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Imagon

Imagon

Titel: Imagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marrak
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gereist.
     
    Durch die Zeit … ja … (Dr. Silis entspannt sich.)
     
    Was geschieht nun?
     
    Jon klettert zu mir herab. Ich habe seine Stimme erkannt … Maqi ist bei ihm … Ich habe Durst …
     
    Redet DeFries mit Ihnen?
     
    Ja … Er behauptet, ich sei kaum zwanzig Minuten verschwunden gewesen … aber er lügt … ich war wochenlang bei Nauna … wochenlang … (Längere Pause.) Er sagt, der Wächter sei im Gestein versickert … einfach ins Gestein … zurück in die Tiefe … (Dr. Silis lacht leise.)
     
    Gut, Poul. Machen wir nun einen weiten Schritt in die Vergangenheit. Sie befinden sich an einem Ort, den Sie ›paapeqta‹ nennen … – Es ist Nacht. Sie stehen an der Flanke des Mount Breva. Vor Ihnen öffnet sich eine Höhle, die tief in den Berg hineinführt … Sind Sie allein?
     
    Nein. Die Aqunaki sind bei mir.
     
    Wie viele sind es?
     
    Zwei.
     
    Waren es ursprünglich nicht drei?
     
    Ja.
     
    Sehen Sie das dritte?
     
    Es ist weiter unten, im Tunnel.
     
    Was geschieht nun?
     
    Sie führen mich hinab, auf das Licht zu.
     
    Haben Sie Angst?
     
    Ja.
     
    Wie weit ist es bis zu dem Licht?
     
    Das kann ich nicht genau sagen. Vielleicht zweihundert Meter, vielleicht dreihundert.
     
    Zählen Sie Ihre Schritte. – Sie stehen nun am Ende des Tunnels. Wie viele Schritte sind Sie gegangen?
     
    Vierhundertacht.
     
    Können Sie erkennen, wohin der Tunnel führt und woher das Licht kommt?
     
    Ja.
     
    Beschreiben Sie mir, was Sie sehen.
     
    (Dr. Silis’ Atem wird hektisch und unruhig. Verstärkte Bewegung der Pupillen, Pulsfrequenz steigt rapide an. Dr. Silis beginnt sich zu verkrampfen. Grund ist vermutlich eine Flut visueller Sinneseindrücke.)
     
    Schließen Sie Ihre Augen, Poul! (Längere Pause. Dr. Silis’ Biowerte beginnen sich langsam zu normalisieren.) Wenn Sie die Augen wieder öffnen, sehen Sie nur noch den Ort, an dem Sie sich befinden. Er wird verlassen sein. Außer Ihnen hält sich nichts und niemand dort auf. Es gibt weder Bewegungen noch Geräusche oder Gerüche. – Offnen Sie nun die Augen und beschreiben Sie mir, was Sie sehen.
     
    (Dr. Silis zögert. Langsame Pupillenbewegung.)
     
    Ich stehe in einer riesigen Höhle.
     
    In einer natürlichen Höhle?
     
    Nein … Die Aqunaki haben sie im Laufe der Jahrhunderte geschaffen. Ursprünglich war sie Teil einer Mine.
     
    Woher wissen Sie das?
     
    Die Aqunaki sagen es mir.
     
    Waren Sie schon einmal an diesem Ort?
     
    Ja. – Es ist die Kaverne, die ich gemeinsam mit Jon erkundet habe.
     
    Es existiert also ein unterirdischer Zugang, der vom Tal in die Höhle führt. Warum sind Sie und DeFries bei der Erkundung nicht darauf gestoßen?
     
    Ich weiß es nicht. Es sind Jahrtausende vergangen …
     
    Beschreiben Sie die Höhle.
     
    Sie ist kreisrund und von Licht erfüllt. Die Decke besitzt die Form einer Kuppel und steigt zum Zentrum hin fast einhundert Meter an. Die Höhlenwände sind glatt, als wären sie glasiert. In Bodenhöhe befinden sich röhrenartige Ausgänge. Darüber, vielleicht zwanzig Meter über dem Kavernenboden, führen ebenfalls breite Tunnel in den Berg. Es gibt keine Leitern. Ein Mensch könnte sie nicht erreichen. In der Mitte der Höhle befindet sich eine große, runde Vertiefung.
     
    Woher kommt das Licht?
     
    Ich weiß es nicht. Es erfüllt die gesamte Höhle.
     
    Sehen Sie sich weiter um. Fällt ihnen noch etwas auf?
     
    Ja … Ich sehe die Höhle nicht vollständig. Es ist, als ob einige Regionen von irgendetwas verdeckt werden.
     
    Könnten es vielleicht Körper sein? Menschliche Körper?
     
    Das kann ich nicht sagen. (Längere Pause, intensive Pupillenbewegung.) Vielleicht …
     
    Gut, Poul. Sie erkennen die Höhle nun wieder vollständig. – Sehen Sie Menschen?
     
    Ja, auch Menschen …
     
    (Dr. Silis’ Pulsfrequenz steigt wieder, Biowerte erreichen einen kritischen Bereich. Seine Stimme wird hektisch, undeutlich.)
     
    Irgendetwas stimmt nicht mit ihnen.
     
    Können Sie mir sagen, was?
     
    Nein. Sie sind zu weit entfernt.
     
    Gehen Sie auf sie zu.
     
    Das kann ich nicht. Die Aqunaki hindern mich daran.
     
    Bemerkung des durchführenden Arztes: Ein Klient kann sich selbst unter Hypnose nicht frei in seiner Erinnerung bewegen und umherwandern. Man kann ihm einen Stillstand der Ereignisse suggerieren, doch der Klient ist an den tatsächlichen Ablauf des Erlebten gebunden. Hindert(e) ihn in einer bestimmten Regressionsphase jemand oder etwas daran, sich zu rühren (etwa eine

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