Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
diagnostiziert worden war und er mit dem Kampf um sein Leben begann, einem Kampf, den er drei Jahre später verlieren sollte.
Terri hatte gerade erst ihren Abschluss gemacht, als die Diagnose gefällt wurde. Sie hatte ihre Ausbildung noch eine Zeit lang fortgesetzt, sie aber im letzten Jahr der Krankheit ihres Mannes aufgegeben, um bei ihm sein zu können. Mit kaum fünfundzwanzig war Terri Witwe geworden und hatte nicht mehr besessen als ein gemütliches Cottage und eine kleine Versicherungszahlung.
Mit dem Geld von der Versicherung hatte sie ihre Ausbildung beendet und den Doktortitel erworben, woraufhin man ihr eine Professur an der Universität von Leeds angeboten hatte. Terri hatte die letzten fünf Jahre hart in einem Job gearbeitet, den sie liebte, und ihre Freizeit mit ehrenamtlicher Arbeit am städtischen Theater verbracht. Auf diese Weise war sie jeder ernsthaften Beziehung aus dem Weg gegangen. Erst hatte sie sich gesagt - und all ihren wohlmeinenden Freunden und Verwandten, die versucht hatten, sie zu Verabredungen zu schicken -, dass es zu früh war, sich auf einen neuen Partner einzulassen. Aber nach ein paar Jahren glaubte Terri das nicht einmal mehr selbst. Die Wahrheit bestand darin, dass sie sich auch jetzt, mit dreiunddreißig Jahren, noch fürchtete, sich wieder zu verlieben.
Terri hatte den Tod ihrer Mutter nur schwer verkraftet. Ian war der Rettungsanker gewesen, an den sie sich in dieser finsteren Zeit geklammert hatte. Sein Bruder Dave und dessen Frau Sandi hatten ihr vor und nach Ians Tod hilfreich zur Seite gestanden. Alles in allem fand sie es einfacher, allein zu leben, unberührt von Gefühlen, die doch nur dazu führen würden, dass ihr das Herz gebrochen wurde.
Das hatte Terri jedenfalls immer gedacht. Und dennoch, hier war sie und ging Händchen haltend mit Bastien die Straße entlang, nachdem sie zum ersten Mal in zehn Jahren wieder richtig geküsst worden war!
Ohne darüber nachzudenken, entzog Terri ihm ihre Hand und blieb an einem Verkaufstisch stehen, um sich eine kleine schwarze Handtasche anzusehen. Sie hätte diese körperliche Distanzierung von Bastien ebenso wenig aufhalten können wie eine geistige. Gut, sie mochte in ihrer Wachsamkeit nachgelassen haben, aber jetzt war sie wieder auf der Hut. Es war besser so.
Terri wollte nicht gerne für feige gehalten werden. Sie konnte jeden körperlichen Schmerz ertragen, den das Leben ihr zufügte, aber emotionaler Schmerz war etwas anderes. Wenn sie liebte, waren ihre Gefühle so tief, dass der Verlust dieser Liebe - sei es durch Untreue oder Tod - eine Art Hölle für sie war, durch die sie nie wieder gehen wollte. Nun aber hegte sie die Befürchtung, dass Bastien ihr das Herz brechen könnte, wenn sie nicht aufpassen würde. Es wäre so einfach, ihn zu lieben. Er war klug, witzig, liebenswert, freundlich und schrecklich attraktiv. Aber Terri konnte sich nicht vorstellen, dass jemand so ungemein Erfolgreiches und Gutaussehendes sich lange für eine langweilige Person wie sie interessierte. Bald würde er sich jemandem zuwenden, der besser zu ihm passte. Und selbst wenn er das nicht tat, war er nicht unbesiegbar. Man musste nur an die Arznei denken, die er nahm, und den Infusionsständer in seinem Schrank. Bastien konnte sterben und sie zurücklassen, wie es alle, die sie je geliebt hatte, getan hatten. Sie musste versuchen, von jetzt an emotional auf Distanz zu ihm zu gehen, beschloss Terri und wünschte sich, sie hätte nicht bereits zugestimmt, mit ihm an diesem Abend ins Theater und zum Essen zu gehen, wie er beim Frühstück vorgeschlagen hatte.
„Lieber Himmel, seht euch das an!” Vincent Argeneau blieb im Eingang stehen, um die Tüten, die Bastien und Terri ins Penthouse schleppten, anzustarren. „Glaubt ihr, ihr habt genug gekauft?”
„Ich denke schon”, sagte Terri lachend, dann fügte sie hinzu: „Die meisten dieser Tüten gehören Bastien.”
Als Vincent die Brauen hochzog und seinen Vetter anstarrte, lachte Terri erneut. Bastien hatte eine gekränkte Miene aufgesetzt. Der Mann hatte keine Witze gemacht, als er behauptete, gern einzukaufen. Sie hatte niemals jemanden erlebt, Mann oder Frau, der beim Einkaufen so zuschlug wie er. Es war gut, dass er Geld hatte, sonst würde er sicher bankrottgehen. Der Mann war geradezu einkaufswütig!
„Ich brauchte mehr Freizeitkleidung”, entschuldigte sich Bastien verlegen. „Ich hatte nicht einmal Jeans, und ich dachte, es wäre an der Zeit, mir welche
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