Immortal 3 - Schwarze Glut
unmittelbar vor dem Flammenschutz stehen. Kalen rief seinen Speer zu sich und rammte ihn ins Feuer, doch nicht einmal die Kristallspitze konnte es durchdringen. Culsu nickte in Richtung des Flammenspalts. »Geh!«, befahl sie Leanna. Diese wurde totenblass. »Nein! Ich habe dich mit meinem Blut gerufen! Du musst deinen Teil des Abkommens erfüllen. Ich will unsterblich sein …«
»Und das wirst du auch, meine Süße – in der Hölle!«
Culsu hob eine Hand, worauf sich dunkler Rauch über Leanna legte. Grüne Funken stoben in alle Richtungen, als ihr Blendzauber erstarb. Ihre jugendliche Gestalt alterte um 421
zwanzig und mehr Jahre, Falten erschienen auf ihrem Gesicht, ihre Brüste erschlafften und ihre Hüften wurden runder. Leanna blickte an sich herab und schrie auf. » Nein! «
»Geh!«, sagte Culsu. »Stell meine Geduld nicht auf die Probe!«
Leanna versuchte, sich zu widersetzen, konnte es aber nicht. Ihre Füße trugen sie erbarmungslos auf das Portal zu. An der Schwelle drehte sie sich um und stöhnte. »Mac … bitte … hilf mir!«
Macs Gesicht blieb hart, wenngleich seine grünen Augen verrieten, wie sehr er mit seinen Gefühlen rang. Schwarzer Rauch und Feuer waberten um Leannas Beine, und ihr Schluchzen wurde fl ehentlich, als Culsu sie packte und auf das Portal zustieß.
»Mac!«, heulte sie. » Bràthair! Lass nicht zu, dass sie mich mitnimmt! Ma’s e do thoil e … «
Mac stand regungslos da und starrte auf das Portal, den ganzen Körper sichtlich angespannt. Culsu blickte selbstzufrieden zu Kalen.
»Nun, Unsterblicher«, sagte sie sanft, »werde ich dir wegnehmen, was dir am teuersten ist.« Sie blickte zu einem Punkt hinter Christine.
Diese bemerkte eine Bewegung im Augenwinkel, und ehe sie begriff, was los war, erschien Dougals geifernde Visage vor ihr. Der Halb-Oger stürzte sich auf ihren Schutzschild, die bleiverhüllten Arme vorgestreckt. Und im selben Moment, in dem er auf ihre Barriere traf, schoss Culsu mit Dämonenfeuer auf sie.
Das war zu viel. Christine strengte sich an, den Doppelangriff abzuwehren, doch das Brennen des giftigen Metalls, kombiniert mit dem Dämonenfeuer, trieb einen Riss in ihren 422
Schutzzauber. Dougal fi el auf sie und legte sogleich seine dicken Finger um ihren Hals. Seine Bleiarmbänder versengten ihr die Schultern, während sein wuchtiger Rumpf sie auf die Erde niederdrückte.
»Bring sie um!«, rief Culsu. »Jetzt!«
»Mit Vergnügen!«, grunzte Dougal.
Seine Finger schlossen sich um ihren Hals, und ihr wurde schwarz vor Augen. Aus weiter Ferne hörte sie Kalens Zornesschrei. Dann explodierte weißes Feuer hinter Dougal. Das Halbblut erstarrte, und sein Kopf fi el zurück, als weiße Blitze um ihn herumzuckten. Mit einem gurgelnden Aufschrei sank er auf Christine nieder. Bevor sie reagieren konnte, schob jemand den Oger von ihr herunter.
Mac war es, der den Toten fl uchend zur Seite hievte. Christine holte tief Luft und blickte entsetzt von Dougals verkohlter Leiche zu Kalen. Derweil hallte Culsus irres Gelächter durch die Luft.
Öliger Qualm stieg aus dem Dämonenportal und waberte um Tains Beine. Auf Culsus Nicken hin verschwand der Unsterbliche im Nichts. Dann verformte sich die menschliche Gestalt der Dämonin, zerfl oss und wurde zu etwas Dunklem, Scheußlichem, ehe es ebenfalls durch die Öffnung glitt. Culsus Lachen tat Christine buchstäblich in den Ohren weh.
»Hast du wirklich gedacht, du kannst mich besiegen, Kalen? Das, mein alter Freund, war dein Untergang!«
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Kapitel 29
Bist du verletzt?«
Kalen ging zu Christine. Ihre Sicherheit war alles, woran er denken konnte, und er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er hatte sich dem Willen seiner Göttinnenmutter widersetzt, und Uni kannte in diesen Dingen keine Gnade. Es würde nicht lange dauern, bis sie ihn zu seiner ewigen Strafe verdammte.
»Bist du verletzt?«, wiederholte er, als er bei Christine war. Sie schien unter Schock zu stehen, also tastete er sie von oben bis unten ab, um sich zu vergewissern, dass es ihr gutging. Ihr Blick fi el wieder auf den toten Dougal, dann sah sie Kalen an. Tränen schimmerten in ihren wunderschönen blauen Augen.
»Du … hast ihn getötet.«
»Um ihn ist es nicht schade«, murmelte er.
»Nein … du hättest ihn nicht töten dürfen! Du hättest …«
»Zulassen sollen, dass er dich umbringt?«, fragte Kalen barsch. »Lieber verrotte ich in der Hölle!«
Hinter den Tränen blitzte Wut in Christines Augen auf.
»Wenn du so
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