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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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hatte, damit würde ich Ben für immer aufgeben, und als ich ihm dann vor zwei Wochen über den Weg lief …«
    »Ist er noch verheiratet?«, fragt Mel.
    »Geschieden. Vor fünf Jahren. Es hat nie gepasst, sagte er.«
    Nicola nickt. »Und was ist heute passiert?«
    »Ich habe Ben gesagt, dass ich verlobt bin.«
    Mel bleibt der Mund offen stehen. »Du hattest es ihm vorher nicht erzählt?«
    »Nein. Ich weiß, das war falsch, aber ich wollte zuerst wieder ein wenig Zeit mit ihm verbringen. Ich wollte meine Beziehung zu Richard nicht aufs Spiel setzen, denn es hätte ja sein können, dass ich nicht mehr dasselbe für Ben empfinde wie früher.«
    »Verstehe«, sagt Nicola.
    »Aber nachdem ich Zeit mit ihm verbracht habe, ist alles nur noch schlimmer geworden«, füge ich elend hinzu. »Ich liebe sie beide.«
    Niemand sagt etwas. Was sollen sie auch sagen?
    Ich weiß nicht, wie ich den Rest des Arbeitstages überstehe, auf dem Weg nach Hause wird mein Kummer durch Melancholie abgelöst. Ich sitze da und starre ins Leere, während Pendler und Touristen um mich herumschwirren. Höchste Zeit, Richard reinen Wein einzuschenken. Ich weiß noch immer nicht, was ich machen soll, aber ich bin ihm die Wahrheit schuldig. Und vielleicht hat Ben ja recht. Vielleicht hoffe ich, dass jemand anders für mich die Entscheidung fällt. Ich bin mir bewusst, dass mich das schwach und hinterhältig wirken lässt. Beides habe ich nicht verdient, finde ich.
    Richard merkt, dass etwas nicht stimmt, sobald ich ins Wohnzimmer trete.
    »Was ist passiert?«, fragt er und will aufstehen.
    »Bleib sitzen«, sage ich, und er zögert, bevor er wieder aufs Sofa sinkt. Er macht ein besorgtes Gesicht. »Ich muss dir etwas sagen.«
    Mir ist speiübel, als ich mich auf die Lehne setze und ihn ansehe. Er ist verwirrt, weiß nicht, was ihm bevorsteht.
    »Worum geht’s?«, fragt er.
    Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin nicht vorbereitet. »Ganz am Anfang, als ich nach Australien kam …« Meine Stimme versagt.
    »Ist schon gut, du kannst es mir sagen.«
    Er weiß gar nicht, was er da verlangt.
    Ich hole tief Luft. »Ich habe mich in einen deutlich älteren Mann verliebt. Ich war erst sechzehn, er achtundzwanzig.«
    Richard runzelt die Stirn, aber es gelingt ihm, sich zusammenzureißen.
    »Es ist nichts passiert«, sage ich rasch, »aber ich habe es mir gewünscht. Ich habe ihn nie vergessen können.«
    »Aha …«
    »Er ist nach England gegangen und hat dort eine andere geheiratet.«
    »Moment mal«, unterbricht mich Richard. »Jetzt sag mir nicht, es ist der alte Typ, dem du neulich über den Weg gelaufen bist?«
    Ich schweige.
    »Bitte sag, dass es nicht stimmt!«, fleht er mich an.
    Tränen treten mir in die Augen. Ich nicke, wenn auch nur schwach.
    »O Lily«, murmelt er. »Was willst du mir da gerade sagen?«
    Ich wünsche mir so sehr, dass ich nichts zu sagen hätte. »Tut mir leid«, bringe ich hervor.
    » Was tut dir leid?« Ich weiß nicht, ob es Wut oder Frust oder eine Mischung aus beidem ist, aber Richard fährt sich mit der Hand durch sein dunkles Haar und sieht mir in die Augen. »Habt ihr gefickt? «
    »Nein!«, schreie ich, und man sieht ihm die Erleichterung sofort an.
    »Was ist denn passiert?«, will er wissen.
    »Nichts.«
    »Weiß er von mir?«
    »Ich habe es ihm heute gesagt.«
    »Wie oft hast du ihn gesehen?«
    »Nur ein paarmal.«
    »Ein paarmal?« Er betrachtet mich ungläubig. »Du hast mir nur von dem Angelausflug erzählt.«
    »Ich weiß. Tut mir leid.«
    »Und du behauptest, es sei nichts passiert?« Hämisch lacht er auf.
    »Genau! Das stimmt! Er hat mich beim Kauf der Kamera begleitet …«
    »Ah, jetzt verstehe ich«, sagt Richard bitter. »Der hat dir also die Flausen in den Kopf gesetzt.«
    »Wieso Flausen? Hör mal – das ist unser Problem. Ich habe das Gefühl, du trittst meine Träume mit Füßen!«
    »Ich versuche nicht, deine Träume zu zerstören, ich bin nur realistisch«, gibt er zurück.
    »Aber warum ist der Gedanke so abwegig, dass ich als Fotografin arbeite?«
    »Ist er einfach!«
    »Du hast überhaupt noch keine Fotos von mir gesehen.«
    »Du hast mir ja auch keine gezeigt!«
    »Weil du keinerlei Interesse an den Tag gelegt hast. Ich habe keine Lust, sie dir zu zeigen, nur um sie von dir in die Tonne treten zu lassen.«
    »Nett.«
    »Stimmt doch.«
    »Dann zeig sie mir jetzt.«
    »Ich werde sie dir jetzt nicht zeigen.«
    »Wieso nicht? Wenn nicht jetzt, wann dann?«
    »Nein.«
    »Warum

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