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Immer eine Frau auf Eis

Immer eine Frau auf Eis

Titel: Immer eine Frau auf Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schluchzte fast. »Sie haben uns
sowieso schon den Abend verdorben .«
    »Vielleicht besteht doch noch
die Möglichkeit, alles zu retten«, sagte ich ermutigend, »solange Sie im Bett
nicht kichern .«
    Das war zuviel .
Sie stieß eine Art Kriegsschrei aus und stürmte mit erhobenen Armen auf mich
los. Auf halber Strecke blieb sie jedoch im Teppich hängen, was sie sehr
wirkungsvoll zu Fall brachte. Sie hatte gerade noch Zeit, einen verzweifelten
Klagelaut von sich zu geben, bevor sie, Gesicht voran, auf der Couch landete.
Im Schwung ihres Sturzes vollführte sie einen halben Purzelbaum, ehe sie schließlich,
Kopf nach unten und Beine über der Lehne, zum Stillstand kam. In dieser Lage
sah sich sogar die sonst so eng anliegende Seide genötigt, dem Gesetz der
Schwerkraft zu folgen. Sie glitt sanft über Ninas Hüften nieder und enthüllte
mir den höchst erfreulichen Anblick ihrer Schenkel samt abschließendem,
schwarzem Spitzenhöschen.
    »Nun«, sagte ich und räusperte
mich, »ich kann zwar nicht behaupten, daß mir die ganze Vorstellung gefallen
hat, aber der Schluß hat wirklich alles gerettet !«
    Dann erinnerte ich mich, daß
die anerkanntesten Anstandsbücher in der Behauptung übereinstimmen, der gute
Gast wisse instinktiv, wann er sich zu verabschieden habe — und so ging ich.
     
     
     

3
     
    Fran Jordan, meine rothaarige,
grünäugige Sekretärin, kam in mein Büro, blieb abrupt stehen und sah mich
unsicher an. »Sie machen das ja schon wieder«, sagte sie vorwurfsvoll.
    »Was ?« grunzte ich.
    »Sie starren an die Wand, als
ob es da etwas Besonderes zu sehen gäbe«, erwiderte sie. »Das geht jetzt schon
den ganzen Vormittag. Allmählich machen Sie mich verrückt damit. Was ist denn,
Danny? Hat die neue Blondine nicht auf Ihr Profil reagiert ?«
    Ich blickte sie düster an.
»Sagen Sie ehrlich, Fran«, forderte ich sie auf, »halten Sie mich für
wahnsinnig ?«
    »Natürlich«, entgegnete sie
prompt. »Oder vielleicht sollte ich sagen, für besessen. Was Sex betrifft, sind
Sie unersättlich .«
    »Ich rede aber nicht von Sex«,
murmelte ich.
    »Nicht von Sex?« Echter Schreck
malte sich auf ihrem Gesicht. »Danny, Sie müssen krank sein; waren Sie schon
beim Arzt ?«
    »Es handelt sich nur um meinen
Geisteszustand«, erklärte ich. »Ob ich mal zum Psychiater gehe ?«
    »Also«, sie knabberte
nachdenklich an ihrer Unterlippe, »wenn es wirklich so schlimm ist, kann ich
Ihnen vielleicht helfen. Ich meine, ich habe heute abend nichts vor. Wir können bei mir essen und uns
dann Ihrem Problem widmen. Sollten Sie sich morgen früh noch nicht besser fühlen,
rufe ich einen Arzt...«
    »Bitte«, unterbrach ich sie.
»Beantworten Sie mir nur eine Frage: Würden Sie es für möglich halten, daß ich
unter Zwangsvorstellungen leide? Daß ich Dinge sehe, die gar nicht vorhanden
sind ?«
    »Aber sicher.« Sie nickte
nachdrücklich mit dem Kopf.
    »Ich meine zum Beispiel einen
Körper .«
    »Den erst recht«, erwiderte sie
lebhaft. »Vor allem, wenn es sich um einen weiblichen Körper handelt.«
    »Ich spreche von einer Leiche .«
    »Das ist etwas anderes .« Sie zog die Augenbrauen leicht in die Höhe. »Vielleicht
eine Art periodisch auftretender Alptraum? So etwas hat jeder mal . Sie waren wahrscheinlich besonders niedergeschlagen
und...«
    Falls ich noch nicht
übergeschnappt war, mußte ich nach weiteren fünf Minuten einer derartigen
Unterhaltung garantiert so weit sein. »Erinnern Sie sich an Dienstag ?« knurrte ich.
    »Natürlich, heute ist doch erst
Mittwoch .« Der unsichere Blick kehrte zurück. »Wollen
Sie damit sagen, daß Sie sich nicht mehr an Dienstag erinnern, Danny ?«
    »Dienstag ist es passiert«,
erklärte ich. »Dienstag habe ich Peter Pells Leiche
mit eingeschlagenem Schädel im Schlafzimmer liegen sehen. Dienstag nachmittag . Und am gleichen Abend ist mir
derselbe Mann begegnet, geradezu widerlich lebendig und ohne die geringste
Beule am Kopf .«
    »Ich weiß, daß Sie gestern mit
Mr. Vanossa verabredet waren«, sagte Fran vorsichtig.
»Danach sind Sie für den Rest des Tages nicht mehr im Büro aufgetaucht. Und
seitdem sitzen Sie hier und starren völlig geistesabwesend an die Wand. Wollen
Sie mir nicht alles erzählen ?«
    »Sie würden mir kein Wort
glauben«, grunzte ich. »Ich kann es ja selbst nicht fassen, obwohl ich
persönlich anwesend war .«
    »Wollen wir nicht wenigstens
einen Versuch machen ?« Sie zog sich einen Stuhl heran,
setzte sich und schlug nachlässig die Beine

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