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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Christine zwischen zwei Bissen von einer Birne. »Ich fange langsam an, zu glauben, dass es dir gefällt, Ausgestoßene zu sammeln.«
    Kalen wollte nicht über die Heinzelmännchen reden.
    »Nicht besonders. Ich brauchte Personal, und sie waren verfügbar.« Er strich leicht mit dem Finger über ihren nackten Arm. Dann ließ er seine Hand zu ihrer Brust schweifen.
    »Hör auf!«, fl üsterte sie, während ihre Lider fl atterten.
    »Warum? Du magst es, wenn ich dich berühre.«
    »Und genau das ist der Grund.« Sie war sehr rot, und ihre Magie wärmte seine Finger, aber sie wirkte besorgt. Zweifellos dachte sie an Tain und Kehksut. Bei diesem Gedanken überkam ihn ein Gefühl von vollkommener Hilfl osigkeit, gepaart mit einer tiefen Scham. Sie wollte, dass er ihr Held war. Und wie sehr wünschte er, es stünde ihm frei, diese Rolle zu übernehmen!
    Er wich zurück und unterbrach den Kontakt zwischen ihnen. »Ich hoffe, das Essen war nach deinem Geschmack.«
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    »Es war wundervoll. Ich entsinne mich nicht, jemals so gut gegessen zu haben.«
    »Dann isst du gewöhnlich nicht gut?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht so. Das kann ich mir gar nicht leisten.«
    »Du sagtest, dass du malst. Verdienst du dir deinen Lebensunterhalt als Künstlerin?«
    »Kaum. Ich gehöre zur Riege der Hungerkünstler und verdiene mir meine Brötchen als Straßenkünstlerin.«
    »Du hast in Rom gelebt.«
    »Ja, fast ein Jahr lang.«
    »Und vorher?«
    »Ach, überall und nirgends. Ich reise herum, seit …« Sie verstummte abrupt und nahm ihr Weinglas auf. »Na ja, seit zwei Jahren.«
    »Was ist vor zwei Jahren passiert?« Es musste etwas Schlimmes gewesen sein, dessen war er sich sicher. Sie trank ihr Glas aus und stellte es zitternd wieder auf den Tisch. »Ich, nun ja, ich hatte eine unerquickliche Begegnung mit einem Dämon. Sie kostete mich fast das Leben.«
    »Was ist geschehen?«
    Einen Moment lang dachte er, sie würde es ihm nicht erzählen wollen. »Bitte!«, drängelte er, worauf sie ihm einen verwunderten Blick zuwarf, als hätte sie nicht geglaubt, dass dieses Wort in seinem Wortschatz vorkam. »Ich möchte alles über dich wissen.«
    Sie seufzte. »Ich lebte mit einem Mann zusammen – Shaun. Im südlichen Boston. Als ich ihn kennenlernte, war ich noch auf der Kunsthochschule. Er war ein mächtiger Zauberer und ein wunderbarer Musiker. Gleich nachdem wir zusammenkamen, ging es mit seiner Musikerkarriere richtig los. In der 216
    Stadt hatte er bald eine riesige Fangemeinde.« Ein bitteres Lächeln huschte über ihre Züge. »Er sagte immer, sein Erfolg sei nur mir zu verdanken, dass ich sein Glückszauber sei.«
    Kalen merkte auf. Wahrscheinlich hatte der Mann recht gehabt, aber das schien ihr nicht klar zu sein. Christine wusste gar nicht, dass sie eine Muse war.
    »Na ja, Shauns Musik war jedenfalls toll, aber er verdiente nicht viel mit seinen Auftritten in der Clubszene. Er wollte einen echten Durchbruch, ein internationales Label, das seine CD aufnahm. Ich glaubte fest, dass es irgendwann passieren würde, aber Shaun war ungeduldig. Er wollte nicht Jahre warten, bis er berühmt wurde. Also fi ng er an, mit Todesmagie zu experimentieren. Davon sagte er mir natürlich nichts. Er wusste ja, dass ich entsetzt gewesen wäre.« Sie umfasste den Stiel ihres Weinglases so fest, dass Kalen schon befürchtete, sie könnte ihn zerbrechen. »Ich hätte ahnen müssen, was er tat. Alles deutete darauf hin. Wie aus dem Nichts ergatterte er einen gigantischen Plattenvertrag. Einer seiner Songs wurde zur Nummer zwei in den Charts, und das Geld strömte nur so herein. Wäre ich nicht so blind und blöd gewesen, hätte ich begriffen, was das bedeutete.«
    Kalen nahm ihr das Glas aus der Hand. »Du hast ihn geliebt und an ihn geglaubt.«
    »Ja, und was hat es mir genützt? Das Leben erschien mir wunderbar. Shaun fi ng an, von einem Baby zu reden. Ich legte einen Kreis, um einen Fruchtbarkeitszauber zu sprechen, als es geschah. Er fügte eine Todesrune zu dem Zauber hinzu und beschwor einen Dämon herauf. Dieser wartete schon, weil Shaun längst seine Hure war. Er verkaufte seit über einem Jahr seinen Körper für den Erfolg, und der Dämon wurde unruhig. Er hatte Shaun gesagt, er würde ihm nicht mehr helfen, wenn 217
    Shaun mich nicht mit in den Tausch brächte.« Eine Träne stahl sich aus ihrem Auge. »Ich kann Magie nur fühlen, wenn ich sie berühre. Ich begriff gar nicht, dass es in Wahrheit der Dämon in Shauns Gestalt war, bis ich ihn

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