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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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stets schwer zu bestimmen, da ihre menschlichen Körper erheblich widerstandsfähiger waren als die normaler Menschen. Sie hatte eine rote Jogginghose an, wahrscheinlich weil sie bei ihren Gestaltwandlungen leichter an- und auszuziehen war. Mit ihren Wolfsaugen musterte sie Adrian und wirkte misstrauisch, als sie ihn offensichtlich nicht einschätzen konnte.
    »Hi, Amber«, sagte sie mit einem skeptischen Unterton. »Wer ist der scharfe Typ?«
    »Das ist Adrian. Adrian, meine Freundin Sabina. Er wusste, dass du eine Werwölfin bist.«
    »Tja, das wissen viele.« Sabina holte einen Becher aus dem Schrank, schenkte sich Kaffee ein und setzte sich zu ihnen an den Tisch. »Dein Date?«, fragte sie und sah Adrian von oben bis unten an. »Wenigstens sieht er gut aus.«
    »Adrian ist nicht mein Date«, erwiderte Amber. »Wir haben uns bloß unterhalten.«
    »Worüber?«
    »Über den Tod von Ambers Schwester«, antwortete Adrian und stellte seinen Becher ab. »Amber wollte mir gerade alles erzählen.«
     
    Amber hatte keine Ahnung, wieso sie auf einmal den Drang verspürte, Adrian die ganze Geschichte zu erzählen. Sabina warf ihr einen verwunderten Blick zu, aber für Amber war es das einzig Richtige. Sie hatte alles viel zu lange in sich verschlossen, und je länger sie das Geschehene allein mit sich herumtrug, umso größer wurde der Schmerz.
    Um ihre Eltern konnte sie trauern, allerdings waren sie auch eines natürlichen Todes gestorben, nicht unerwartet und gewaltsam. Damals hatte kein Polizist mitten in der Nacht an ihre Tür gepocht und sie gebeten, mitzukommen und eine Leiche zu identifizieren.
    Sie beschrieb Adrian, wie Detective Simon sie ins Leichenschauhaus brachte und ihr Susan zeigte. Den Geruch dort würde Amber nie vergessen – starke Desinfektionsmittel, die doch nicht stark genug waren, um den Gestank des Todes zu überlagern. Susan hatte auf einer Rolltrage gelegen, die Augen geschlossen, als würde sie friedlich schlafen, aber überall auf ihrem Oberkörper waren Schnitte gewesen, und ihr Gesicht war von Blutergüssen verquollen. Sie musste einen hässlichen Kampf durchgemacht haben.
    Anschließend hatte Detective Simon ihr Fotos vom Tatort gezeigt, zum Glück ohne Susans Leiche darauf, und sie gefragt, was Susan in dem Lagerhaus gewollt haben könnte. Susan war hingegangen, um einen Kreis aufzubauen – mit Kerzen, Kristallen, Kräutern, Salz, Weihrauch und Weihwasser –, aber wofür sie ihn gebraucht und welchen Zauber sie geplant hatte, hatte Amber anhand der Schwarz-Weiß-Bilder nicht erkennen können.
    Detective Simon hatte ein Notizbuch neben Susan gefunden, in dem Skizzen von Kreisen und Anmerkungen für das Ritual waren. Ein paar Tage später, nachdem die Spurensicherung mit dem Notizbuch fertig gewesen war, hatte Detective Simon es Amber gezeigt. Susans Notizen sahen wie die üblichen Aufbauanleitungen für einen Schutzkreis aus, aber zwei Seiten weiter erschien eine Schrift, die Amber nicht hatte entziffern können, die aber nichts Gutes verhieß.
    »Er ließ mich einiges davon abschreiben«, fuhr sie nun fort. »Aber ich konnte nicht herausbekommen, was für eine Sprache das ist. Weder im Internet noch in Büchern fand ich irgendetwas Vergleichbares, und die Leute, die ich fragte, hatten auch noch nie davon gehört.«
    »Zeig sie mir«, sagte Adrian. »Ich bin nämlich so eine Art Linguist.«
    Ohne zu zögern, stand Amber auf, nahm ihre Kiste und ging nach oben in ihr Schlafzimmer, um die Papiere zu holen. Im Zimmer daneben, das Susan und sie als Arbeitsraum benutzt hatten, lagen noch alle möglichen Sachen herum, die sie für die Vorbereitung von Beltane brauchten – Bänder, Girlanden, Kerzen und Kleider, die Susan nie tragen würde. Amber wischte sich die Tränen aus den Augen, als sie an das Fest dachte, das Susan und sie wie jedes Jahr geben wollten.
    Ich darf jetzt nicht heulen! , sagte sie sich. Ich will das Schwein finden, das sie getötet hat, und wenn mir dieser Adrian dabei helfen kann, lasse ich ihn. Wir sorgen dafür, dass ihr Mörder bezahlt, und unser Beltane-Fest wird Susan gewidmet!
    Als Amber mit den Papieren in die Küche zurückkam, war Sabina halb über den Tisch gebeugt und redete leise auf Adrian ein – zu leise, als dass Amber sie verstehen konnte. Adrian lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Finger lässig um seinen Becher gelegt. Seine Beine waren zu lang, um ganz unter den Tisch zu passen.
    Er schien sich hier ganz wie zu Hause zu fühlen, und zugleich wirkte

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