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Immer dieser Knasterbax

Immer dieser Knasterbax

Titel: Immer dieser Knasterbax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Polizist und stelle fest, hat sich Polizei doch
Arbeit, wenn auch sieht aus wie Vergnügen. Räuber kann sich setzen auf dickes
Stein und ausruhen. Schutzmann muß immer gehen, gerade rjnd steif wie Vogelscheuche.“
    Vor einem Lebensmittelgeschäft
schimpfte eine junge Mutter mit ihrem kleinen Mädchen, das einen schiefen Mund
zog und trotzig mit dem Fuß aufstampfte.
    „Du bist ein böses Kind“, sagte
die Mutter laut, „wenn jetzt ein Polizist kommt, nimmt er dich mit und sperrt
dich in das Gefängnis.“
    Da war Knasterbax heran. Das
Mädchen sah mit großen Augen erschrocken zu ihm auf. Die Mutter wollte die gute
Gelegenheit nutzen und bat ihn augenzwinkernd, er möchte doch ihre Tochter für
zwei Tage in das Gefängnis sperren.
    „Anke tut nicht, was ich sage“,
rief sie, „immer will sie mit ihrem Dickkopf durch die Wand.“
    Der Räuber beugte sich zu dem
Mädchen herab und sagte: „Du tust nicht, was liebes Mama sagt? Das ist großes
Frechheit.“ Das Mädchen schluckte.
    Knasterbax fuhr fort: „Wenn ich
dich bringe in die Gefängnis, du kriegst nur kaltes Wasser und hartes Brot und
nix Apfel und Banane.“
    Das Mädchen schluckte noch
mehr.
    „Mußt du immer tun, was Mama
sagt, auch wenn sich ist größtes Quatsch, verstanden?“
    Die Kleine nickte.
    „Gut, dann du bist liebes Kind
und mußt nicht in die Gefängnis.“ Er nickte den beiden zu und stiefelte weiter.
Die Mutter starrte ihm sprachlos nach.
    In der nächsten Querstraße
hatten sich viele Menschen um zwei Autos angesammelt, die gegeneinandergefahren waren und von denen das eine mit zerbrochenem Scheinwerfer und verbeultem
Kotflügel hilflos dastand, während das andere unbeschädigt zu sein schien. Die
Fahrer liefen um ihre Wagen herum und schimpften mächtig aufeinander. Nun kam
ihnen der Schutzmann ins Blickfeld.
    „Herr Wachtmeister, welch ein
Glück, daß Sie da sind!“ rief der, dessen Wagen mit dem einen unversehrten
Scheinwerfer so trübsinnig in den Nachmittag blinzelte. „Hier, dieser Esel von
einem Autofahrer hat mir die Vorfahrt nehmen wollen und ist dabei mit seinem
häßlichen Blechkasten in mein neues Auto gefahren! Sehen Sie doch nur, ein
Kotflügel und ein Scheinwerfer sind hin!“
    „Was denn“, legte darauf der
andere los, „ich soll Ihnen die Vorfahrt genommen haben? Ich kam doch von
rechts, Sie Spinatwachtel. Wenn Sie die Verkehrsregeln nicht kennen, dann gehen
Sie mal in eine Fahrschule! Sie haben den Unfall selbst verschuldet! Darum
denke ich nicht daran, Ihnen den Schaden zu bezahlen. Seien Sie froh, daß mein
Auto heil geblieben ist! Bitte, Herr Wachtmeister, sorgen Sie dafür, daß er mit
seinem Straßenfloh den Weg freigibt, ich muß dringend nach Hause, meine Frau
wartet mit dem Tee auf mich.“
    Die Leute, die rundherum
standen und den Verkehr behinderten, grinsten und schauten den Polizisten
erwartungsvoll an. Wie würde der wohl den Streit der beiden Kampfhähne
schlichten? Knasterbax winkte mit der Hand, um die Autofahrer zum Schweigen zu
bringen. Dann schob er beide Daumen in das Koppel und
schritt mit ernster Miene um die Wagen herum. Er faßte mit der Hand in den
zerbrochenen Scheinwerfer und maß mit dem Ellenbogen die Länge der Delle im
Kotflügel.
    „Schuld hat Fahrer von diese
Auto, weil fuhr zu schnell“, bestimmte er in strengem Ton, „und Fahrer von jene
Auto, weil fuhr zu langsam. Wenn du wärst gefahren mit größeres
Geschwindigkeit“, wandte er sich an den einen Fahrer, „und du mit mehr
Bremserei“, wandte er sich an den andern, „wär Auto geblieben heil.“
    „Ich hatte aber Vorfahrt!“
beharrte der mit den Beulen. „Schönes Vorfahrt, wenn Auto geht kaputt“, wies
ihn Knasterbax zurecht.
    „Wenn wir beide schuld haben“,
frohlockte der andere, „muß jeder für den eigenen Schaden auf kommen.“
    Knasterbax nickte.
    „Jawohl“, sagte er, „das ist
bestes Regelung.“
    Da brauste der Fahrer des
beschädigten Autos auf.
    „Das könnte Ihnen so passen!“
schrie er. „Ihr Wagen hat nichts abgekriegt, und ich muß meinen reparieren
lassen. Das ist ungerecht.“
    Knasterbax legte ihm die Hand
auf die Schulter.
    „Hast du Hammer in Tasche oder
schweres Schraubenschlüssel?“ fragte er. Wortlos öffnete der Mann den
Kofferraum und reichte dem Polizisten einen großen Schraubenschlüssel. Die
Zuschauer reckten die Hälse. Der Fahrer des unbeschädigten Wagens blickte drein
wie eine Kuh, wenn es donnert.
    Knasterbax wog das schwere
Werkzeug in der Hand. „Gerechtigkeit

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