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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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in Paris hatte er es oft getan – sie einfach nur angesehen. Nicht gesprochen. Sie nicht berührt. Dieses stumme Vorspiel hatte sie jedes Mal erregt. Nun erinnerte ihr Körper sich wieder. Ihre Haut wurde heiß, und ihr Herz pochte wild. Die Spitzen ihrer Brüste juckten. Da war ein ziehendes, sehnsüchtiges Gefühl wie ein langsamer Fall aus großer Höhe, das sich in ihrem Bauch festsetzte und nicht verschwinden wollte.
    Ihr blieb keine andere Wahl, als ihn weiter anzusehen. Inzwischen war seine Iris vollständig schwarz und glänzte vor Todesmagie. Das waren nicht die Augen, die sie vor hundert Jahren gekannt hatte. Jene hatten immerzu schelmisch oder amüsiert gefunkelt, vor Verlangen geglüht oder vor Zärtlichkeit und Bewunderung geleuchtet. Oder – und das war das Schlimmste gewesen – sie waren von etwas erfüllt gewesen, das Mitleid ähnelte.
    Es war viel zu leicht gewesen, sich ihm anzuvertrauen. Nachdem Leanna es einmal getan hatte, war sie sich wie ein wildes Tier vorgekommen, das in einem Käfig gefangen war. Mit Lust konnte sie umgehen. Mit Lachen auch. Aber Jacksons Mitgefühl und Verständnis hatten sie in die Flucht getrieben.
    Die Decke rutschte an ihrem Nabel vorbei. Noch ein geflüsterter Sidhe-Zauber verpuffte wirkungslos in der Luft. Vor einhundertzehn Jahren war Jackson der Erbe eines gewaltigen Vermögens und außerdem ein talentierter Künstler gewesen, aber auch ein gewöhnlicher Sterblicher. Er hatte nicht einmal einen Hauch Magie besessen.
    Und jetzt war er stärker als sie, so dass sie in seiner Macht gefangen war. Er strahlte finsterste Emotionen aus. Das hörbare Einatmen, das Beben seiner Nasenflügel, sein strenges Kinn – all das signalisierte seine Wut. Die Wölbung seiner Hose hingegen kündete deutlich von seiner Lust.
    Sie war nicht sicher, welches von beidem sie mehr erregte.
    Der säuerliche Geruch der Todesmagie ging von ihm aus. Eigentlich hätte er sie ekeln sollen, doch stattdessen machte er sie scharf. Dies hier war
Jackson,
der Mann, den sie einst mit beängstigender Intensität geliebt hatte. Sie hatte geglaubt, er wäre alt geworden und schließlich gestorben. Dass er vor ihr stand, war ein Wunder, und ihr war gleich, dass dieses Wunder in Form von Todesmagie und Vampirmacht daherkam. Sie wollte ihn immer noch.
    Die Decke wanderte weiter hinunter, gehalten von ihren zitternden Händen. Der obere Rand lag auf ihren Hüften, dann auf ihren Schenkeln. Ihr Tanga, ein dünner Seidenstreifen, war alles, was sie vor dem verschlingenden Blick Jacksons schützte.
    Hitze loderte in seinen Augen, als die Decke ganz fort war, und Leanna fühlte sein Verlangen wie ein Messer, das ihr in den Bauch gerammt wurde. Sie erbebte. Zwischen ihren Schenkeln wurde sie feucht vor Sehnsucht. In Paris war Jackson ein sanfter Liebhaber gewesen, süß und verspielt. Sie spürte, dass er heute nicht sanft wäre. Er würde sie grob benutzen, hundert Jahre Zorn an ihr austoben. Und dennoch würde sie sich nicht gegen ihn wehren, selbst wenn sie könnte. Sie würde diesem verbitterten, verletzten Mann alles geben, was er von ihr brauchte.
    Würde er nur Sex fordern? Oder wollte er auch ihr Blut trinken? Er könnte ihr ohne weiteres Blut und Leben bis auf den letzten Tropfen aussaugen. Das Einzige allerdings, was er nicht tun könnte, war, sie zu dem zu wandeln, was er war. Die Sidhe-Magie ließe niemals zu, dass einer ihrer Träger zum Vampir wurde.
    Jacksons schwere Schritte umrundeten das Bett. Furcht und Verlangen durchfluteten Leanna, als er sich näherte. Es war pervers, erniedrigend, dieses dunkle Begehren. Und sie verstand es nur zu gut, war es doch ein Sehnen, das der fatalen Begierde ähnelte, die sie in ihren Künstlergeliebten geweckt hatte. Die Sünden ihrer Vergangenheit holten sie mit voller Wucht ein, und nun musste sie dafür bezahlen.
    Jacksons Schatten fiel dunkel auf ihre helle Haut. Er roch nach Zorn und Magie, und Schweißperlen standen auf seiner Oberlippe. Die braune Locke, die ihm in die Stirn gefallen war, sah weicher als das Mondlicht aus. Leanna hätte sie gern berührt.
    Aber sie wagte es nicht.
    Angespannt lag sie da und wartete, was er als Nächstes tat. Unendliche Momente vergingen.
    Er berührte sie nicht.
    Und doch ging er nicht weg.
    Sie benetzte sich die Lippen. »Was willst du von mir, Jackson?«
    Aber er schien sie nicht zu hören. Stattdessen streckte er eine Hand aus, als wollte er sie anfassen. Ihr Bauch verkrampfte sich. Sie fürchtete die Berührung

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