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Immer wieder samstags

Immer wieder samstags

Titel: Immer wieder samstags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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Vivian ein Machtwort gesprochen, möglicherweise lag es aber auch daran, dass ich ihnen aus dem Weg ging, gerade was Tristan betraf. Ich wollte ihm meine Enttäuschung nicht zeigen, genauso wenig, wie ich noch mehr meiner Gefühle offenbaren wollte. Dafür musste ich mich von ihm fernhalten, denn in seiner Gegenwart hatte ich weder Kontrolle über meinen Körper noch über meine Worte. Alles war in einen rosaroten Nebel getaucht, verwirrte meinen Geist und ließ mich Dinge sagen, die alles nur schlimmer machten, weil sie ihn reizten und provozierten. Wenn er nicht in der Nähe war, konnte ich wieder klar denken und realisierte, wie dumm ich mich aufführte und was für ein Arschloch er doch gelegentlich abgab.
    Die Macht, die er über mich besaß, machte mir ehrlich Angst, denn bei ihm wurde ich zu jemand anderem. Also mied ich ihn, was ihm offenbar nichts ausmachte. Und … das tat verdammt weh.
    Am Freitag nach der Schule trafen sich unsere Blicke, als er gerade in sein Auto stieg. Er sah über alle Maßen frustriert aus und zeigte mir tatsächlich den Mittelfinger. Allein bei dieser kleinen Geste schossen mir die Tränen in die Augen, aber nicht nur vor Kummer, sondern auch vor Wut, und ich verlor mit einem Schlag fast meine – sei sie auch noch so minimal – Hoffnung, ihn jemals für mich zu gewinnen. Die Vorstellung ihn nie wieder zu küssen oder nie wieder mit ihm zu schlafen, war unerträglich. Einen weiteren Stich in meiner Herzgegend verursachte die Tatsache, dass er die gackernde Eva und kichernde Valerie mitnahm.
    Doch bereits am Abend war alles wieder anders. Dieser ganze Aufwand musste doch für irgendetwas gut gewesen sein. Und so dachte ich an Vivians Worte und gestattete mir, mich an den letzten bestehenden Funken Hoffnung zu klammern, dass ich ihm wenigstens noch ein einziges Mal so nah sein durfte wie letzten Samstag.
    Ich vermisste ihn einfach so sehr, seinen Duft, das Funkeln seiner einzigartigen Augen, die manchmal grün, manchmal braun erschienen, je nachdem in welcher Stimmung er sich befand, die berauschende Art, wie er mich küsste. Ich vermisste sein ungehaltenes, tiefes Stöhnen, seine ungewohnt raue Stimme und die dreckigen Worte, die mir immer bis ins Mark gingen. Und vor allen Dingen vermisste ich es, mich lebendig und begehrt zu fühlen. Denn genau das empfand ich, zumindest kurzzeitig.
    Doch davon war nun nichts mehr übrig.
    Also betete ich für den kommenden Samstag, betete dafür, wieder in den Genuss seiner Verführung zu kommen und ihn gleichzeitig selber verführen zu können, auch wenn ich keinen blassen Schimmer hatte, wie ich das machen sollte…

Tristan ´fucking jealous´ Wrangler
    F uck, war ich gelangweilt. Ich hatte echt keinen Bock auf den Scheiß. Nur weil mein Vater über das Wochenende auf irgendeiner Entwicklungshilfe-Fortbildung war, nahmen meine Brüder und ihre Schlampen das zum Anlass, diesen Dreck zu veranstalten, ohne dass ich was dagegen tun konnte. Also ließ ich mich volllaufen und ignorierte die grenzdebilen Idioten um mich herum. Wenn mir doch jemand zu nahe kam, während ich auf unserem Leder-Dreisitzer saß, vertrieb ich ihn mit düsteren Blicken – sogar die Hobelschlunzen. Denn alles hatte sich verändert.
    Der Dreier mit Eva und Valerie diese Woche war weder berauschend noch überwältigend oder gar wirklich befriedigend gewesen. Er taugte lediglich, um den Druck einigermaßen abzubauen.
    Klasse! Jetzt freute ich mich schon, wenn ich abspritzte! Armselig!
    Gerade lief dieser Hip-Hop-Scheiß – wie eigentlich schon den ganzen Abend –, was Phil und sein Weib zu verantworten hatten, als der Alkohol sich bei den ersten tanzwütigen Opfern bemerkbar machte. Die Schlampen wurden noch schlampiger – wenn das überhaupt möglich war – und versuchten arschwackelnd meinen Ficker zu reizen. Der reagierte aber nicht die Bohne. Man konnte sogar meinen, er verschränkte seine kleinen Ärmchen, war genauso gelangweilt wie ich und zog spöttisch eine Augenbraue hoch.
Natürlich wusste ich, dass er nur auf einen Arsch scharf war, aber ich weigerte mich, auch nur ein bisschen an diesen zu denken. Keine Chance. Denn einmal damit angefangen wurde ich steinhart und durfte wieder meinen Schritt verstecken.
    Wie tief war ich nur gesunken?
    Als ich mich irgendwann wie eine kleine Memme in meinem Zimmer verbarrikadieren wollte, ging die Eingangstür auf. Dieser Anblick war mein Untergang, wie mein Schwanz eindrucksvoll bewies, als er sich ihr freudestrahlend

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