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Immer diese Gespenster

Immer diese Gespenster

Titel: Immer diese Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Gallico
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seufzte und sagte: «Ich habe die Frage nicht gestellt, Sir, aber es würde mich interessieren, wie es kommt, daß die Leute bereit sind, die phantastischsten Lügenmärchen über Geister und Gespenster zu glauben, während sie sich weigern, die einzige echte übernatürliche Erscheinung anzuerkennen, die hier im Schloß stattgefunden hat. Das einzige Gebiet, wo ich auf Ihre Frage, wie es bewerkstelligt wurde, antworten muß, daß ich es nicht weiß — das Gebiet der Gedankenübertragung. Aber sie existiert. Das Böse ging in mancherlei Gestalt um. Mrs. Taylor hat auf unsichtbarem Wege Nachricht davon empfangen.»
    Lord Paradine wurde rot. Er wußte nicht recht, ob das soeben ein Verweis gewesen war oder nicht; und weil er es nicht begriff, beschloß er, es nicht als Tadel anzusehen. «Nun», sagte er, «Sie haben unzweifelhaft Ihre Seite des Vertrages eingehalten. Ich werde Ihnen einen Scheck senden.»
    Sir Richard meinte verlegen: «Sie haben gute Arbeit geleistet, Hero.»
    Er meinte es aufrichtig, und trotzdem klang es ein wenig herablassend.
    Lord Paradine fuhr fort: «Aber trotzdem muß ich sagen, daß mir die anmaßende Art, mit der Sie meine Schwester einfach aus dem Schloß gehen ließen, nicht behagt.»
    «Was das anbelangt», sagte Hero, den es eine ungeheure Anstrengung kostete, seine Müdigkeit zu bekämpfen und zu reden, «so kann ich Sie beruhigen. Sie geht nicht straflos aus. Sie wird in Frankreich in ein Kloster eintreten und ihre Tage als Nonne in strengster Abgeschiedenheit beschließen. Sie wird nie mehr sprechen, es sei denn zum Beten.»

    Sie befanden sich auf dem Heimweg, Lady Margaret Callandar und Mr. Alexander Hero, und fuhren in seinem Bentley die breite Autostraße A12 entlang, die nach London führt. Nach langem Schweigen sagte Meg, die sich um ihren finster dreinblickenden Stiefbruder Sorgen machte: «Müde, Sandro?»
    «Ja — sehr.»
    Meg forschte vorsichtig und behutsam weiter: «Was bedrückt dich, Sandro? Du hast den Fall erfolgreich geklärt, und dennoch bist du enttäuscht.»
    «Die Selbstgefälligkeit und Unduldsamkeit der Leute hat mir zugesetzt», gestand er. «Wie könnte ein Gespenst — wenn wir je einem begegnen sollten — anders als böse sein, da es doch zuerst ein Mensch war?» Dann sagte er plötzlich leidenschaftlich: «Lehn deinen Kopf an meine Schulter, Meg, Liebes.»
    Meg seufzte leise, denn nichts war ihr lieber als das. Sie lehnte sich an ihn. «Warum?» fragte sie.
    «Ich möchte spüren, daß du da bist. Es ist ein guter Kopf — sauber und anständig außen wie innen.»
    Nach einer Weile blickte Meg zu ihm auf. «Fühlst du dich jetzt besser?»
    «Ja, viel besser. Du kannst deinen Kopf zurückhaben, wenn du willst.»
    «Ach, ich sitze sehr bequem so.» Und nach einer Weile: «Sandro — hat dir der Fall schwer zugesetzt?»
    «So ganz ohne Schrammen geht es nie ab. Du weißt ja, was ich von Leuten halte, die Gespenster spielen.»
    «Nein — ich meine seelisch. In welches der Frauenzimmer hast du dich verliebt?»
    Hero antwortete grimmig: «Ganz bestimmt nicht in Vivyan Wilson, das schwöre ich dir.»
    Meg unterdrückte ein Lächeln und sagte: «Weißt du, eigentlich war sie die Normalste von allen, unkompliziert und direkt. Ich verspürte fast so etwas wie Zuneigung zu ihr. Aber du hast natürlich recht. Man verschwendet keine Gefühle an Kaviar — man ißt und vergißt ihn. Und Isobel?»
    Hero grinste. «So sehr ich zielstrebige Frauen bewundere, habe ich doch keine Lust, mich von ihnen auffressen zu lassen. Beim Zeus, sie hat sich eine ungewöhnliche Strafe ausgedacht!» Er schwieg nachdenklich und schloß: «Am besten gefiel mir Susan Marshall.»
    «Und jetzt geht sie hin und heiratet Mark und wird eines Tages Lady Paradine sein. Was hältst du davon?»
    Hero verlangsamte das Tempo, als sie einen Ort durchfuhren, und überlegte. «Ich finde, sie passen gut zusammen», sagte er. «Sie haben beide Charakter. Wenn sie einmal verheiratet ist, wird sie vermutlich noch traditionsbewußter sein als Isobel — das ist bei Amerikanerinnen, die in alte, adlige Familien einheiraten, immer so.»
    Meg sagte: «Ich meine, was dich betrifft.»
    Hero lächelte ihr zu und antwortete: «Ich habe es überwunden», und Meg erkannte an seinem Gesichtsausdruck, daß es tatsächlich so war. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu und sagte: «Wir fühlten uns vorübergehend zueinander hingezogen — oder wenigstens ich mich zu ihr. Lieber Himmel, sie ist aber auch

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