Immer wieder samstags
Offenbar kannte sie uns noch nicht gut genug, um zu wissen, dass wir darauf einen Scheiß gaben, zumindest wenn es um den Truthahn ging.
Wir Wranglerbrüder waren ja so witzig und lachten uns in purer Vorfreude schon den Arsch ab, als morgens der verdammte Wecker klingelte und wir, statt grummelnd und miesepetrig, mit einem fetten Grinsen in der Visage am Frühstückstisch saßen. Fuck, obwohl wir normalerweise chronisch lange schliefen, ließen wir es uns nicht nehmen, sogar eine halbe Stunde eher aufzustehen, um rechtzeitig die Kabinentüren der Schule vollzukleistern.
Ich seufzte und blickte aus dem Fenster, während ich rücklings in meinem überdimensionalen und überteuren Kingsize Bett lag. Draußen tobte ein Sturm. Die hohe Weide vor dem Haus klopfte mit ihren langen Ästen nervenaufreibend laut gegen die Scheibe. Das war nichts Neues für diese Jahreszeit, in der sich die täglich angestaute Hitze meist durch ein abendliches Gewitter entlud. Ich mochte den Sommer, aber nicht mehr lange und der Herbst würde Einzug halten. Dann konnte man die Schlunzen nicht mehr draußen knallen, was bedeutete, es müsste entweder mein Auto herhalten – was ich zugebenermaßen nur ungern dafür nutzte, schließlich liebte ich es – oder das Zuhause einer der Schlampen. Ich weigerte mich standrechtlich, sie mit in mein Heiligtum zu nehmen, denn allein bei dem Gedanken, eine dieser Hohlbirnen könnte meinen persönlichen Kram antatschen, sah ich rot.
Wenn ich an den verhängnisvollen Dienstag zurückdachte, fühlte ich mich, als würde jemand auf meiner Brust sitzen und sie mit Gewalt zusammendrücken.
Auf jeden Fall hatten sich die Ereignisse verselbstständigt und es war mir noch immer ein Rätsel, wie das passieren konnte. Seufzend warf ich mich schwungvoll auf die andere Seite, faltete die Hände unter dem Gesicht und betrachtete mein Lieblingsbild.
Noch in der Klasse hatte ich mich wie ein gebackenes Schnitzel gefreut, schon allein weil ich mir mit dieser Aktion selber etwas beweisen wollte: Der Truthahn hatte keinerlei Wirkung auf mich. Jetzt nicht, im nächsten Leben nicht, nie-fucking-mals!
Dieser Hammerorgasmus, den ich ihr beschert hatte, geschah aus reinem Eigennutz, schließlich wollte ich sie kommen sehen, einfach weil sie im Vorfeld so extrem auf meine Berührungen reagiert hatte.
Sie war mir selbstverständlich egal. Ihre Gefühle erst recht.
Daher machte es mir natürlich überhaupt nichts aus, ihren nackten Körper der gesamten Schule zu präsentieren.
Bereits vor der ersten Pause hatten alle Wichsvorlage angekreuzt, wobei ich das Brodeln in meinem Bauch ignorierte, wenn ich mir vorstellte, dass vielleicht irgendein Horst sich wirklich bei ihrem Anblick einen runterholte. So, wie ich es getan hatte …
Auch wenn sie nicht die Dünnste war, so wirkte sie doch auf keinen Fall unattraktiv oder gar abstoßend. Dieser Schock war in mir noch genauso präsent wie in der Turnhalle, als ich sie ausgezogen hatte.
Die schlabbrige Kleidung, die sie immer trug, machte sie optisch locker fünf Kilo schwerer und ließ sie breiter wirken, als sie tatsächlich war. Somit wurde sie natürlich als fett abgestempelt. Doch halbnackt sah sie aus wie ein pralles, natürliches Playboybunny! Ich war gelinde gesagt … absolut erschüttert! So hätte ich sie mir nie vorgestellt. Genaugenommen hatte ich es nicht einmal versucht, warum auch, sie ging mir ja am Arsch vorbei!
Ich sah nur das, was ich sehen wollte und den ersten Eindruck vermittelte. Doch als sie in Unterwäsche vor mir stand, blieb kein Platz mehr für Vorurteile.
Sie besaß mit Sicherheit die größten Titten der ganzen Schule, und allein wenn ich an ihren Arsch dachte, wurde ich mit hundertprozentiger Sicherheit wieder hart.
Die einzige Genugtuung, die ich mir zugestand, war ein Foto zu wählen, worauf nicht ihre appetitliche Rückseite zu sehen war. Es musste ja nicht jeder in den Genuss dieses Anblicks kommen.
Die aufkommenden Weicheigedanken verdrängte ich sofort. Das klappte generell auch verdammt gut, wollte ich an der Scheiße nicht zerbrechen, die mir mein Dasein schon reichlich beschert hatte. Purer Selbstschutz. Kein Schwanz der Welt ist so hart wie das Leben. Davon konnte ich eine verschissene Oper singen.
Nach Unterrichtsschluss rauchten wir wie immer noch eine auf dem Schulgelände, obwohl das streng verboten war – als wenn das jemanden interessiert hätte.
Voller Genuss zog ich gerade an meiner Kippe und ließ mich von Phil mit einem
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