Immer wieder Lust auf dich
um.”
Sie sah auf die Uhr. “Es ist schon spät. Ich kann dir leider nur das Sofa anbieten. Wenn du willst, kann ich den Wecker stellen, damit du noch rechtzeitig zum Flughafen kommst.” Sie stand auf und holte das Bettzeug. Als sie zurückkam, saß er immer noch unbeweglich da.
“Mandy?” Seine Stimme klang belegt.
“Ja?”
“Ich muss wieder zurück zu meiner Arbeit.”
“Ich weiß.”
“Ich habe für zwei Jahre einen Vertrag unterschrieben. In sechs Monaten wäre ich frei.”
Sie erwiderte nichts und fragte sich, wozu er ihr das alles erklärte.
“Ich habe nachgedacht … Dan hat mir eine Stelle in seiner Firma angeboten, die er ziemlich gut bezahlen will.”
Mandy sah ihn an. Ihr Herz schlug wie wild. Hatte sie richtig verstanden?
“Ich möchte so ehrlich zu dir sein, wie du es immer gewesen bist.”
“Na schön”, erwiderte sie, inzwischen ebenfalls mit belegter Stimme.
Er warf ihr einen glühenden Blick zu. “Ich liebe dich, Mandy, mehr als alles andere in der Welt. Die Zeit mit dir war wie ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Ich möchte nicht, dass er wieder aufhört.”
Jetzt glaubte Mandy zu träumen. Wahrscheinlich würde sie gleich aufwachen und feststellen, dass sie allein in ihrem Bett lag und kein Rafe McClain ihr das schönste Geständnis machte, das sie sich vorstellen konnte.
“Ich habe sehr viel über mich gelernt, Mandy, und schäme mich heute für das, was ich getan habe. Ich habe meinen Vater immer verachtet und stelle nun fest, dass ich mich ganz ähnlich verhalte. Ich habe zwar kein Alkoholproblem, aber in bestimmten Dingen bin ich wie er.”
“Rafe”, sagte sie mit sanfter Stimme. “Bitte hör auf, dir Vorwürfe zu machen. Du bist so ein wundervoller Mensch. Ich wünschte, du könntest dich mit meinen Augen sehen.”
“Ich habe nur wenige Freunde, Mandy. Aus irgendeinem Grund habe ich immer Angst davor gehabt, andere zu nah an mich herankommen zu lassen. Außer dich und Dan. Und ich will euch nicht verlieren.”
Sie lächelte. “Ich glaube auch nicht, dass du uns wieder loswerden würdest, selbst wenn du es wolltest.”
“Ich habe mich gefragt … Ich weiß, es hört sich vielleicht verrückt an, aber meinst du … hältst du es für möglich, dass du meine Frau werden könntest, wenn mein Vertrag ausgelaufen sein wird und ich wieder zurück in die Staaten kommen kann?”
Mandy war fassungslos. Das war das Letzte, was sie erwartet hätte. Rafe McClain als Bräutigam! Jede Minute würde sie aufwachen. Bestimmt.
Zitternd stand sie auf. Sie wollte in seine Arme fliegen, hatte aber Angst, dass ihre Knie nachgeben würden. Rafe hatte sie gefragt, ob sie ihn heiraten wollte! “Oh, Rafe.” Mehr Worte brachte sie nicht über die Lippen, bevor sie erschöpft und glücklich in seine Arme sank.
Allmählich erschien ein strahlendes Lächeln auf Rafes Gesicht. Er umschlang seine Mandy ganz fest und küsste sie lange und zärtlich.
Irgendwann hob er den Kopf und sah ihr fest in die Augen. “Heißt das, du willst mich heiraten?”
Sie lachte. “Jetzt gibt es kein Zurück mehr, Rafe McClain.”
“Ich komme wieder, so schnell ich kann.”
“Ich werde auf dich warten.” Dann nahm sie ihn an die Hand und führte ihn in ihr Schlafzimmer. Auf dem Weg dorthin löschte sie alle Lichter. “Ich werde den Wecker stellen. Obgleich ich so eine Ahnung habe, als würden wir sowieso nicht viel Schlaf bekommen.”
Er zog sie an sich. “Oh Mandy, ich kann mein Glück immer noch nicht fassen. Bist du auch ganz sicher, dass du mich willst?”
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zärtlich. “Ich liebe dich und ich möchte, dass du nie wieder einsam bist.”
Rafe fuhr auf die Einfahrt der C-Bar-C-Ranch zu. In den vergangenen zwei Jahren, die er jetzt schon wieder hier lebte, hatte sich viel verändert.
Heute war ein anstrengender Tag gewesen. Er hatte Dan bei der Gerichtsverhandlung, in der Dan als Zeuge auftreten musste, Beistand geleistet. Vor neun Monaten war James Williams verhaftet und angeklagt worden, aus seiner eigenen Firma wichtige Computer-Teile entwendet und außer Landes geschmuggelt zu haben. Jetzt schien der Prozess in seine Endphase zu gehen.
Dan war von James’ Entlarvung entsetzt gewesen. Er hatte James, mit dem er zusammen studiert hatte und der sein Geschäftspartner gewesen war, immer für einen sehr guten Freund gehalten. Zu erfahren, dass er ihn nicht nur bestohlen, sondern auch dafür gesorgt hatte, dass der Verdacht auf
Weitere Kostenlose Bücher