Immer wieder Lust auf dich
ein bisschen Charme und Geduld …” Weiter kam er nicht, denn da war er schon über und über mit Brei bespritzt. “Das war jetzt aber nicht die feine Art, Angie”, drohte er seiner jauchzenden Tochter, während Mandy und Maria lauthals lachten. “Du willst doch deinen Dad nicht vor allen blamieren, oder?”
Angie strahlte ihn mit einem zahnlosen Lächeln an und patschte vergnügt auf die Tischplatte ihres Kinderstuhls.
Er nickte. “Na schön. Vielleicht sollten wir mal etwas anderes probieren, was meinst du?”
“Bemühe dich nicht”, mischte sich Mandy ein. “Sie ist schon den ganzen Tag so. Ich werde sie jetzt mitnehmen, stillen und ins Bett bringen.” Sie wischte ihm das Gesicht ab und gab ihm einen sanften Kuss. “Du hast dein Bestes gegeben.”
“Mama, was hast du gekocht? Es duftet so gut”, wandte sich Rafe an Maria.
“Ich hab das Rezept in der Zeitung gefunden und wollte es mal ausprobieren.”
“Ich habe ihr gesagt, dass sie nichts machen soll, aber du kennst ja deine Mutter”, sagte Mandy. “Sie kann einfach nicht still sitzen.” Sie nahm die Kleine auf den Arm und ging hinaus.
“Wenn du mit der Großküche fertig bist, hoffe ich, dass du mich um Hilfe bittest. Ich würde gern für die Kinder kochen.”
Rafe sah sie überrascht an. “Ist das dein Ernst, Mama? Du überlegst wirklich, hierherzuziehen?”
Maria nickte. “Ich hab gesehen, dass neben dem Küchengebäude ein hübscher Anbau entsteht. Das wäre die ideale Wohnung für mich. Deine Schwestern kann ich doch trotzdem besuchen. Aber sie brauchen mich nicht mehr. In Eden langweile ich mich inzwischen. Es würde mich glücklich machen, wenn ich euch hier helfen könnte.”
Rafe umarmte sie. “O Mama, ich hätte dich gerne hier. Ich wusste nur nicht, dass du mit diesem Gedanken spielst.”
“Na ja, Mandy kann doch Hilfe gut gebrauchen. Und ich möchte sehen, wie Angie groß wird. Ich habe so wenig von dir gehabt. Das möchte ich jetzt nachholen.”
Rafe war so gerührt, dass er nichts sagen konnte. Er nickte nur und ging hinaus. Als er in Angies Zimmer kam, saß Mandy mit der Kleinen im Schaukelstuhl und stillte sie.
“Wie erging es Dan heute?”, fragte ihn Mandy, als er sich neben sie setzte.
“Er war sehr gut, antwortete sehr klar und ließ sich auch im Kreuzverhör durch den Staatsanwalt nicht aus der Ruhe bringen. Die Verteidiger von Williams versuchen immer noch, ihm alles in die Schuhe zu schieben. Ich bin froh, dass wir genug Beweise sammeln konnten, die ihn entlasten. Ich glaube aber auch, dass Dan nur so endlich einsieht, dass James kein Freund ist.”
“Glaubst du, dass die Geschworenen James für schuldig erklären werden?”
“Ich kann es mir nicht anders vorstellen. Dans Aussage bestätigt den Verdacht gegen Williams. Deshalb versuchen die Verteidiger ja auch, das Ganze in die Länge zu ziehen. Sie schaden damit aber eher sich selbst.”
“Dan arbeitet zu viel, wenn er beide Jobs macht. Er wird bald Hilfe brauchen.”
“Ich weiß. Er hat schon eine Agentur beauftragt, die nach einem guten Mann sucht, der James’ Stelle einnehmen könnte.”
Beide schwiegen, während sie Angie beim Trinken zusahen. Die Kleine war eine Weile später in Mandys Armen eingeschlafen, und Mandy legte sie ins Bett. Leise gingen sie aus dem Zimmer und schlossen die Tür hinter sich. Mandy wandte sich an Rafe. “Bitte mach dir keine Vorwürfe wegen Dan. Du hast wahrscheinlich bewirkt, dass sie ihn nicht verhaftet haben. Das weiß er auch.”
“Ich leide richtig mit ihm. Es ist schrecklich, so betrogen worden zu sein.”
“Dan ist stark. Er wird darüber hinwegkommen.”
Sie gab ihm einen Kuss. Rafe schloss sie in seine Arme und erwiderte den Kuss. Mandy wusste, wie sie ihn von seinen betrübten Gedanken ablenken konnte. Es erregte Rafe immer noch wie am ersten Tag, wenn Mandy ihn berührte. Er drängte sie in Richtung Schlafzimmer.
Sie befreite sich lachend aus seinem festen Griff. “Rafe! Das Essen ist gleich fertig. Außerdem ist es nicht besonders nett, wenn wir deine Mutter so lange allein lassen.”
Er seufzte. “Du hast recht. Ich dachte immer, dass sich meine Lust legen würde, wenn ich länger mit dir verheiratet wäre. Aber das ist bisher noch nicht der Fall.”
“Darüber beklage ich mich ja auch nicht”, erwiderte sie mit einem verführerischen Lächeln. Sie nahm seine Hand. “Übrigens hat deine Mutter sich angeboten, heute Abend auf Angie aufzupassen, wenn wir ausgehen wollen.”
“Hm.
Weitere Kostenlose Bücher