Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
noch bleiben, weil Slater sein Ticket bekam.« Alessandro betrachtete seinen Freund genau. Er kannte ihn recht gut und merkte seine Zerstreutheit. »Und?«
»Daniel ist schon in seiner Heimat. Vielleicht schreibt er mal eine Postkarte«, grinste Gianni. »Dann sehen wir uns morgen Mittag, Amico. Heute habe leider keine Zeit für dich!«
Diese Seite an Gianni war Alessandro absolut fremd. Er konnte ja nicht ahnen, dass sein Freund Slater im Keller gefangen hielt, … und dieser wollte kein Risiko eingehen, weil seine Schwester über dessen Aufenthalt in Kenntnis war.
´Kinder scheinen ihm offenbar gar nicht gutzutun!´ Kopfschüttelnd fuhr er nach Hause, wo er mit Francesco und Riccardo noch angenehme Stunden verbrachte.
Am Abend verkündete Alessandro seiner Familie, wie er sich seine Zukunft vorstellte. Bei Francesco kam es gar nicht gut an, denn er brauchte seinen Neffen.
»Alonso kann die Firma leiten und Paolo ist sowieso meine rechte Hand«, verdeutete er seinen Onkel. »Vielleicht schickt Gina mich auch weg … was ich nicht hoffe. Auf jeden Fall muss ich meinen Kopf freibekommen, Francesco! Es ist so viel geschehen, was ich zu verantworten hatte … Gib mir ein wenig Zeit!«, forderte er.
Nach einem schweigsamen Moment, dem auch Riccardo ein tiefes Nachdenken verschaffte, … holte Francesco tief Luft und sah seinen Neffen nickend an. »Du bekommst alle Zeit, die du brauchst, Alejandro. Hauptsache, du kommst irgendwann mal wieder, denn dieses Erbe kann mein Sohn nicht allein bewältigen. Und … wer weiß schon, wie lange ich noch mitwirken kann.«
Francesco erhob sein Weinglas. »Es wird schon werden. … Alonso kann dich nicht ersetzen, aber er wird seine Sache gutmachen! Diese Insel ist nicht außer der Welt … und einen Computeranschluss werden sie wohl auch haben. Manche Dinge wirst du sicher von dort erledigen können … oder willst du nur in Amore leben?«
Viele kleine Lachfältchen kamen in Alessandros Gesicht zum Vorschein, als er seinen Onkel entgegenstrahlte. »Ich werde sehen, was ich machen kann«, und erhob ebenfalls ein Glas.
Zwei Herzen vereint
Alessandro saß in der Maschine nach Trinidad. Er schloss seine Augen und ließ sich die ganzen Geschehnisse durch den Kopf gehen. Er hatte ja zehn Stunden Zeit dafür.
Die Durchsage offenbarte ihm, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Im Landeanflug konnte man Trinidads Hauptstadt und ihre weitläufige Bucht erkennen.
Alessandros Aufregung wuchs. `Hoffentlich freut sie sich ein bisschen`
Er nahm sich nach dem Einchecken ein Mietauto und fuhr die bekannte Strecke nach ´Las Cuevas.´ Die Hitze war sagenhaft und er öffnete beide Fenster, um den Fahrtwind zu genießen. Alessandro versuchte seine Erregung zu drosseln, indem er sich auf die wunderschöne Landschaft besann, und landete prompt in einem großen Schlagloch. Sogleich kamen ihm die Erinnerungen, als er mit Darrian hier lang fuhr um Laura und ihn zur Fähre zu bringen.
Genau an dieser Stelle begegnete er Terence.
Nach einer halben Stunde parkte er sein Auto auf der Straße und klingelte am Tor, an dem nur noch der Name `Gina Logan` stand. Als er ihre Stimme hörte, konnte er nicht antworten und klingelte noch einmal, damit sie annahm ihre Anlage wäre defekt. Mit einem Lächeln vernahm er ihr fluchen und stellte sich ein wenig verdeckt. Gina kam heraus und öffnete die kleine Tür vom Tor. Sie trug einen lindgrünen Bikini. Ein hauchdünner olivfarbener Bademantel flatterte an ihrem Körper. Als sie sich Alessandro zuwendete und in sein Gesicht blickte, war sie so sprachlos, dass sie nur ihre Augen aufreißen konnte.
Er ging auf sie zu und nahm sie in die Arme. »Du hast mich einfach allein gelassen, mio amore, … und vor allem die falschen Schlussfolgerungen gezogen. Hattest du kein Vertrauen zu mir, hm?« Nachdem sie sich gefangen hatte, kam eine unendliche Freude in ihr auf. »Alejandro … du bist hier? Oh … ich dachte du fühltest dich zu Laura mehr hingezogen … schon allein wegen, dem Kind.«
Er drückte sie ganz fest an sich heran. »Vielleicht musste sie erst kommen, damit ich den richtigen Weg finde, aber ich habe schon früher gemerkt, was du mir bedeutest«
»Hat aber ganz schön lange gedauert, Mr. Ferante!«, meinte sie honigsüß und vor allem erleichtert. Sie presste sich fest an ihm.
»Es war auch einiges passiert, amore mio! … und du hast den Aufstieg zum Ätna verpasst! Er brodelte wie verrückt, … äh … willst du mich nicht hineinbitten?«, fragte
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