihn erniedrigt hatte, gekümmert. Geralt hatte noch nie Mitleid mit anderen gehabt.
    Als Jura geglaubt hatte, daß Rowan tot war, hatte sie bedauert, daß sie nie Gelegenheit gehabt hatte, ihn zu unterstützen, wenn es um Lankonien ging. Jetzt hatte sie diese Chance.
    »Jura«, sagte Cilean leise. »Warst du die ganze Nacht wach? «
    Jura sah die Freundin mit leuchtenden Augen an. »Wir werden uns allein hier herausbringen«, verkündete sie. »Und wir werden Rowans englische Waffen benutzen: Worte. Wir werden keinen töten oder verstümmeln — wir werden Schlimmeres tun. Wir werden diesen Frauen erzählen, was Marek ihnen vorenthalten hat — nämlich, daß es hinter ihren Grenzen Männer gibt. Hunderte von Männern. Und daß jede Frau ihren eigenen Ehemann und soviel männliche Babys haben kann, wie sie will. «
    »Aber wir sprechen doch nicht die Sprache der Ulten«, wandte Cilean ein. »Und Rowan hat gesagt, daß er uns in zwei Tagen holt. Sollten wir nicht besser tun, was er wünscht? «
    »Wir werden ihm helfen «, entgegnete Jura fest.
    Nur eine ihrer Wächterinnen sprach Irial. Jura brauchte einige Zeit, ehe sie ihr zuhörte. Und die Frau befahl Jura immer wieder, daß sie an die Arbeit gehen sollte. Aber am späten Vormittag blieben alle Frauen in Juras Nähe stehen, weil Marek die Straße herunterkam. Er saß bequem in einer Kutsche. Vier junge, schöne Frauen schmiegten sich an ihn. Marek war alt, fett, schmutzig, zahnlos und häßlich.
    Hinter ihm folgten in zwei weiteren Kutschen Rowan, Daire, Geralt und die Fearen. Jura spürte den Schauer der Erregung, der die Frauen überkam, als sie diese kräftigen, gesunden Männer betrachteten. Jura ballte die Fäuste, als Rowan vorbeikam. Ein hübsche kleine

Weitere Kostenlose Bücher