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Immer eine Frau auf Eis

Immer eine Frau auf Eis

Titel: Immer eine Frau auf Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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warum?«
    »Ich dachte vor allem an Rodney
Martin und Don Lechner«, sagte ich.
    »Nein«, wiederholte sie
langsam. »Wieso interessierst du dich für sie ?«
    »Sie gehören zu Charlie Vanossas Clique«, erwiderte ich. »Ich weiß noch nicht
recht, ob das von Bedeutung ist. Aber Peter Pell ist auf jeden Fall wichtig,
das ist sicher. Würdest du mir einen großen Gefallen tun ?«
    Ihre Unterlippe bebte leicht.
»Meinst du — noch vor dem Abendessen ?« fragte sie mit
schüchterner Klein-Mädchen-Stimme.
    Ich schloß einen Moment die
Augen, um die Ambivalenz der Lage besser verkraften zu können. »Nichts in
dieser Richtung, Schatz«, erwiderte ich entschlossen. »Erzähle mir nur einiges
über Peter .«
    »Wenn ich kann«, versprach sie.
    »Du erinnerst dich doch an den
Abend, als ich zum erstenmal in deine Wohnung kam und
Charlie Vanossa dort antraf .«
    »Wie könnte ich das je
vergessen ?« Sie rollte in gespieltem Entsetzen die
Augen. »Bei der Gelegenheit habe ich doch zum erstenmal meinen berühmten Kopfstand gemacht .«
    »Du sagtest, du hättest Peter
an jenem Vormittag gegen elf Uhr zum letztenmal gesehen .«
    »Stimmt«, nickte sie.
    »Das hast du jedenfalls
behauptet .«
    »Denkst du, ich hätte gelogen,
Danny ?« fragte sie kühl.
    »Genau.«
    »Ich finde es häßlich, die
Worte eines anderen Menschen zu bezweifeln«, sagte sie. »Auch die Tatsache, daß
du recht hast, ist keine Entschuldigung .«
    »Ich liebe reuige Sünderinnen«,
bekannte ich. »Wie lange hattest du Peter bis zu seinem abendlichen Auftritt
nicht mehr gesehen ?«
    »Ziemlich lange nicht .« Sie trank einen Schluck und studierte mich nachdenklich.
»Über eine Woche, glaube ich .«
    »Wer kam auf die Idee, mir
vorzumachen, du hättest ihn noch am Vormittag gesehen — Charlie ?«
    »Du bist so schlau, daß du gar
nicht erst zu fragen brauchst«, schmollte sie.
    »Charlie muß dir eine
Begründung gegeben haben .«
    »Er sagte, es sei in Peters
Interesse. Er könnte sonst in eine skandalöse Scheidung verwickelt werden und
seinen Fernsehvertrag verlieren .«
    »Ich vermute, daß Peter die
Woche mit Karen Vanossa verbracht hat«, sagte ich.
»Wahrscheinlich ist er auch nach eurem Krach wieder zu ihr gegangen. Allerdings
nicht in ihr Haus, denn da waren heute vormittag Charlie und seine beiden Freunde. Hast du eine Ahnung, wo die beiden sein
könnten ?«
    »Glaubst du«, fauchte sie, »daß
ich mich so weit erniedrigt habe, ihm
nachzuspionieren ?«
    »Vielleicht«, erwiderte ich
vorsichtig.
    »Aber nur das eine Mal .« Sie kicherte. »Ich war so schrecklich wütend auf ihn,
weil wir zu einer großen Party eingeladen waren und er mich einfach sitzenließ.
Er stürmte aus der Wohnung, nahm ein Taxi, und ich raste mit einer anderen Taxe
hinterher. Er fuhr zu einem dieser halbseidenen Hotels am Times Square, und
nachdem er verschwunden war, erkundigte ich mich im Empfang, ob ein gewisser
Mr. Pell schon eingetroffen sei. Während der Portier im Gästebuch blätterte,
sah ich ihm über die Schulter und erkannte Peters Handschrift. Er hatte sich
einfach als Mr. North mit Frau eingetragen. Dann wußte ich nicht mehr weiter,
fuhr wieder nach Hause und brütete die ganze Nacht Rache .«
    »Kannst du dich an den Namen
des Hotels erinnern ?«
    Sie nickte. »Den werde ich mein
Leben lang nicht vergessen: The Cathay .«
    Ich stand auf, ging zum
Telefon, suchte die Nummer heraus und wählte.
    » Cathay «,
meldete sich Sekunden später eine gelangweilte Stimme.
    »Ich hätte gern Mr. North
gesprochen«, sagte ich höflich.
    »Ach ja, Zimmer
fünf-null-drei«, erwiderte das Telefonfräulein. »Einen Augenblick, ich verbinde .«
    »Besten Dank«, sagte ich
freundlich, »so lange kann ich leider nicht warten .« Damit legte ich auf.
    Nina blickte mir böse entgegen.
»Ich bin ganz schön dumm, mich so von dir verhören zu lassen«, sagte sie. »Den
ganzen Tag sitze ich hier und warte, daß du nach Hause kommst, und wozu ?«
    »Ich muß noch mal kurz weg«,
erwiderte ich.
    »Das hätte ich mir denken
können .« Sie leerte ihr Glas. »Ich werde mich
inzwischen dem Trunk ergeben. Falls du nicht in einer Stunde zurück bist, kannst
du gleich einen Krankenwagen für mich bestellen .«
    »Ich komme doch wieder«,
versprach ich. »Vielleicht dauert es etwas länger als eine Stunde, aber...«
    »Diese Reden sind mir nicht
ganz neu«, unterbrach sie mich. »Peter pflegte sich so zu verabschieden, um
nach einer Woche mit der Erklärung wieder aufzutauchen, er sei

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