Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit
mehr Hindernisse zu überwinden als jeder andere Mann, den ich je kannte. Ich dachte, dieses Wissen würde dich zerbrechen.«
Vielleicht hätte es das auch – bevor er Regin kannte. Declans Brauen zogen sich zusammen. Ihre Art … Er hielt inne. Nein, meine Art hat immer nur eine Gefährtin.
Sein ganzes Leben lang hatte er sich gefragt, wonach er sich sehnte, worüber er jede einzelne Minute des Tages nachgrübelte, was ihn krank machte, weil er es nicht finden und ohne es nicht leben konnte. Er hätte fast den Verstand verloren. Declan ballte die Hand, mit der er vor wenigen Stunden seine Duschzelle attackiert hatte, zur Faust.
Jetzt konnte er endlich aufhören, sich den Kopf zu zermartern. Regin war … die Seine. Es war an ihm, sie zu besitzen, sie zu beschützen. Er warf Webb einen drohenden Blick zu. Der Mann vor ihm hatte Declans Frau wehgetan. Er hatte sie ihm weggenommen, möglicherweise für immer. »Ihnen ist doch sicherlich schon der Verdacht gekommen, dass die Walküre für mich bestimmt ist. Und trotzdem haben Sie ihr das angetan?«
»Jetzt warte mal eine Sekunde! Du warst es doch, der mir erzählt hat, er habe seine Besessenheit überwunden. Ich glaube, du nanntest sie Detrus-Hure. Sollte ich vielleicht deine Gedanken lesen?«
»Unsinn! Warum haben Sie es dann vor mir geheim gehalten? Warum haben Sie mich von der Insel weggeschickt? Ihr habt mich doch erst in einigen Tagen zurückerwartet!«
»Die Walküren stellen eine reale Bedrohung dar. Dieses Subjekt ist der Schlüssel bei der Entwicklung einer effektiven Waffe gegen sie. Wir haben ein Gerät konstruiert, das die Energieversorgung einer Walküre unterbricht. Es ist Potenzial vorhanden, aber wir müssen es noch einmal an ihr testen.«
»Dieses Subjekt?« Declan trat einen Schritt auf Web zu, seine Hand schoss vor und legte sich um dessen Kehle. »Dieses Subjekt ist meine Frau !« Regin hat nach mir gerufen …
Webbs Augen wurden groß vor Angst. Er versuchte, etwas zu sagen, aber Declan drückte nur umso fester zu.
Ich habe diesen Mann wie einen Vater geliebt?
Mit einem Mal kam es zu einer Überlastung des Stromnetzes, die Lampen flackerten. In meiner verdammten Einrichtung gibt es so was nicht.
Webbs Funkgerät meldete sich. »Commander, unsere Sicherheitsnetze fangen eine merkwürdige Interferenz auf. Wir dachten zuerst, es handele sich wieder um die Blitze der Walküre, aber diesmal ist es etwas anderes …«
Die Blitze der Walküre. Die Blitze, die Regin bei jeder einzelnen Verstümmelung ausgelöst hatte. Und ich habe alles verschlafen, lag berauscht in meinem Zimmer, während Dixon an ihr rumschnitt. Auf den Befehl dieses Mannes hin. Bestrafe ihn. Er drückte fester zu.
Wieder plärrte das Funkgerät. »Commander Webb? Irgendetwas kommt auf uns zu.«
Declan verspürte einen unheilvollen Druck, als würde sich die Luft mit Blei aufladen. Aber er konzentrierte sich einzig und allein darauf, diesen Mann umzubringen.
»Sie gehört mir. Sie lassen die Finger von dem, was mir gehört. Sie werden sie nicht von hier wegbringen. Ich werde sie mit meinem Leben beschützen.«
Regin hatte Declan nicht von seinen Zielen abgebracht. Sie ist mein Ziel.
»Commander, wir brauchen eine Autorisation von Ihnen oder Magister Chase, um Code Red auszurufen …«
» RIIIINNNNNNGGGGGG! «, kreischte irgendein Wesen. So einen Laut hatte er noch nie zuvor gehört.
Lothaires Worte über den goldenen Ring tauchten blitzartig wieder in Declans Kopf auf: »Sie kommt. Sie wird ihn zurückhaben wollen.« Er hatte ein unvorstellbar bösartiges Wesen beschrieben, das über sie herfallen würde …
Diese neue Bedrohung lenkte Declan von seiner Wut ab. Möglicherweise wird Webb dieses Büro doch lebendig verlassen.
Mit dem letzten Rest Selbstbeherrschung lockerte Declan seinen Griff. Der Mann taumelte zurück, holte keuchend Luft und rieb sich den Hals.
Declan gab den Befehl für Code Red. Dann sagte er zu Webb: »Gehen Sie mir aus den Augen. Nehmen Sie den Helikopter und verschwinden Sie von hier. Sofort. Ehe ich beende, was ich angefangen habe.«
Gerade als der Alarm losheulte, flackerten die Lichter erneut, um dann endgültig zu verlöschen. Kein Notbeleuchtungssystem setzte ein, keine Sicherheitsbeleuchtung. Der Alarm verstummte komplett.
Dunkelheit. Nur das Unwetter, das draußen tobte, war zu hören.
Unmöglich. Irgendeine Macht hatte all seine Systeme außer Kraft gesetzt.
Webb, der sich nach wie vor den Hals rieb, eilte zum nächsten Notausgang.
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