Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
Captain Pfeffer: »Glauben Sie mir, junge Dame, Sie müssen sich von Anfang an gegen Sergeant Dupree behaupten. Ich kann Ihnen versichern, dass es sich bei ihm um einen unserer besten Beamten handelt, doch leider neigt er, wenn er die Gelegenheit bekommt, dazu, ein wenig anmaßend zu sein. Deshalb ist es besser, wenn wir ihn kommen lassen, statt selbst zu ihm zu gehen.«
Juliet wollte überhaupt nicht hier sein, und dass dieser kleinbürgerliche Tyrann von Captain so vermessen war, ihre Wünsche einfach vollkommen zu ignorieren, war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Mit kalter Stimme bestimmte sie: »Aber ich bestehe darauf«, und sah ihn dabei reglos an.
Pfeffers Miene verriet einen Hauch von Ärger, doch er legte den Hörer zurück auf die Gabel und stand gehorsam auf. »Ja, natürlich«, erklärte er beflissen. »Wie Sie wünschen.« Er verließ seinen Platz hinter dem Schreibtisch, trat mit einem unterwürfigen Lächeln zur Seite, um sie vor sich in den Flur treten zu lassen, und sagte: »Hier entlang. Wir nehmen am besten den Fahrstuhl.«
»Josie Lee ist auf dem Kriegspfad«, informierte Beau Dupree seinen Partner düster. »Sie sagt, meine übertriebene Fürsorge würde sie regelrecht erdrücken, und deshalb zieht sie aus.« Er sah Luke Gardner fragend an. »Glaubst du auch, dass ich mit meiner Fürsorge übertreibe?«
»Ja.«
Beau runzelte die Stirn. »Schwachsinn. Wenn ich nicht gerade an diesem Fall säße, würde ich persönlich ihre Sachen packen – ich träume regelrecht davon, endlich nicht mehr für jemand anderen verantwortlich zu sein. Aber so, wie die Dinge stehen, zieht sie erst nach meinem Ableben aus.« Er schüttelte entnervt den Kopf. »Ich und überfürsorglich, so’n Quatsch.«
»Um Himmels willen, Beau, du solltest dich mal reden hören. Wann hörst du endlich auf, dir wegen dieser Sache Vorwürfe zu machen? Es war nicht deine Schuld.«
»Natürlich war es das.« Beaus Stirnrunzeln wurde noch stärker. Er hatte seiner jüngsten Schwester erlaubt, spätabends in ein Striplokal zu gehen. Es war völlig egal, dass sie ihn dort auf seinem Handy angerufen und darauf bestanden hatte, dass sie den Wagen brauchte. Sie hatte ihn erst mit seiner Arbeit weitermachen lassen, nachdem er ihr aus lauter Frustration gestattet hatte, sich von einem Freund zum Club bringen zu lassen, um die Schlüssel abzuholen. Er hätte darauf bestehen müssen, dass er den Wagen selber brauchte, auch wenn er mit Luke gekommen war. Sicher, er hatte ihr das Versprechen abgenommen, dass der Freund sie dorthin führe, wo der Wagen in der Nähe des Bahnhofs parkte, und dass er warten würde, bis sie sicher hinter dem Lenkrad saß. Aber was konnte man auf ein solches Versprechen schon geben?
Er und Luke waren wegen des Höschen-Klauers in dem Striplokal gewesen, eines Mannes, der in die Häuser von Frauen einbrach und sie mit vorgehaltener Waffe dazu zwang sich auszuziehen, ihm ihre Unterwäsche auszuhändigen und sie mit den unausgesprochenen Möglichkeiten quälte, was er ihnen sonst noch alles antun könnte, bevor er mit seiner Beute in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Beau hatte, verdammt noch mal, genau gewusst, dass das Einzige, was die beiden letzten Opfer des Perversen miteinander verband, besagter Nachtclub war. Er hätte Josie Lee also nie auch nur in die Nähe dieses Ladens kommen lassen dürfen, dachte er erbost.
»Schließlich könnte ich die Ruhe durchaus brauchen, Gardner«, erklärte er seinem Kollegen. »Ich hätte das Haus wirklich gern mal wieder ganz für mich allein. Ich lebe für den Tag, an dem ich mein altes Liebesleben wieder aufnehmen kann.« Das war noch eine Untertreibung. Sein Liebesleben lag seit endlosen zehn Jahren vollkommen auf Eis.
Luke verzog den Mund zu einem Grinsen. »Und, haben deine Eier inzwischen eine leicht bläuliche Verfärbung angenommen?«
Beau starrte ihn böse an. »He, versuch du mal, ganz alleine drei starrsinnige Schwestern zu erziehen, ohne dass deine Männlichkeit davon in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Jahre nach dem Tod meiner Eltern hatten mit dem wilden Junggesellendasein, das ich vorher hatte, nicht mehr allzu viel zu tun.« Dann begann er ebenfalls zu grinsen. »Aber sobald Josie Lee aus dem Haus ist, mache ich dort weiter, wo ich aufgehört habe. Als Erstes suche ich mir eine kleine Blondine mit möglichst großen Titten.«
»Uh, Beau?«
»Oder vielleicht gleich zwei Blondinen oder eine Blonde und eine mit roten Haaren; ich bin
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