Immer diese Gespenster
ZU DIESEM BUCH
Ein Schloß in England, seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Paradine, wird von zahlreichen übersinnlichen Erscheinungen heimgesucht: Bilder fallen von der Wand, Stühle rutschen durchs Zimmer, Gegenstände fliegen durch die Luft, und nachts spaziert die unheimliche Gestalt einer Nonne durch die Gänge und Hallen. Weder die Familie Paradine noch ihre Gäste sind von diesen Phänomenen angetan. Schließlich wird ein junger Gelehrter, Spezialist für parapsychologische Phänomene, zu Hilfe gerufen, der den Gespenstern energisch zu Leibe rückt. Dabei wird er aber in Liebeshändel, Intrigen und andere menschliche Unzulänglichkeiten verstrickt, auch ein Gespenst hat es besonders auf ihn abgesehen. Wird es ihm trotzdem gelingen, mit dem Geisterunwesen aufzuräumen, oder werden die Gespenster obsiegen? — Ein flüssig geschriebener, außerordentlich spannender und unterhaltsamer Roman.
Paul William Gallico wurde in New York am 26. Juli 1897 als Sohn eines Einwanderers aus Triest geboren. Sein Vater war Pianist, die Mutter Geigerin. Der junge Paul bereiste mit seinen Eltern Europa und ging in New York zur Schule. Um über Sport authentisch schreiben zu können, übte er fast ein Dutzend Sportarten aus. Er boxte gegen Jack Dempsey und schwamm gegen Johnny Weissmüller. Als er 1936 beschloß, den Journalismus aufzugeben und freier Schriftsteller zu werden, war er der höchstbezahlte Sportberichterstatter Amerikas. Sein erstes Buch war eine Sammlung seiner Sportreportagen: «Farewell to Sport» (1938). Die Reihe seiner Romane wurde 1939 mit «The Adventures of Hiram Holliday» eröffnet. Einer seiner größten Erfolge wurde «Die Schneegans» (1941). Weitere erfolgreiche Werke sind «Ferien mit Patricia» (1947; rororo Nr. 796), «Meine Freundin Jennie» (1950; rororo Nr. 499), «Schneeflocke — Ein Märchen» (1952), «Thomasina oder Die rote Lori» (1957; rororo Nr. 750), «Ein Kleid von Dior» (1958; rororo Nr. 640), «Der geschmuggelte Henry» (1961; rororo Nr. 703), «Die Affen von Gibraltar» (1962; rororo Nr. 883/884), «Die spanisdie Tournee» (1962; rororo Nr. 963/964), «Waren Sie auch bei der Krönung?» (rororo Nr. 1097) und «Die Hand von drüben» (rororo Nr. 1236/1237). Viele seiner Bücher wurden verfilmt und in verschiedene Sprachen übersetzt. Gallico, der auch als Bühnenautor hervortrat, lebt heute in London.
PAUL GALLICO
Immer diese Gespenster!
Fast ein Kriminalroman
Die Originalausgabe erschien bei Doubleday & Company, New York,
unter dem Titel «Too Many Ghosts»
Aus dem Englischen übertragen von ROSEMARIE BERTSCHINGER
Umschlagentwurf Jürgen und Cornelia Wulff
MEINEM SCHWERGEPRÜFTEN
AGENTEN UND LEBENSLANGEN FREUND
HAROLD OBER
1.-30. Tausend Dezember 1966
31.-45. Tausend März 1967
46.-60. Tausend Januar 1968
61.-75. Tausend Oktober 1968
76.-88. Tausend November 1969
Ungekürzte Ausgabe
Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH,
Reinbek bei Hamburg, Dezember 1966
© Marion von Schröder Verlag GmbH, Hamburg, 1960
«Tod Many Ghosts» © Paul Gallico, 1959
Gesetzt aus der Linotype-Aldus-Buchschrift und der Palatino (D. Stempel AG) Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck/Schleswig
Printed in Germany
Die Heimsuchung
Daß von dem grausigen Spuk im Schloß Paradine Hall in East Walsham, Norfolk, Sitz der Lords Paradine seit dem Jahre 1523, nichts in die Skandalpresse kam, war nicht nur ein Glück, sondern geradezu ein Wunder. Andernfalls hätte diese Gespensteraffäre sowohl den Paradine Country Club, der zum Schloß gehörte, als auch die Familie Paradine selbst ruiniert.
So aber bekam es nur ein Ehepaar mit der Angst zu tun und reiste ab, als der mutwillige und lärmende Poltergeist die Gäste des Country Clubs, die im Ostflügel des Schlosses untergebracht waren, zu belästigen begann. Sein Auftreten fiel mit dem Erscheinen der legendären Nonne von Paradine Hall zusammen, die zum erstenmal nach anderthalb Jahrhunderten wieder, wie Augenzeugen behaupteten, in Ordenskleid und Haube durch die nächtlichen Korridore von Paradine Hall geisterte.
Zum Glück stammte das Ehepaar, das die Flucht ergriff, aus einer ländlichen Gegend im Norden des Landes, und so erfuhren die Berichte von den unheimlichen Begebenheiten im Schloß keine Verbreitung in städtischen Kreisen.
Diejenigen Leute, welche im Schloß zurückblieben und den Mund hielten, waren entweder nüchterne Skeptiker und Zweifler oder aber Menschen, die aus egoistischen Gründen für
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