Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit
ich ihn trage?«
Sie runzelte die Stirn. »Mir ist das vollkommen egal.
Er strich ihr eine Flechte aus dem Gesicht. »Dann möchte ich lieber, dass er dich warm hält.«
Als sie wieder auf die Gruppe stießen, wurden sämtliche Blicke magisch von seiner nackten, vernarbten Brust angezogen.
Brandr wirkte besorgt, aber mitfühlend. Thad starrte Chase mit offenem Mund an, während Natalya zusammenzuckte. Lothaire machte sich nicht mal die Mühe, seine spöttische Miene zu verbergen.
Chase nahm mit erhobenem Kinn die Schultern zurück, was ihrem Herz einen Stich versetzte. Ihr wunderschöner Aidan hatte nie etwas einstecken müssen, hatte nie in seinem Leben Scham verspürt.
Aber vielleicht hatte Chase diese prüfenden Blicke – und noch viel mehr – verdient von den Leuten, denen er wehgetan hatte. Lass ihn allein. Das muss er allein durchstehen.
Aber ihre Hand entschied sich dafür, nach Chases Hand zu greifen, und ihre dummen Finger wollten sich unbedingt mit seinen verschränken.
Als er seinen Griff verstärkte, warf er ihr einen Blick zu, den sie noch nie bei ihm gesehen hatte.
Voller Zärtlichkeit.
Brandr brach schließlich das Schweigen. »Also los, machen wir uns auf den Weg. Wir haben heute noch eine ziemliche Strecke vor uns.«
Während die anderen sich in Bewegung setzten, versuchte sie, die Situation herunterzuspielen, denn Chase umklammerte ihre Hand, als wäre sie sein Rettungsanker.
»Hatte der große böse Klingenmann da etwa ein komisches Gefühl in seiner Brust?«
Sein Blick bohrte sich in ihren, und er stieß mit rauer Stimme ein einziges Wort hervor: » Aye. «
48
Wie ein einziger Tag alles verändern kann , dachte Chase, während die sechsköpfige Gruppe einen Bergpfad erklomm. In dieser kurzen Zeit war er durch das tiefste Tief gegangen und bis zu den höchsten Höhen aufgestiegen.
Sicher, sie waren immer noch auf der Flucht, sie mussten nach wie vor um ihr Leben kämpfen und um sie herum tobte ein Unwetter, aber er fühlte sich einen ganzen Zentner leichter. In den letzten Stunden hatte er Regin unermüdlich durch stürmische Winde und beißenden Regen geführt und sie nach Möglichkeit vor beidem beschirmt. Und jedes Mal, wenn er über die Schulter zurückgeblickt hatte, um nach ihr zu sehen, hatte in ihren Augen eindeutig Interesse aufgeblitzt.
Mit stolzgeschwellter Brust wurde ihm klar, dass er vielleicht doch die Chance auf mehr haben könnte.
Als die Gruppe vor einem besonders steilen Anstieg eine Pause einlegte, führte er sie ein Stück von den anderen weg. Sobald sie außer Sichtweite waren, beugte er sich hinab, um ihren feuchten Nacken zu küssen. Sie ließ es zu.
»Das wollte ich schon tun, seit wir diesen Bach verlassen haben.« Er schmiegte seine Wange an ihr Ohr. »Hast du schon über mein Angebot nachgedacht?«
Sie wich ein Stück zurück. »Angebot? Es klang eher wie ein Befehl. Also, in dieser Fantasiewelt, in der wir ein Paar und alle meine Verbündeten bei bester Gesundheit und in Sicherheit sind – und in der es auch keinen Fluch gibt, der dich umbringen wird –, was stellen wir da mit unserer Zeit an?«
»Du hast dir doch gewünscht, dass wir auf derselben Seite kämpfen. Wir könnten Partner werden und uns die Prämien teilen. Ich könnte immer noch Neos und Cerunnos jagen und vielleicht ein paar Vampire der Horde erschlagen, oder nicht?«
»Du würdest es zulassen, dass ich mit dir in den Kampf ziehe? Ohne Angst, dass mir etwas passiert?«
»Ich habe dich kämpfen sehen. Ich bedaure jeden, der dir in die Quere kommt. Du bist die kompetenteste und stärkste Frau, der ich je begegnet bin. Außerdem würde ich nie zulassen, dass dir etwas passiert.«
»Soso. Hast du nicht gesagt, dass wir einen Ort finden sollten, an dem wir Wurzeln schlagen können? Ich darf dich darüber informieren, dass ich bereits einen solchen Ort gefunden habe. Lucia und ich haben schon seit Langem geplant, dass wir einmal in benachbarten Häusern am Meer wohnen werden. Wie würde es dir gefallen, eine Walküre zur Nachbarin zu haben?«
»So leicht wirst du mich nicht vergraulen. Ich würde sogar auf dem Dachboden von Val Hall hausen, wenn das bedeutet, du schenkst mir mehr solche Momente wie dort am Bach.« Er beugte sich vor. »Jetzt weiß ich, wozu deine kleinen Klauen fähig sind. Ich trage dein Zeichen auf meinem Arsch«, murmelte er.
»Ist das ein Problem?«
»Ich möchte keinen Tag mehr ohne sie sein«, sagte er ernst. »Außerdem klingt ein Haus am Strand wirklich
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