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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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und sehnte sie gleichzeitig herbei.
    Dann sank seine Hand wieder herunter an seine Seite und ballte sich zur Faust.
    »Du siehst noch genauso aus«, sagte er schließlich mehr zu sich selbst als zu ihr. »Wie kann das sein? Sidhe altern langsam, aber nicht so langsam – erst recht nicht, wenn sie zur Hälfte menschlich sind.«
    »Ich habe das letzte Jahr in Annwyn verbracht. Die Magie der Anderwelt gab mir meine Jugend zurück.«
    Verwunderung huschte über seine Züge. »Annwyn? Du sagtest mir damals, du wärst dort nicht willkommen – dass deine Sidhe-Mutter sich weigerte, dich anzuerkennen.«
    Prompt wurde sie rot. Er wusste zu viel. Er wusste, dass ihre Mutter, die Königin von Annwyn, ihre halbmenschliche Tochter verlassen hatte. Er wusste auch, dass Leannas menschlicher Vater ein trunksüchtiger Idiot gewesen war, unfähig, seine fleischlichen Gelüste zu kontrollieren, als die Sidhe-Sexmagie sich bei seiner heranwachsenden Tochter erstmals bemerkbar gemacht hatte. Sie hatte Jackson diese beschämenden Bekenntnisse in einer dunklen Nacht zugeflüstert und es sofort bereut. Angesichts seines Mitleids hatte sie sich schrecklich geschämt.
    Und nun sah er sie wieder viel zu wissend an. Sie wollte wegsehen, doch das erlaubte Jackson ihr nicht. Sein Blick bannte sie mit Leib und Seele, dass sie sich fühlte wie ein Schmetterling, der von einem Naturforscher auf seine Tafel gespießt wurde.
    »Mac, mein Bruder, überredete meine Mutter, mich nach Annwyn zu lassen.« Irgendwie schaffte Leanna es, zu sprechen. »Ich hatte ein Jahr in den Totenreichen verbracht und brauchte Heilung.«
    »Und jetzt bist du wieder jung. Wunderschön und tödlich. Frei, zu betören. Frei, zu töten.«
    »Nein, ich …«
    Er beugte sich über sie, bis sein Gesicht nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war, und legte ihr eine Hand auf den Mund.
    »Ruhe. Lieg still!«
    Sie spürte, dass er einen Kampf mit sich ausfocht. Nach einer Weile atmete er aus, und seine Schultern sackten kaum merklich herunter. Wie es schien, hatte er eine Art Niederlage akzeptiert, aber was genau ihn besiegt hatte, konnte Leanna sich nicht einmal ausmalen. Und immer noch besaß er die alleinige Macht bei dieser Begegnung.
    Seine rechte Hand blieb auf ihrem Mund, während die linke sie berührte: erst eine Brust, dann die andere. Hatte sie Grobheit erwartet? Da war nichts Schroffes oder Wütendes. Vielmehr streichelte er sie unsagbar zart. Sie musste an den Nachmittag denken, als sie zu ihm in sein Atelier mit Seine-Blick gekommen war. Sein weicher Pinsel hatte genauso über ihre Brüste gestrichen.
    An jenem Abend vor langer Zeit, nach dem herrlich erschöpfenden und befriedigenden Liebesakt mit ihm, hatte sie Jackson zugesehen, wie er denselben Pinsel in Farbe tunkte. Er hatte Bilder geschaffen wie Gott den Garten Eden.
    Nun wandte er ebenjene künstlerische Fertigkeit auf ihren Körper an.
    Seine Fingerspitzen streiften ihre Brustspitzen, streichelten ihren Bauch, umkreisten ihren Nabel. Von ihm malte er eine Line nach unten über ihren Venushügel. Dort hielt er inne, zu zart, an der Stelle, die für ihn pochte.
    Ihre Schenkel öffnete sich – ob auf sein stummes Kommando hin oder von Leannas Verlangen bewegt, wusste sie nicht. Er erkundete sie zwischen den Beinen, strich mit den Fingern zu beiden Seiten des feuchten Tangas entlang. Stöhnend bog sie sich ihm schamlos entgegen, bot sich seiner Hand an.
    Er beobachtete sie aufmerksam, als er sie berührte. Während sie zu ihm aufblinzelte, regte sich Angst in ihr, die ihre Lust verdrängen wollte, denn Jacksons Miene hatte sich verfinstert. Seine Brauen waren zusammengezogen, und seine Augen glühten. Seine Hand auf ihrem Mund zuckte. Eisige Furcht rammte sich wie eine Faust in Leannas Bauch.
    Langsam nahm er seine eine Hand von ihren Lippen, die andere aus ihrem Schritt. Dann stemmte er beide Fäuste auf ihr Kissen, zu beiden Seiten ihres Kopfes. Sein Atem ging schwer, und seine Brust hob und senkte sich.
    Ihre Blicke hielten einander fest. Ein metallischer Geruch, wie Tod, wie Blut, würgte sie wie eine Schlinge. Ihr Körper reagierte, und sie konnte nichts tun. Sie hatte Todesmagie praktiziert. Sie hatte ein Jahr als Dämonenhure in den Totenreichen durchlebt. Es zählte nicht, dass sie am Ende in Annwyn aufgenommen worden war. Es zählte nicht, dass sie der Todesmagie abgeschworen und sich dem Licht und der Lebensmagie verschrieben hatte.
    Sie lechzte nach der Dunkelheit, lechzte nach Todesmagie. Und

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